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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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die Haustür auf, bevor sie klingeln konnte. Die Flurbeleuchtung erhellte seine hoch gewachsene, trainierte Statur.
    »Flower?«
    »Hallo, Jake.«

13
     
    Fleur wartete darauf, dass Jake sie hineinbat, aber er stand bloß da und musterte sie stirnrunzelnd. Er trug Jeans und ein schwarzes Wendesweatshirt mit abgeschnittenen Ärmeln. Die Konturen seines Gesichts schienen schärfer ausgeprägt als sonst, und er hatte sich nicht rasiert. Er wirkte abgeschlagen, aber auch ärgerlich und frustriert. Wie damals, an ihrem ersten Tag am Set, als er Lynn zusammengestaucht hatte.
    »Kann ich mal ins Bad?«, fragte sie nervös.
    Einen Wimpernschlag lang glaubte sie, er würde sie nicht ins Haus lassen. Schließlich zuckte er resigniert mit den Schultern und trat beiseite. »Bitte, tu dir keinen Zwang an.«
    »Was?«
    »Komm rein.«
    Das Interieur war grandios. Stützpfeiler aus Sichtbeton unterteilten die einzelnen Bereiche, Rampen ersetzten Stufen. Glaswände und Terrassen ließen die Grenzen von innen und außen verschwinden. Die gewählten Farben unterstrichen den weitläufigen Eindruck: das Azurblau des Meeres, Weiß- und Grautöne von Felsen und Riffen.
    »Das Haus ist traumhaft, Jake.«
    »Das Bad ist unten hinter der Rampe.«
    Sie musterte ihn skeptisch. Irgendetwas stimmte da nicht. Als sie die Rampe hinunterschlenderte, gewahrte sie ein Arbeitszimmer mit Wänden voller Büchern und einem alten Bibliothekstisch, auf dem eine Schreibmaschine stand. Überall auf dem Boden lagen zusammengeknüllte Papierbälle, ein paar sogar in den Bücherregalen.
    Sie schloss die Tür hinter sich und stand in dem größten Badezimmer, das sie je gesehen hatte. Ein Traum aus schwarzen und bronzeschimmernden Marmorfliesen, mit einer Glaswand und einer eingelassenen Wanne, die über dem Klippenrand zu schweben schien. Alles im Raum war gigantisch groß: die Wanne, die in die Wand gemauerte Duschkabine und die beiden Waschbecken.
    Sie warf einen kurzen Blick in den Spiegel und errötete vor Scham. Das hautfarbene Bustier erweckte den Anschein, als wäre sie nackt unter dem Stretchmini. Nach Jakes Kennerblick zu urteilen, fand er das wohl gar nicht so übel. Jedenfalls sah sie darin bestimmt nicht wie eine schutzbedürftige kleine Schwester aus. Das Glitter Baby nahm es mit Bird Dog Caliber auf.
    Als sie zurückkam, saß Jake im Wohnraum. In der Hand ein Glas mit einer goldschimmernden Flüssigkeit, die verdächtig nach Whiskey aussah.
    »Ich dachte, du trinkst nur Bier«, stammelte sie.
    »Stimmt. Stärkere Sachen vertrag ich nicht. Da werde ich unberechenbar.«
    »Und wieso …?«
    »Wieso bist du hergekommen?«
    Sie starrte ihn mit großen Augen an. Er wusste von nichts. In diesem Moment schwante es ihr mit entsetzlicher Deutlichkeit. Er hatte ihr gar nicht geschrieben. Unvermittelt brannten ihre Wangen vor Scham. Wie konnte sie so beschränkt sein anzunehmen, dass er sich auch nur das Geringste aus ihr machte? Das hatte sie sich in ihrer Verklärung eingebildet, weil sie es gern gehabt hätte. Statt einer Antwort griff sie in ihre Handtasche und reichte ihm den Brief.
    Die Sekunden zogen sich scheinbar endlos hin, während er die Zeilen überflog. Ihr Verstand raste. Sollte das ein böser Scherz sein? Aber wer würde so etwas tun? Unvermittelt tippte sie auf Lynn. Ihre Kollegin wusste als Einzige, dass sie für Jake schwärmte. Und Lynn spielte gern die Kupplerin. Bestimmt war sie die Urheberin dieser Katastrophe, und Fleur würde sie umbringen. Und danach sich selbst.
    »Dumm gelaufen.« Jake zerknüllte den Brief und warf ihn in den leeren Kamin. »Irgendjemand hat dir einen Streich gespielt. Das ist nicht meine Schrift.«
    »Das ist mir inzwischen auch schon aufgefallen.« Nervös glitten ihre Finger über das Umhängeband ihrer Schultertasche. »Sollte wohl ein Scherz sein. Wenn auch kein besonders guter.«
    Er kippte das Glas in einem langen Zug hinunter. Seine Augen schweiften über das kurze Lycrakleid, verweilten auf ihren Brüsten, glitten zu ihren Beinen. So hatte er sie noch nie angeschaut, als hätte er plötzlich bemerkt, dass sie eine Frau war. Was er sah, schien ihm zu gefallen, und ihre Bestürzung legte sich allmählich.
    »Was war denn am Freitag mit dir los?«, wollte er wissen. »Ich kenne Darstellerinnen, die sich ungern ausziehen, aber so was wie du ist mir noch nie untergekommen.«
    »Ich war nicht besonders professionell, oder?«
    »Sagen wir mal so, als professionelle Stripperin würde ich dir keine großen

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