(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
bewegte ich mich langsam wieder vom Fenster weg, öffnete die Tür und sah mich unmittelbar darauf, einer ein Meter achtzig großen Polizeibeamtin, mit zu einem Zopf zusammengebundenen dunkelbraunen Haaren gegenüber. „Haben Sie irgendwelche Verletzungen?“ kam sie ins Zimmer getreten, nachdem ich ihr gedeutet hatte, doch hereinzukommen, worauf ich nach meinem Hals fasste, an welchem keinerlei Spuren mehr zu sehen waren, die an den letzten Angriff von Peter erinnern konnten. „Nein!“, gab ich knapp zurück, worauf mich die junge Frau, welche vielleicht so alt war, wie ich selbst, misstrauisch ansah, notierte sich dennoch meine Aussage, ehe dass sie fortfuhr „Uns wurde von einer Nachbarin gemeldet, dass es vor ein paar Tagen vor der Haustür zu einem heftigen Handgefecht zwischen Ihnen und Ihrem Mann gekommen war! Stimmt das?“ Bei dem Gedanken an letztens, schnürte sich mir erneut die Kehle zu. „Wir hatten einen Streit, der aus dem Ruder geraten ist!“, berichtete ich weniger als sie wissen wollte und mehr als ich zu sagen bereit war, doch sie wollte mehr wissen: „Ist Ihr Mann Ihnen gegenüber handgreiflich geworden?“ „Er hat mich gewürgt und gegen die Wand gedrückt, aber er wollte es nicht!“, wusste ich, dass es gesünder für mich war, die Wahrheit zu sagen, dennoch liebte ich Peter zu sehr, als dass ich ihn ins Gefängnis schicken wollte, was die Polizeibeamtin zu bemerken schien und mich direkt darauf ansprach „Frau Behringer es tut ihnen am Ende immer leid! Es tut ihnen leid, dass sie jemanden geschlagen haben! Es tut ihnen leid, dass sie jemanden umgebracht haben! Es tut ihnen sogar leid, dass sie ein Kind geschändet haben! Aber es wird nie ungeschehen sein, dazu ist die Gefahr für eine Wiederholungstat immer viel zu hoch, als dass eine Entschuldigung alles wettmachen könnte!“ Ich nickte verstehend. Ja sie hatte Recht, aber ich liebte ihn dennoch und eben das tat so verdammt noch mal weh! „Es war die richtige Entscheidung uns anzurufen!“, legte sie eine Hand beschwichtigend auf meine Schulter, lächelte mich aufmunternd an. „Wenn Sie wollen, lasse ich Ihnen einen Arzt zukommen, der Ihnen etwas zur Beruhigung geben kann! Wir werden Sie natürlich in den nächsten Tagen anschreiben, um Ihre Aussage erneut aufzunehmen, vielleicht fällt es Ihnen dann ja leichter!“ „Keinen Arzt bitte!“ Klar ein Arzt, das war so ziemlich das Letzte, was ich jetzt wollte. Das Einzige, was ich jetzt gebrauchen konnte, war eine heiße Dusche und mein Bett und keine Beruhigungsmittel. „Wenn Sie alleine zurechtkommen.“
~6~
Sobald ich den Streifenwagen eine Seitenstraße weiter um die Ecke fahren sah, kam ich wieder zur Ruhe. Doch diese Ruhe war trügerisch, was ich schon wenige Stunden später erfahren musste. Ein dunkler quadratischer Raum ohne Fenster und ich mitten drin. Egal wo ich hinsah, herrschte Dunkelheit, dass selbst die schwärzeste Nacht einem wie der hellste Tag vorkommen musste. Ich sah nichts, nicht einmal meine eigenen Hände konnte ich erkennen, nur spüren, wie sie schmerzten. Es roch kupfrig nach Blut. Meine Kehle schnürte sich schmerzhaft zu, bis ich mein eigenes Blut schmecken konnte. Ich versuchte zu schreien, doch meine Stimme erhielt kein Gehör, so verstummte sie im Keim. Ein lautes höhnisches Lachen schallernd und böse überflutete mein Gehör, wurde lauter und lauter, bis mir das Trommelfell platze und das Blut aus meinen Ohren quoll. Schmerzerfüllt verschloss ich meine Augen, spürte, wie mein Körper in ein tiefes bodenloses Loch zu fallen schien. Ich wollte schreien, doch meine Lippen waren zusammengenäht. Ich wollte meine Augen öffnen, doch meine Lider waren verklebt. Panisch zerrte ich mit den Händen an den Fäden, doch diese zogen sich noch enger zusammen, versetzten mir unerträgliche Schmerzen, bis meine Lippen wieder aufrissen. Ein von Schmerzen gequälter Schrei folgte und ich fiel weiter, flehte alle Engel des Himmels an, dass mich doch einer fangen würde, doch keiner erhörte mein Flehen, nein, sie starrten mich an, lachten mich aus, zeigten mit den Fingern auf mich, als wollten sie mich weiterhin strafen, bis ich mein Herz nicht mehr schlagen hörte … Mit einem spitzen Schrei und Schweiß gebadet sprang ich in meinem Bett auf, starrte die kahle Wand mir gegenüber an, wie ein Gespenst, so blass. Es war ein Albtraum der so real schien, dass ich glaubte, nie daraus aufwachen zu können, bis zu diesem Moment, an dem mein
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