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Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Peterson
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bin, fühle ich mich einfach nur glücklich.
    Als wir wieder zu Hause waren, wollte ich mich bei ihm bedanken.
    »Bei dir kann ich meine Probleme vergessen«, sagte ich.
    »Welche Probleme?« Er lächelte und fügte hinzu: »Das Gleiche gilt übrigens für dich. Dafür danke ich dir.«
    »Nein, ich danke dir !«, widersprach ich, schälte mich aus meinem Top und warf es mir verführerisch über die Schulter.
    »Nein, ich dir «, lachte er und jagte mich die Treppe hinauf.
    *
    Nach dem Sport und einem raschen Spaziergang im Park gehe ich mit Ruskin die Pimlico Road hinunter.
    Ich erblicke Kay beim Floristen und winke ihr zu. Sie schenkt mir freitags oft nicht verkaufte Blumen.
    Ich schaue kurz ins Café, ehe ich Ruskin an einem der Stühle auf dem Gehsteig festbinde.
    »Das Übliche für Gilly mit G?«, fragt Manuel und dreht sich schon zu der Espressomaschine um.
    Manuel ist Italiener und arbeitet mittlerweile seit Jahren in diesem Café. Er mag keine Veränderungen.
    Er reicht mir einen doppelten Cappuccino mit einem Stück Zucker und ohne Kakao auf dem Schaumhäubchen sowie ein einfaches angewärmtes, aber nicht heißes Croissant.
    »Wie läuft es im Geschäft?«, fragt er wie jeden Morgen, als er mir den Pappbecher in die Hand drückt.
    Flüsternd erzähle ich ihm, Ruskin habe sein Bein am teuer aussehenden Mantel einer russischen Lady gehoben.
    »Ich glaube, es war eine Gräfin«, flüstere ich, ehe ich hinzufüge, dass die Dame offenbar nichts bemerkt hat.
    Manuel lacht. Er genießt den Klatsch über Maris Kunden.
    »Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, Gilly«, sagt er. Ich hebe ihm meinen Kaffeebecher entgegen, wünsche ihm das Gleiche und verabschiede mich.
    Während ich an luxuriösen Läden vorüberschlendere, denke ich über das bevorstehende Wochenende nach. Vielleicht könnte ich Jack ja zum Bleiben überreden. Einerseits ist es angenehm, die Wochenenden für sich zu haben, andererseits wäre es doch schön, wenn er heute Nacht hierbliebe. Ich weiß natürlich, dass das nicht Sinn der Sache ist. Möglicherweise hat Jack auch deshalb nie davon gesprochen. Genau genommen müsste er für das Wochenende extra zahlen, aber wenn ich ehrlich bin, bin ich sowieso schon längst nicht mehr Jacks Vermieterin. Manchmal frage ich mich allen Ernstes, ob ich ihn überhaupt noch dafür zahlen lassen soll, dass er in Nummer 21 wohnt. Ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen deshalb, vor allem, weil er mich ständig einlädt. Nein! Es muss sein. Von der Miete zahle ich schließlich meine Kreditkartenrechnungen ... aber die Wochenenden könnte ich ihm ja kostenlos dazu anbieten.
    »Unmöglich, Gilly, Liebste«, sagt er, als ich ihn vom Geschäft aus anrufe.
    Normalerweise telefoniere ich selten, wenn ich bei der Arbeit bin – auch weil Mari mich dabei immer beobachtet, aber heute ist sie mit Basil zu einem langen Wochenende nach Cornwall zu ihrer Mutter gefahren.
    »Mach dir keine Gedanken. Es war nur so eine Idee.« Ich verdrehe das Telefonkabel und wünschte, ich hätte nicht gefragt.
    »Ich muss mich um die Familie kümmern und ...«
    »Schon gut«, sage ich. »Es war wirklich nur ein spontaner Einfall.«
    »Vielleicht ein anderes Mal, okay?«
    »Sicher«, sage ich und versuche, meine Enttäuschung zu verbergen.
    Zwar genieße ich unsere aufregenden Abende, aber manchmal fehlt mir die Gemütlichkeit mit Jack. Kein hastiger Aufbruch zur Arbeit, sondern Frühstück im Bett, Kaffee und ein Spaziergang im Park, ein schöner Film bei bestellter Pizza.
    Außerdem warte ich schon länger auf die Gelegenheit, ihm von meiner Geburtstagsfeier zu erzählen.
    »Ich muss los. Wir sehen uns Montag.«
    »Klar, wir sehen uns Montag.« Ich lege auf.
    Später an diesem Nachmittag schlage ich das Buch auf, das Guy mir geschenkt hat. Seit er fort ist, habe ich kaum einmal einen Stift zur Hand genommen. Ich lese noch einmal seine Widmung.
    Vielleicht ist das hier deine Bestimmung.
    Schon jetzt kann ich förmlich hören, wie er mich löchert, was ich mit meiner Zeit angefangen habe. Warum ich nicht geschrieben habe? Warum ich diese Angst habe zu versagen?
    Entschlossen schlage ich die erste leere Seite auf und will gerade beginnen, als die Ladentür geöffnet wird. Der Teller-Mann.
    Als Ruskin bellt, verfrachte ich den Hund auf ein Sofa.
    Der alte Mann trägt ein Tank-Top mit Rautenmuster zu einer senffarbenen Hose. Außerdem hat er eine Jutetasche dabei, auf der Hummeln abgebildet sind.
    »Oh ... äh ... hallo«, sagt er. »Ich

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