Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Peterson
Vom Netzwerk:
sogar schon gefragt, ob wir zusammenziehen sollen, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Ich hätte schon Lust, aber seine Scheidung ist noch nicht durch.«
    »Lass dir ruhig Zeit«, meint Susie. »Fühlst du dich denn in der Lage, dich um seinen Sohn zu kümmern?«
    »Ich bin mir darüber bewusst, dass es nicht leicht wird«, antwortet Anna. »Ich hätte doch nicht im Traum damit gerechnet, mich in jemanden zu verlieben, der geschieden ist und ein Kind hat – aber so ist es nun einmal.«
    »Ich sage ja auch nur, dass du dir Zeit lassen sollst«, wiederholt Susie. »Ihr werdet euch noch früh genug darüber streiten, wer an der Reihe ist, den Mülleimer runterzutragen.«
    »Aber ich bin fünfunddreißig und habe nicht mehr viel Zeit, wenn ich ...« Sie bricht ab und wendet sich mir zu. »Himmel, hör mir doch nur mal einer zu. Tut mir leid, Gilly.«
    »Ja, ja, ich weiß schon«, sage ich. »Aber es braucht dir nicht leidzutun! Ich freue mich für dich, Anna, ich freue mich ehrlich. Du hast lang genug auf Paul gewartet, und ich weiß, dass es manchmal nicht leicht war.«
    »Was ist eigentlich mit Jack?«, fragen beide gleichzeitig.
    Ich erzähle Susie und Anna von meinem Erlebnis mit ihm gestern Abend.
    Wir waren in einer Kunstausstellung, die ein alter Freund von Jacks Familie organisiert hatte.
    Gerade unterhielt ich mich angeregt mit einem der Gäste, als ich von einem Mann unterbrochen wurde.
    »Hallo, ich bin Alexander«, stellte er sich vor. »Ich glaube, ich habe Sie eben mit meinem Bruder kommen sehen.«
    Schlagartig wurde mir bewusst, wie wenig ich über Jack wusste. Soweit ich mich erinnern konnte, hatte er, seit er bei mir wohnte, nie einen Bruder erwähnt.
    »Hallo. Ja, ich bin Gilly«, sagte ich und streckte ihm die Hand entgegen. Er schüttelte sie. »Jack wohnt im Augenblick bei mir.«
    Alexander war in etwa so groß wie Jack, hatte aber dunklere Haare und erinnerte mich mit seinem Anzug und den Manschettenknöpfen eher an meinen Vater oder Nicholas.
    Nachdem er mich begutachtet hatte, sagte er: »Dann sind Sie also sein neuestes Opfer.«
    »Neuestes Opfer?« Ich hatte gelächelt, wollte einen Witz daraus machen, doch er erwiderte mein Lächeln nicht.
    In diesem Augenblick gesellte sich Jack zu uns, und Alexander verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken.
    Kaum vorstellbar, dass die beiden verwandt sein sollten – sie schienen nicht viel voneinander zu halten.
    »Worüber habt ihr gesprochen?«, fragte Jack und schien erleichtert, als er erfuhr, dass wir lediglich Zeit gehabt hatten, uns einander vorzustellen.
    Als ich Jack bat, mir von seinem Bruder zu erzählen, sagte er nur, er arbeite im öffentlichen Dienst.
    »Versteht ihr euch nicht?«, bohrte ich weiter.
    Jack schüttelte den Kopf. »Er ist ein Langweiler. Konservativ und besserwisserisch. Er will mir immer sagen, was ich zu tun habe.«
    Als ich ihm von der Opfer-Bemerkung erzählte, erstarrte er.
    »Typisch Alexander«, sagte er und beugte sich zu mir hinunter. »In Wahrheit ist er nur eifersüchtig, dass ich immer so hübsche Mädchen abbekomme wie dich.«
    Dann streifte mich erneut Alexanders Blick.
    Ich versuche, mir sein Gesicht vorzustellen, und höre wieder seine Stimme.
    »Vielleicht sollte es ja irgendwie witzig sein?«, überlegt Susie laut.
    »Eher nicht.« Ich schüttle den Kopf. »Jedenfalls sagt mir das mein Bauchgefühl.«
    »Oh, nicht schon wieder dein Bauchgefühl ...« Anna verdreht die Augen.
    Ich muss an Dennis denken, der nicht zu verstehen scheint, dass es in Maris Geschäft weder Teller noch Bügeleisen zu kaufen gibt, der aber wahrscheinlich sehr viel mehr wahrnimmt als die meisten anderen Menschen.
    Ruskin scheint Dennis sofort ins Herz geschlossen zu haben, und Hunde haben einen Spürsinn dafür, ob ein Mensch gut und echt ist – sie riechen das bei der ersten Begegnung. Wenn Jack Ruskin auf den Arm nehmen will, windet sich der Hund aus seinem Griff und verkriecht sich.
    »Irgendetwas ist mit Jack, aber ich kann es nicht in Worte fassen. Vielleicht hat er etwas zu verbergen?«
    »Also, verheiratet ist er bestimmt nicht«, stellt Anna fest. »An deiner Stelle würde ich nicht zu viel in die Sache hineininterpretieren.«
    »Wahrscheinlich habt ihr recht«, sage ich. »Es hatte bestimmt nichts Besonderes zu bedeuten. Es ist nur so, dass ich nicht gerade viel über Jack weiß, und er stellt mir auch nie Fragen.«
    »Weiß er von Ed?«, fragt Susie.
    »Nicht wirklich.« Nur dass Ed mich zwei Wochen vor der Hochzeit

Weitere Kostenlose Bücher