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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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möchten dich kennenlernen. Sie sind noch nie einem Cowboy begegnet, und ich weiß, dass sie ein absurdes Bild von dir im Kopf haben. Dass du mit einem dicken Revolver durch die Gegend läufst und solche Dinge sagst wie ›Howdy, Partner‹.«
    Er lachte. »Da werde ich sie wohl enttäuschen.«
    »Nein. Du enttäuschst sie auf keinen Fall.«
    Daraufhin musste Luke lächeln. »Wie wäre es mit Silvester? Hast du schon etwas vor?«
    »Weiß nicht. Hab ich etwas vor?«
    »Jetzt schon.«
    »Perfekt. Aber du kannst nicht erst am Abend auftauchen. Wie gesagt, meine Eltern wollen dich begutachten.«
    »Nichts dagegen.« Er deutete mit dem Kopf in die Ecke. »Hast du Lust, mit mir den Weihnachtsbaum zu schmücken?«
    »Welchen Baum?«
    »Steht hinten im Garten. Ich habe ihn gestern ausgesucht und hergeschleppt. Er ist ein bisschen klein und dürr, aber ich dachte, hier drin sieht er vielleicht ganz nett aus. Damit du weißt, was dir entgeht.«
    Sie drückte sich an ihn. »Das weiß ich jetzt schon.«
    E ine Stunde später bewunderten Sophia und Luke ihr Werk.
    »So ganz stimmt es noch nicht.« Luke verschränkte die Arme und betrachtete den mit Lametta behängten Baum. »Da fehlt noch etwas.«
    »Viel mehr ist aber nicht zu machen«, sagte Sophia und zupfte an einer Lichterkette. »Einige von den Zweigen hän gen jetzt schon durch.«
    »Nein, das meine ich nicht. Es geht um ... warte mal kurz. Bin gleich wieder da. Ich weiß genau, was noch fehlt. Eine Sekunde.«
    Er verschwand ins Schlafzimmer und kehrte kurz darauf mit einer Geschenkschachtel zurück, die mit einer Schleife zugebunden war. Er marschierte an Sophia vorbei, legte sie unter den Baum und stellte sich wieder neben sie.
    »Schon viel besser«, sagte er.
    Sie sah ihn von der Seite an. »Ist das für mich?«
    »Ja.«
    »Das ist unfair. Ich hab nichts für dich.«
    »Ich will auch nichts.«
    »Kann schon sein, aber jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen.«
    »Nicht nötig. Du kannst es später wiedergutmachen.«
    Sie musterte ihn. »Du wusstest, dass ich das sagen würde, stimmt’s?«
    »Gehört alles zu meinem Plan.«
    »Was ist da drin?«
    »Bitte, mach es ruhig auf.«
    Sophia hob die Schachtel auf. Sie war so leicht, dass sie schon erriet, was sich darin befand, ehe sie die Schleife aufgezogen und den Deckel abgenommen hatte. Sie hob ihn heraus und begutachtete ihn. Er war schwarz, aus Stroh und mit Perlen und einem Band geschmückt, in dem eine kleine Feder steckte.
    »Ein Cowboyhut?«
    »Ein hübscher«, sagte er. »Für Frauen.«
    »Gibt es da einen Unterschied?«
    »Tja, ich würde niemals einen mit einer Feder oder Perlen tragen. Und ich dachte mir, da du so oft herkommst, brauchst du wirklich einen eigenen.«
    Sie küsste ihn. »Er ist toll. Danke.«
    »Fröhliche Weihnachten.«
    Sophia setzte den Hut auf und sah Luke kokett von unten her an. »Wie sieht er aus?«
    »Sehr schön«, sagte er. »Aber du siehst ja immer schön aus.«

KAPITEL 1 9
    Luke
    Da die Saison in weniger als einem Monat begann und Sophia in New Jersey war, erhöhte Luke sein Trainingspensum. An den Tagen vor Weihnachten verlängerte er nicht nur die Ritte auf dem elektrischen Bullen um fünf Minuten pro Tag, sondern ergänzte das Programm noch um Kraftübungen. Für Gewichtheben hatte er noch nie viel übriggehabt, aber unabhängig davon, was er tagsüber zu arbeiten hatte, zog er sich jeweils zur vollen Stunde kurz zurück und machte fünfzig Liegestütze, sodass er auf insgesamt vier- bis fünfhundert kam. Zudem kräftigte er sich mit Klimmzügen und Bauchmuskelübungen. Wenn er schließlich abends ins Bett fiel, schlief er innerhalb von Sekunden ein.
    Trotz des Dauermuskelkaters und der Erschöpfung kam er allmählich wieder in seine alte Form. Sein Gleichgewichtssinn wurde besser, was es leichter machte, auf dem Rücken des Bullen sitzen zu bleiben. Auch seine Instinkte schärften sich, sodass er Wendungen und Sprünge eher vo rausahnte.
    An den vier Tagen nach Weihnachten fuhr er nach Henderson County, wo er echte Bullen ritt. Ein Bekannter von ihm hatte dort einen Übungsplatz, und auch wenn die Tiere nicht von höchster Qualität waren, half das Training dort mehr als das auf dem elektrischen Bullen. Lebendige Tiere waren nie berechenbar, und trotz des Helms und der gepolsterten Jacke, die er trug, war er dabei wieder so nervös wie in McLeansville im Oktober.
    Er trainierte noch härter. Mitte Januar begann die Saison, und er brauchte einen guten Start. Wenn er gewänne oder

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