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Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Peterson
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gab ich zögernd zurück.
    »Okay, aber du weißt nie, wer bei dir aufkreuzen wird. Vielleicht ist es ja zufällig der Richtige.«
    »Aber ich bin nicht auf der Suche nach dem Richtigen.«
    »Oh, du hättest also lieber eine Richtige? Spielst du etwa im anderen Team?«
    Ich lache noch immer, als Miles wieder auf dem Bildschirmerscheint und mir erklärt, dass ich mit einem einzigen Mausklick einen großen Schritt in Richtung einer reicheren und schöneren Zukunft gehen kann.
    Nun mach schon, Gilly. Denk an das Geld. Du brauchst es.
    Ich klicke auf den Jetzt-registrieren-Button und halte die Luft an.
    So. Ich habe es getan. Ohne zu zögern. Richard wäre stolz auf mich.
    »Darf ich dich etwas fragen?«, hatte ich mich erkundigt, nachdem ich der Meinung war, dass er mich ausreichend über mein Privatleben ausgequetscht hatte und nun eigentlich selbst an der Reihe war. Denn abgesehen davon, dass Richard das Patenkind meines Vaters ist, wusste ich bis dahin herzlich wenig über ihn. »Wieso bist du eigentlich Immobilienmakler geworden? Nichts für ungut, aber ich halte dich nicht gerade für eine Leuchte in diesem Geschäft.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Diese Frage stelle ich mir jeden Tag.«
    »Und?«
    »Die Antwort heißt: Ich weiß es bis heute nicht.«
    »Bist du glücklich?«
    »Glücklich? Das ist eine schwierige Frage. Nein. Es fällt mir zwar leicht, dir zu sagen, was du tun solltest«, erklärte er und ließ mich eine gewisse Verwundbarkeit spüren, »aber wenn es um das eigene Leben geht, weiß ich manchmal weder aus noch ein.«
    Das Leben ist von Zeit zu Zeit tatsächlich wie ein Vorhängeschloss, das sich nicht öffnen lässt. Wahrscheinlich sucht auch Richard noch nach der Winzigkeit, die ihn endlich glücklich macht.
    Aber vielleicht tun wir das ja alle.

4

    Zehn Tage später gebe ich mein Passwort ein: »Bobby Shafto«. Es ist der Titel eines Kinderliedes, das wir unserer kleinen Schwester Megan oft vorgesungen haben, als sie noch ein Baby war und wir mit ihr ans Meer fuhren.
    »Willkommen Gilly Brown«, begrüßt mich mein Rechner, und ich klicke das Kästchen an, das mich zum Profil meines Inserats führt. »Ihr Angebot in Hammersmith hatte 28 Besucher und 0 Anfragen.«
    Ungläubig logge ich mich aus. Mein Haus und ich, wir scheinen tatsächlich Mauerblümchen zu sein. Niemand will mit uns tanzen. Was ist da los? Wahrscheinlich ein Fehler im System. Doch als ich es erneut versuche, erhalte ich die gleiche Meldung. Niemand ist interessiert. Null Anfragen. Ich klicke auf den Hilfe-Button der Seite.
    »Stellen Sie sicher, dass Anfragen potenzieller Mieter nicht in einem Spam-Ordner landen ...«
    Aha! Ich sehe sofort in meinem Spam-Ordner nach, werde aber auch dort nicht fündig. Ob es an der Rezession liegt? Sollte ich vielleicht die Miete senken? Ich schaue nach, ob das schäbige Zimmer auf der anderen Seite der Hammersmith Bridge mit seinem Plastiksofa und den verschimmelten Vorhängen noch auf dem Markt ist. Es sieht nicht halb so nett aus wie meins, ist aber hundert Pfund teurer und liegt außerdem unmittelbar an der Hauptstraße. Ich kann mir nicht denken, dass jemand ...
    Mist! Nicht zu fassen!
    Es klingelt. Meine Nachbarin Gloria stürmt herein. Sie hat aus freien Stücken nie geheiratet, ist gerade sechzig geworden,hat sich aus der Welt der Aromatherapie zurückgezogen (sie war zuvor Physiotherapeutin) und ist jetzt Rentnerin. Sie hat einen silbernen Wuschelkopf und trägt ein schlabbriges rotes T-Shirt zu schwarzen Leggings. Samstagmorgens gehen wir meist zusammen ins Fitnessstudio. Glorias Leben ist eine wunderbare Mischung aus nächtelangem Durchmachen mit ihren Freunden – »auf die Rolle gehen«, so nennt sie das – und gemütlichen Abenden vor dem Radio mit einer Tasse heißem Kakao.
    Ich habe Gloria vor fünf Jahren an dem Tag kennengelernt, als ich Ruskin zu mir geholt habe. Sie klopfte abends an meine Tür und fragte, ob ich Strom hätte. Da ich sie mit einer Taschenlampe in der Hand begrüßte, erkannte sie schnell, dass es mir nicht besser ging als ihr, und bemerkte auch, dass ich Angst hatte. Ich erzählte ihr, dass mein kleiner Hund verschwunden sei.
    Wir suchten ihn im ganzen Haus. War er möglicherweise im Gästeklo eingeschlossen? Oder etwa durch das Abflussrohr geflutscht? Lag er unter dem Sofa? Er war nicht zu finden. Als Gloria mich dabei erwischte, wie ich auf der Suche nach Ruskin den Deckel der Teedose öffnete, erklärte sie mich offiziell für verrückt.
    Irgendwann

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