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Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Peterson
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bloßzustellen.
    Nancy bemüht sich im Gegenzug, mir zu versichern, dass der Geburtstagskuchen und die Paella wirklich die einzigen Gerichte seien, die sie je in ihrem Leben bestellt habe.
    Ich tue so, als würde ich ihr glauben.
    »Ich kann mir kaum vorstellen, dass du mit diesem Kerl auch nur irgendetwas gemeinsam hast«, sagt Nancy, zieht ihre Lippen nach und quietscht kurz auf, als das Taxi über eine Schwelle fährt und ihr Lippenstift verschmiert.
    Sie erklärt, es mache Nicholas absolut nichts aus, dass Jack sie für den heutigen Abend eingeladen habe, er bliebe wirklich gern bei den Kindern. Außerdem würde er eher ein Konzert von Céline Dion ertragen, als zu einer Playboy-Party gehen zu müssen.
    »Er hat nicht die geringste Ahnung, was ihm entgeht«, sagtsie. »Und dabei sollte man meinen, er würde die Gelegenheit, andere Frauen in Korsetts zu sehen, sofort beim Schopf packen. Er ist wirklich ein echter Langweiler geworden.«
    *
    Unser Taxi hält vor einem schicken Anwesen in South Kensington. Wir betreten eine große Halle mit schwarz-weiß gefliestem Boden, einem strahlenden – modernen – Kronleuchter und Porträts von wichtig aussehenden, aber offenbar schwermütigen Aristokraten an den Wänden.
    Nancy zeigt nicht die kleinste Hemmung, legt ihren Mantel ab und reicht ihn dem Mann an der Garderobe, ohne sich auch nur zu bedanken. Ich hingegen schäle mich schamhaft aus meinem Mantel und danke ihm für uns beide.
    Ein Mann mit schwarzer Krawatte stempelt uns ein Playboy-Bunny auf den Handrücken, und dann folgen wir dem Lärm ins Untergeschoss. Meine Knie zittern, und ironischerweise bin ich nun tatsächlich froh, Nancy in ihre Parfümwolke gehüllt hinter mir zu wissen.
    »Wie läuft es denn so zwischen Jack und dir?«, schreit sie über den Lärm hinweg.
    »Prima!«, brülle ich zurück.
    Wir erreichen einen mit Frauen in Korsetts, Strapsen und Netzstrümpfen überfüllten Raum. Ich streife eine Frau, die nichts anderes trägt als einen Glitzerstring und ein Paar Flügel auf dem Rücken.
    »Das Geheimnis dabei ist«, sagt Nancy selbstbewusst, als ginge sie jeden Tag auf solche Partys, »dass du ständig in Bewegung bleibst. Nur so wirst du nicht dauernd angegrapscht.«
    Auf der anderen Seite des Raums steht eine Frau mit blonden Extensions. Sie trägt nichts als Nippel-Cover mit Troddeln. Ehrfürchtig bewundere ich ihr Selbstvertrauen und kann die Augen kaum von ihr abwenden.
    »Nur billiger Plunder«, urteilt Nancy abschätzig, nachdemsie die Frau vom Scheitel bis zur Sohle gemustert hat. »So etwas mögen Männer nicht. Männer stehen auf Klasse.«
    Plötzlich taucht Jack hinter uns auf.
    »Wieder einmal ein Beispiel, dass weniger nicht unbedingt mehr ist«, flüstert er uns zu. »Im Vergleich zu ihr seht ihr fantastisch aus«, fügt er mit einem Blick auf unsere Outfits hinzu.
    Nancy lacht gurrend.
    Jack versorgt Nancy und mich den ganzen Abend lang mit Getränken.
    Sobald er außer Hörweite ist, versuche ich, einige seiner Freunde über ihn, seine Familie und sein Zuhause in Bath auszuhorchen.
    Seine Kollegen erzählen mir, wie angenehm es ist, mit ihm zu arbeiten, aber weiter dringe ich nicht vor.
    Ich fühle mich albern, weil ich nach dunklen Geheimnissen suche, die vermutlich gar nicht existieren.
    Ich strecke die Hand aus und berühre Jacks Arm.
    Nancy scheint verstimmt darüber, dass ich ihre Unterhaltung unterbreche.
    »Ich gehe mal eben für kleine Mädchen«, sage ich und schlinge meine Arme um Jacks Hals. Verärgert rückt Nancy ein Stück zur Seite. »Und wenn ich zurückkomme, möchte ich mit dir tanzen. Rühr dich also nicht vom Fleck.«
    »Versprochen«, sagt er und wirft mir eine Kusshand zu.
    Auf der Toilette sehe ich, wie sich zwei Frauen verstohlen in eine Kabine quetschen, dann höre ich ein eindeutiges Schniefen.
    Meine erste Begegnung mit Kokain hatte ich mit Anna in Manchester. Es war drei Uhr nachmittags an einem verregneten Sonntag. Ich erinnere mich, wie Anna das kreideweiße Pulver mit einer Kreditkarte zerhackte. Als ich es ausprobierte, unterschied sich die Empfindung kaum von der einer Tasse sehr starken Kaffees. Viel schöner war die konspirative Gemeinsamkeit mit Anna, weil wir etwas Verbotenes getan hatten. Obwohl ich persönlich dem Kokain nicht viel abgewinnen kann, kokst offenbar die halbe Medienwelt. Überraschenderweise scheint Jack zu den Ausnahmen zu gehören.
    Als ich zurückkomme, kann ich Jack nicht mehr an der Bar entdecken. Er ist nirgendwo zu sehen,

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