(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
hatte jede für sich einen ideellen und unfassbar kostbaren Wert. Tränen der Erleichterung bahnten sich ihren Weg über meine Wangen bis zu meinem Kinn, doch dieses Mal fühlte es sich nicht an, als würde meine Haut brennen, sondern fühlte sich zärtlich, gar wie ein Kitzeln einer Daunenfeder an, dass ich mir ein Lachen nicht verkneifen konnte. „Danke!“, seufzte ich. Wieder wendete ich mich an meinen Laptop, bewegte die Maus, damit der Bildschirmschoner sich auflöste und schrieb Ville etwas, was ich mir zuvor nicht zugetraut hatte zu schreiben, da ich das Kind in mir weggesperrt hatte und jede kindliche Furchtlosigkeit, doch jetzt behielt es die Oberhand „Hey, ich hoffe, euch geht es gut! Ich werde dieses Jahr noch nach Helsinki fliegen und wollte fragen, ob ich euch vielleicht treffen könnte!“ Im nächsten Moment rief ich Katharina an, bei welcher ich mich ebenfalls seit Tagen nicht mehr gemeldet, oder sie abgewimmelt hatte, wenn sie versuchte mich zu erreichen, da sie sich einfach Sorgen um mich machte. Mich hätte es nicht verwundert, wenn sie als Genugtuung jetzt meinen Versuch sie zu erreichen, vereitelte, indem sie mich ebenfalls abwimmelte, doch es kam anders. „Sanna, bist du es?“, kam zur Begrüßung, worauf ich nickte „Ja, es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe!“, klang meine Entschuldigung sicher schäbig, dennoch ehrlich. Ich hoffte innig, dass sie mir vergeben würde, hielt den Atem an und hörte gespannt zu, was sie mir zu sagen hatte „Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, verdammt Sanna, warum hast du dich nicht gemeldet, ist was passiert?“ Unsicher starrte ich aus dem Fenster, betrachtete die Plassenburg, wessen Anblick in mir Glücksgefühle auslöste und es mir so leichter machte zu antworten und ihr alles zu erzählen, bis auf den Vorfall zwischen Peter und mir „Ich habe gelogen, was Helsinki1976 angeht!“ „Wie meinst du das?“, wurde sie hellhörig, was ich an der schrilleren Klangfarbe ihrer sonst so butterweichen Stimme heraushören konnte. „Er ist kein Fan, sondern wirklich Ville Lenjo, aber bitte verrate es keinem!“, gestand ich ihr meine Lüge. „Was?“, krächzte sie so laut in den Hörer, dass mir der Hörer fast auf der Hand lief vor Schreck. „Deswegen musst du mir keinen Tinnitus aufzwingen!“, murmelte ich kleinlaut zurück, worauf auch ihre Stimme wieder normaler und erträglicher klang, „Er ist Ville Lenjo? Bist du dir sicher?“ „Ja, aber er meldet sich seit Tagen nicht mehr!“, klang Wehmut in meiner Stimme, was Katharina nicht entging „Hey Süße, du weißt schon, dass du eigentlich keinen Grund hast traurig zu sein! Schließlich hast du mit Ville Lenjo geschrieben und sonst keiner! Das ist wie ein Sechser im Lotto!“ lachte sie. Ihr Lachen war so ansteckend, dass ich selbst lachen musste, denn sie hatte Recht, verdammtes Recht. „Man, wie habe ich deine Stimme vermisst!“, musste ich eher mir selbst zugestehen als ihr. Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten, bis sich mein Blick kurz auf den Bildschirm meines Laptops verirrte. „Warte mal kurz...“, unterbrach ich sie, während sie versuchte, mir zu erzählen, wie es ihr bei ihrem neuen Job ging, um den aufblinkenden Briefumschlag anzuklicken. „Was ist? Ist was passiert?“, fragte sie besorgt, doch konnte ich ihr nicht antworten, nicht ehe dass ich wusste, wer mir schrieb, bis ich seinen Nick las, „Oh mein Gott, Kat! Ville schreibt!“ „Was? Lies vor!“, war ihr neuer Job nun ganz hinten angestellt, was sie jetzt nur noch wissen wollte, war, was Ville Lenjo mir antwortete. „Hey Süße, sorry, dass ich nicht geantwortet habe, aber mache dir keine Sorgen, uns geht es ausgezeichnet! Du bist verrückt! Ich meine das nicht negativ, nein, eher, dass du mutig bist, dich alleine in eine fremde Stadt, in einem fremden Land mit jemand treffen zu wollen, den du nicht kennst! Bitte habe aber Verständnis dafür, dass Anne sich nicht treffen will und es mir auch so lieber wäre, da uns beiden ihre Sicherheit sehr wichtig ist!“ Sollte ich das als eine Zusage verstehen, dass er sich wirklich mit mir treffen wollte? Ungläubig las ich es erneut durch, doch dieses Mal laut, damit es Katharina ebenfalls mitbekam. „Wow, was hast du ihm geschrieben?“, fragte sie aufgeregt vor Spann ung, was mich leicht verwirrte, „Meinst du davor, oder danach?“ „Überhaupt!“, wurde ihre Stimme wieder schrill vor Anspannung, worauf ich schmunzeln musste „Zuvor habe ich
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