(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
geschrieben, dass ich die beiden gerne in Helsinki treffen würde, also Ville und seine Verlobte, aber danach habe ich noch nichts geschrieben!“ „Was bist du denn von allen guten Geistern verlassen?“, machte sie eine Schnappatmung nach der anderen, was bei ihr zu bedeuten hatte, dass sie mehr als schockiert war. „Warum? Weil ich ihn gerne treffen würde?“, konnte ich meine Belustigung über ihre, in meiner Sicht, übertriebene Reaktion nicht verbergen, doch sie schnaubte resigniert auf „Ach Süße, ich mache mir nur Sorgen um dich! Was machst du, wenn er nicht Ville ist, sondern ein wahnsinniger Triebtäter! Vor allem da du so ein kleines zerbrechliches Porzellanpüppchen bist!“ Musste sie wieder darauf herumreiten, dass ich gerade einmal einen Meter sechzig groß, oder besser noch, in ihren Augen klein war. In dem Punkt, dass er ein Triebtäter hätte sein können, konnte ich ihr jedoch nicht widersprechen. „Was soll ich deiner Meinung nach machen?“, bat ich sie um ihren freundschaftlichen Rat. Sie murmelte etwas vor sich hin, während ihre Finger nur so über die Tastatur flogen, ehe dass sie mir eine klare Antwort gab „Wie wäre es, wenn ihr euch an einem öffentlichen Ort trefft, wie dem Senatsplatz? Der ist groß, übersichtlich und es sind immer Menschen da, dass du ihn sogar in der Nacht treffen könntest, ohne in Gefahr zu geraten!“ Kaum, dass sie mir dies vorschlug, schickte sie mir einen Link von einem Foto des Senatsplatzes zu. Der Senatsplatz maß mindestens die Größe eines Fußballfeldes, befand sich direkt vor dem Dom und war tatsächlich belebt wie auf einem Wochenmarkt. „Das klingt gut, wenn er ein Normalbürger wäre, doch das ist Ville Lenjo, den erkennt man noch kilometerweit. Erst recht die vielen Fans, die nach Helsinki pilgern, um ihn zu besuchen!“, hatte ich meine Zweifel, doch Katharinas Argumente, sollten mich eines Besseren belehren „Eben deswegen! Kein Fan auf der Welt rechnet damit, dass er ausgerechnet zum Senatsplatz geht, wo es nur so von Touristen wimmelt und das erst recht mitten am Tag!“ „Man, du machst mich fertig!“, fasste ich mir nachdenklich an die Stirn, überlegte, ob ich einen Rückzieher machen sollte. „Warum?“, fragte sie. „Glaubst du, ich sollte es mir anders überlegen?“, hoffte ich, sie würde mir davon abraten, zu fliegen. Es kam anders. „Du bist seit so vielen Jahren Illusion-Fan und jammerst mir, seit ich dich kenne, die Ohren zu, wie sehr du dir wünschst, Ville Lenjo einmal zu treffen! Jetzt hast du deine Chance, nutze sie!“, riet sie mir erst, was mich erst schockte, dann verstand ich sie „Du hast recht! Wahrscheinlich würde ich es bereuen, wenn ich nicht fliege!“ „Doch fliegst du, musst du damit rechnen, dass du es auch bereust, geflogen zu sein!“, erinnerte sie mich daran, dass jede Medaille zwei Seiten hatte und alles was ich tun, würde eine gute, wie auch eine schlechte Seite haben würde. „Ich werde fliegen! Ich melde mich, wenn ich alles geregelt habe!“ war ich fest entschlossen, verabschiedete mich kurz und legte auf.
Treffen, treffen, treffen.
Wie gewichtig dieses Wort für mich doch geworden war, so machtvoll, so entscheidend, so endgültig und doch verkörperte es Ernüchterung. Mein gesamter Körper war angespannt, als meine Worte, die ich einem Fremden schreiben, wollte einfach nicht in die Tastatur geschrieben werden konnten. „Das Kind in mir, das Kind in mir!“, erinnerte ich mich wieder daran, dass es doch nicht so schwer sein konnte ein paar einfache Worte zu einem Satz zu bilden und diese zu schreiben. Meine Lider schlossen sich, mein Atem ging flach, als dieser meine Lippen hauchend verließ. „Wann wäre es dir recht, dass wir uns treffen? Als Ort würde ich den Senatsplatz vorschlagen!“, brachte ich es endlich fertig zu schreiben. „Wann, das überlasse ich ganz alleine dir, nur der Senatsplatz ist mir zu öffentlich, aber nicht weit weg, gibt es ein Hotel, das Hotel Arthur und in derselben Straße, nur zwei Häuser weiter ist ein gutes thailändisches Restaurant, in welches ausschließlich Finnen essen gehen. Es heißt „Ryan Thai“, da könnten wir uns treffen und hätten auch gleich was um den Magen zu füllen;)!“, war er natürlich nicht sonderlich von der Idee begeistert, welche Katharina mir vorschlug, sondern machte einen anderen Vorschlag, welcher mir zusagte. Eben wollte ich noch eine Antwort schreiben, da rüttelte es an der Wohnungstür und ein Fluchen hallte
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