(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
älter und reifer aus, als ich erst vermutet hatte. Sie musste mindestens zwanzig sein. „Das stimmt!“, wurde sie leicht rot um die Wangen, was mich zum Schmunzeln brachte, da ich wieder daran denken musste, wie neckisch sich Ville bei den beiden verhalten hatte. „Was führt zwei texanische Mädels wie euch nach Deutschland?“, sah ich nun von einer zur anderen, deutete dann auf die Anzeigetafel über dem Gate. Erst antwortete keine der beiden, dann aber fing die große Brünette an zu sprechen „Meine kleine Cousine verbringt ihre Ferien mit mir bei meiner großen Schwester! Sie lebt und studiert in Düsseldorf Architektur.“ „Verstehe!“ In den nächsten Minuten schwiegen wir, bis Andrea etwas fragte, was mich stutzig machte „Woher kennst du Ville?“ Was sollte ich antworten? Offiziell hieß es ja, dass er keine Internetkontakte über Facebook, Twitter und Co. pflegte. Jetzt musste eine Notlüge herhalten „Ich habe in Helsinki in einem Club gearbeitet und da kam dann Ville herein und bestellte ein Bier. Wir unterhielten uns und stellten fest, dass wir uns verstanden. Seit dem sind wir gute Freunde!“ Die Mädchen hingen mir gebannt an den Lippen und ich hoffte bei Gott, dass sie mir meine Story abkaufen würden. „Cool!“, kam es erstaunt von Jill und Andrea nickte. „Du hast so ein Glück!“, war Andrea hin und her gerissen, doch tat ich es als normal ab „Nicht doch! Ville Lenjo ist zwar durch seine Musik berühmt geworden, dennoch ist er auch nur ein einfacher Mann!“ Ich glaubte selber nicht, dass das aus meinem Mund gekommen war. „Okay Ladys, ich muss dann nach Nürnberg fliegen!“, sah ich, dass mein Flug aufgerufen wurde, worauf Jill mit den Schultern zuckte und Andrea traurig zu mir sah. „Was ist denn?“, fragte ich besorgt, worauf Andrea schmollend antwortete: „Wir fliegen mit dem nächsten Flieger und wollten noch so viel über Ville wissen!“ „Ich denke, dass auch ihr eure Geheimnisse habt, die ihr für euch behalten wollt!“, waren das meine letzten Worte und ich machte mich auf zur Abfertigung, um endlich in meinen Flieger steigen zu können. Ein letztes Mal, bevor ich finnischen Boden verlassen würde, blieb ich auf dem Weg von Shuttlebus zum Flugzeug stehen und blickte ein letztes Mal zurück. Ein Gefühl der Leere machte sich in mir breit. „Ich vermisse dich jetzt schon!“, murmelte ich, wendete mich ab und betrat den Aufstieg zum Flugzeuginneren. Eine der Flugbegleiterinnen, eine blonde Dame älteren Semesters führte mich direkt in die Businessclass zu meinem Platz und brachte mir auch sofort ein Glas Wasser, das ich bestellt hatte. Noch war ich alleine, was mir wieder Zeit, verschaffte mich in der süßen Erinnerung der letzten Nacht zu schwelgen. Die Bilder in meinem Kopf waren noch immer sehr intensiv und lebhaft, dass ich noch immer jeden Kuss und jede Berührung von Villes Händen auf mir spüren konnte. „Miss, kann ich Ihnen etwas Weiteres anbieten? Ansonsten übernimmt auf dem Rest des Fluges eine meiner jüngeren Kolleginnen diese Klasse!“, holte mich die blonde Frau in ihrem hellblauen Kostüm und dem dazu passenden Schiffchen aus meiner Gedankenwelt. „Ich habe alles, was ich brauche, danke!“, schickte ich sie fort, worauf auch die restlichen Fluggäste der Businessclass hereinkamen. Allesamt waren sie Geschäftsmänner, bis auf eine junge brünette Frau mit strengem Dutt, Hornbrille und engem taubengrauem Kostüm, welche sich einem der Geschäftsmänner gegenübersetzte und ein Notebook auf ihrem Schoß bereitlegte. Ich musste nicht raten, um zu wissen, dass sie seine Sekretärin war. Wäre ich dieser Mann gewesen, dann hätte ich mir vermutlich auch eine so blutjunge und knackige Sekretärin geholt, die mir immer bei meinen Überstunden zur Hand gehen konnte. Gott waren meine Gedanken wieder einmal schmutzig und gemein. Eindeutig hatte ich in meinem Leben schon zu viele Hollywoodstreifen dieser Art gesehen, doch dass es in der Realität auch der Fall sein konnte, brauchte mir fortan niemand mehr belegen. Ich spürte bis zu meinem Platz, dass es zwischen der Frau und ihrem Boss knisterte. Das Signal zum Anschnallen erleuchtete, worauf eine der Flugbegleiterinnen begann, die Sicherheitsinstruktionen durchzugehen. Kurz darauf hoben wir ab. Nach einer geschlagenen und todlangweiligen Flugstunde brachten uns zwei Flugbegleiterinnen die Menükarten des Tages. Ich wählte das Hühnchen mit Erbsen und Kartoffelpüree, doch als dann das Essen kam,
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