(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
meiner Mutter, kaum dass ich in das Blumengeschäft eingetreten war. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Ville nannte mich auch immer Süße. „Verdammt!“, knurrte ich sauer, über mich selbst, überspielte meine aufsteigenden Gefühle jedoch mit einem Lächeln und machte sofort kehrt mit den Worten, „Mache ich!“ „Aber das Geld!“, rief sie mir hastig hinterher, doch ich wank ab und hob meinen Geldbeutel, um zu verdeutlichen, dass ich ihr die Brötchen bezahlen wollte.
„ Kaum zu glauben,es war gerade mal halb neun und schon steht eine Horde von Menschen an, als würde morgen die Welt untergehen!“, hörte ich eine ältere Dame deren andauernde Nörgelei auf den Geist ging und verdrehte vor dem Bäckereihäuschen stehend die Augen. Ich betete dafür, dass diese Schlange kürzer werden würde. „Naja, die ganzen Arbeitslosen vor uns könnten auch später kommen!“, was fiel dieser alten Schabracke ein. Ich hatte schon immer Respekt gegenüber älteren Mitbürgern, doch irgendwann war das Maß voll und ich fuhr herum. Mit gehobenen Augenbrauen und zusammengekniffenen Augen funkelte ich diese pickfeine Dame, in ihrem rosafarbenen Kostüm an „Wer glauben Sie, dass Sie sind, um über uns Urteil zu fällen! Ich für meinen Teil bin sowohl jung, als auch erwerbstätig, was Ihnen sicher bei Ihrer noblen Rente noch nicht aufgefallen ist! So wie Sie aussehen waren Sie hauptberuflich Ehefrau und nach Ihrer Figur zu urteilen hatten Sie auch keine Kinder, um die Sie sich kümmern mussten!“ Nach den letzten Worten hielt ich den Atem an, da ich erst in diesem Augenblick feststellte, dass diese übereifrig gewählt waren. Meine Lippen formten schon eine Entschuldigung, doch diese Frau hob ihr eitles Kinn und zischte beleidigt „Na und, ich schäme mich dessen nicht!“, dann schielte sie mit zitternder Miene zur Seite, verschränkte ihre Arme vor der Brust und sagte kleinlaut „Ich wollte niemanden beleidigen!“ Ungläubig lehnte ich mich zurück und sah diese Dame ungläubig an, worauf sie ihre Arme senkte und wütend murmelnd weiter stapfte. Kaum dass ich mich wieder herumdrehte, starrten mich noch einige Paare von Augen verdutzt an. „Was denn?“, machte ich eine ausladende Geste, worauf alles seinen normal Lauf nahm. Oh, sagte ich eben normalen Lauf? Natürlich nicht ganz. Ausgerechnet an diesem Morgen, standen zwei junge Mädchen vor mir und starrten mich ungläubig an, bis mich eine von ihnen ansprach „Bist du Susanna?“ Na klar, wie sollte es auch anders sein! Resigniert nickte ich, doch anstatt wütend auf mich zu werden, griff das Mädchen mit den bunten Strähnen nach meiner Hand und freute sich wie ein Honigkuchenpferd. „Oh mein Gott, du bist es wirklich! Wir sind deine größten Fans!“ Wie bitte, was? Ungläubig starrte ich die Mädchen an. „Wie kommt ihr darauf, ich habe nichts gemacht!“ Die groß gewachsene Blondine mit der Model Figur grinste lediglich breit, worauf die Kleine mir erstaunlicherweise freudig entgegenkam. „So bescheiden! Du bist das Idol aller Groupies dieser Zeit!“ Es schmerze sehr zu hören ein Idol einer Minderheitengruppe zu sein, die ich über alles verabscheute. Und da war es wieder, das verbotene Wort „Groupie“. „Ihr irrt euch gewaltig! Ich bin kein Groupie!“, gab ich vernünftig zurück und unterdrückte das Gefühl der Übelkeit, welches sich von meiner Magengrube aus bildete. „Bitte!“, unterbrach die freundliche Stimme der Bäckereifachverkäuferin das unangenehme Gespräch, worauf die beiden Mädchen ihre Bestellung aufgaben. Ich hoffte inniglich, sie würden auch gleich weiter gehen, doch ich wurde jäh enttäuscht. Tatsächlich stellten sich die beiden Nussecken, während sie diese wie die Geier auf mich warteten. „Zehn Brötchen bitte und einen starken Kaffee!“, oh ja, den Kaffee hatte ich wirklich bitter nötig.
„Kann ich euch noch irgendwie helfen?“, sah ich die Mädchen schief an und versuchte nicht zu freundlich zu wirken. „Wir wollen wissen, wie du es geschafft hast einen Star wie Ville Lenjo ins Bett zu kriegen!“, fragte nun die Große, doch antwortete ich nicht und machte auf dem Absatz kehrt. „Hey, wo gehst du hin?“, riefen die beiden wie im Chor hinter mir her, worauf ich mich kurz herumdrehte und sie enttäuscht anfuhr, „Solche Dinge fragt man nicht! Sind wir hier im Kindergarten?“, ehe mich mein Weg zu meiner Mutter zurückführte.
Den gesamten Weg über versuchte ich mir nichts anmerken zu
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