(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
ihm zumindest eine verbale Retourkutsche zu erhalten, doch er starrte mich lediglich schweigend an. „Was willst du von mir?“, fragte ich diesmal ruhiger, war dennoch sehr aufgebracht, was Sam sehr gut an meiner angespannten Körperhaltung erkennen konnte. „Die Wahrheit!“, zog er mich weiter in die enge Gasse hinein, bis wir das Getümmel in der Fußgängerzone nur noch wie ein Rauschen vernehmen konnten. „Welche Wahrheit?“, funkelte ich ihn wütend an und rieb mir den Arm, welchen San kurz zuvor losgelassen hatte. „Hast du mit Ville Lenjo geschlafen und ihn auf Strich und Faden verarscht?“, stützte er sich mit einer Hand von der Wand hinter mir ab und sah mir mit seinen nun eher schwarz wirkenden Augen durchdringen, wie schwarze Löcher, in die meinen. „Ich habe niemanden verascht!“, wollte ich die aufsteigenden Tränen verdrängen, doch sie bahnten sich ihren Weg über meine Wangen und fühlten sich schmerzlich heiß an. Sams strenger Blick wich einem weicheren. „Was dann?“, wich er einen Schritt zurück, musterte mich skeptisch, doch mir war es ehrlich egal, ob es ihn interessierte oder nicht „Ich habe einen Fehler gemacht und danach noch einen und noch einen! Ich habe aber niemanden verarscht, erst recht nicht Ville!“ „Ich werde ihnen sagen, dass ich nichts herausfinden konnte!“, fuhr sich der sonst so charmante Brite nervös durch sein blondes Haar und deutete mir an, dass ich gehen könne „Es scheint viel zu persönlich zu sein, deshalb werde ich keine weiteren Fragen stellen!“ Ich war verwirrt von seinem plötzlichen Mitleid, doch kam es mir recht und wollte es für mich nutzen. „Ich könnte deine Hilfe gebrauchen!“, flehte ich ihn fast schon an, worauf er lediglich nickte, „Worum geht es?“ Ich sah mich um, ob nicht noch jemand in dieser Gasse gestanden hatte, oder im Begriff war hindurchzulaufen. Wir waren alleine. „Ich brauche ein Flugticket nach Helsinki und eine Hotelübernachtung!“, fing ich an ihm zu erklären, doch ehe ich mich weiter äußern konnte, sprach er mir forsch hinein, „Nein, die musst du schon selber zahlen, ich bin zwar viel unterwegs, bin deswegen aber nicht reich, oder so etwas!“ Das war mir ja mehr als klar gewesen, dass er so denken würde, und verdrehte die Augen. „Ich will einen gefälschten Reisepass, damit ich unerkannt verreisen kann! Ich will so wenig wie nur möglich mit der Presse während meines Aufenthaltes in Helsinki zu tun haben!“, klärte ich ihn auf, doch stieß ich auf vollkommene Unverständnis „Susanna, das ist illegal!“ „Wie soll ich das sonst machen?“, stemmte ich bestimmend die Hände in die Hüfte, worauf Sam zu lachen begann „Du hast eindeutig zu viele Hollywoodfilme gesehen!“ „Oh danke!“, gab ich schnippisch zurück, doch Sam schüttelte noch immer lachend seinen Kopf. Er schien den Ernst der Lage nicht richtig einzuschätzen. „Sam, meine Zukunft hängt davon ab!“ „Okay, okay! Ich schaue, was ich da machen kann, aber es könnte mindestens 24 Stunden in Anspruch nehmen! Dürfte ich aber wenigstens wissen, warum du hin willst?“, gab er schließlich nach, doch seine angeschlossene Frage war nicht gerade das Gelbe vom Ei, dennoch versuchte ich ihm die Wahrheit schonend beizubringen „Ich will meinen Ruf reinwaschen und dazu muss ich jemanden besuchen!“ Sam kratzte sich plötzlich an seinem Kinn und musterte mich aus einem schiefen Winkel, ehe er zu grinsen begann „Ach ja? Du willst aber nicht eine Hochzeit crashen?“ Woher wusste er nur von Villes geplanter Heirat? Mir war zwar nicht entgangen, dass Sam Privatdetektiv war, dennoch war diese Information zu brandheiß, als dass er hätte, es herausfinden können. „Wie kommst du zu dieser Annahme?“, tastete ich mich langsam heran, doch Sam schmunzelte und holte etwas aus seiner Jackentasche. Es war ein goldener Umschlag und mir war natürlich klar, dass er ebenfalls eine der Einladungen besaß. „Woher hast du diese Einladung?“, starrte ich unentwegt den golden schimmernden Umschlag an, doch Sam lachte teil belustigt, teils ertappt. „Das ist auch nicht, meine!“, gab er zu und reichte mir den Umschlag mit den Worten „Ich habe mir erlaubt in deine Wohnung zu gehen!“ „Was hast du gemacht?“, war ich starr vor Angst. Wenn schon Sam in meine Wohnung unbemerkt einbrechen konnte, welche Triebtäter hätten es dann auch machen können? Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Meine Angst wich allerdings, einem wütendem
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