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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Schwächen. Man möchte sie trösten und gleichzeitig wütend durchschütteln.« Sie bremste sich gerade noch rechtzeitig, bevor ihr herausrutschte, dass der Charakter der DeeDee überzeugender herausgearbeitet war, was ja auch zutraf.
    »Sehr gut. Du hast das Skript gelesen.«
    »Spiel es nicht auch noch herunter, ja? Ich muss die Rolle spielen und verstehe sie nicht. Das nervt mich.«
    Jake lief schneller. »Sie soll dich nerven. Schau mal, Flower, soweit ich weiß, hast du bis vor ein paar Jahren ein wohlbehütetes Leben geführt. Gut möglich, dass du noch nie jemanden wie Lizzie kennen gelernt hast, aber eine Frau wie sie hinterlässt Narben bei einem Mann.«
    »Warum?«
    »Wen interessiert das schon? Es ist eben so.«
    Obwohl sie sich stark zu ihm hingezogen fühlte, pflaumte sie ihn an. »Bei deinen anderen Charakteren argumentierst du bestimmt nicht so. Warum ausgerechnet bei Lizzie?«
    »Schätze, da wirst du mir blind vertrauen müssen.« Er überholte sie.
    »Weshalb sollte ich?«, rief sie ihm nach. »Weil du einen fetten Pulitzer bekommen hast und ich nur ein paar blöde Cover bei der Cosmopolitan ?«
    Er verlangsamte wieder. »So war das nicht gemeint.« Sie erreichten einen kleinen Park, der ebenso verlassen schien wie die gesamte Gegend. »Komm, wir gehen ein Stück.«
    »Ich brauche keinen Babysitter.« Sie ärgerte sich über den schmollenden Unterton in ihrer Stimme.
    »Also gut, bringen wir es hinter uns«, meinte er. »Bist du sauer auf Lizzie oder auf die Tatsache, dass ich dir keine Rolle geben wollte?«
    »Du bestimmst hier die Realitäten. Such dir was aus.«
    »Okay, dann reden wir über das Casting.« Er nahm eine Ecke von seinem T-Shirt und wischte sich damit das Gesicht. »Du bist wunderschön auf der Leinwand, Flower. Dein Gesicht ist reine Magie, und du hast umwerfende Beine. Johnny Guy ist hin und weg von dir. Der Mann hat Tränen in den Augen, wenn er Naheinstellungen von dir sieht.« Er grinste, und ihr Ärger schmolz dahin wie Eiskristalle in der Sonne. »Außerdem bist du ein tolles Mädchen.«
    Ein tolles Mädchen. Das tat weh.
    »Du akzeptierst Kritik, du bist ehrgeizig und arbeitest hart an dir. Jemandem etwas Böses zu wollen ist dir wahrscheinlich völlig fremd.«
    Sie dachte an Michel und schluckte.
    »Und genau deshalb hatte ich Bedenken, dir die Rolle der Lizzie zu geben. Sie ist ein Raubtier. Ihr Handlungsmuster passt überhaupt nicht zu dir.«
    »Ich bin Schauspielerin, Jake. Und von Schauspielern wird erwartet, dass sie, völlig losgelöst von ihrer eigenen Persönlichkeitsstruktur, in ihre jeweiligen Rollen eintauchen.« Sie kam sich vor wie eine Hochstaplerin. Sie war keine Schauspielerin. Sie war ein Blender, ein Mädchen, dessen Monsterkörper von der Kamera auf rätselhafte Weise auf schönen Schein poliert wurde.
    Er raufte sich die Haare. »Es fällt mir schwer, über die Rolle der Lizzie zu reden. Sie basiert auf einem Mädchen, das ich kannte. Wir waren vor Jahren mal verheiratet.«
    Wollte Jake, die verschwiegene Greta Garbo der männlichen Hollywoodriege, ihr weitere Enthüllungen machen? Sicher nicht. Er schien verärgert, dass er aus seiner Vergangenheit geplaudert hatte. »Wie war sie?«
    Ein Muskel in seiner Kinnpartie zuckte. »Das ist doch unwichtig, oder?«
    »Es interessiert mich eben.«
    Er ging ein paar Schritte und blieb stehen. »Sie war ein männermordender Vamp. Zermalmte mich zwischen ihren schönen weißen Zähnen und spuckte mich wieder aus.«
    »Sie muss aber doch etwas Faszinierendes an sich gehabt haben, sonst hättest du dich sicher nicht in sie verliebt, oder?«, rutschte es ihr unwillkürlich heraus.
    Er lief weiter. »Anderes Thema.«
    »Ich möchte es aber wissen.«
    »Und ich sagte anderes Thema. Im Bett war sie eine verdammt heiße Nummer, okay?«
    »Ist das alles?«
    Er schnellte zu ihr herum. »Das ist alles. Tausende zufriedener Kunden fanden sexuelle Erfüllung zwischen ihren Schenkeln, und der kleine Emigrantenscheißer aus Cleveland ließ sich von ihr ein X für ein U vormachen!«
    Seine Verbitterung traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie fasste seinen Arm. »Entschuldige. Das wollte ich nicht.« Er zog seinen Arm weg. Schweigend liefen sie zum Haus zurück. Was für ein Typ mochte seine Exfrau wohl gewesen sein, geisterte es Fleur durch den Kopf.
    Jakes Gedankengänge kreisten ebenfalls um seine Ex. Er hatte Liz gleich zu Beginn seines ersten Collegejahrs kennen gelernt. Er war auf dem Nachhauseweg von seinem

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