(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
Schnauben. „Danke du Arschloch, das du in meine Wohnung eingebrochen bist! Du sagst zu mir, dass meine Idee mich zu tarnen illegal ist! Dein Einbruch ist aber legal, oder was?“, kochte ich regelrecht vor Wut, drängte Sam an die gegenüberliegende Wand und pikste ihm bei jeder Silbe mit dem Zeigefinger gegen seine breite Brust. Natürlich war Sam ein gestandener und gut durchtrainierter Mann, dennoch wehrte er sich nicht und ließ es über sich ergehen. „Sorry Susanna, aber ich dachte wirklich, beziehungsweise habe ich gehofft, dass du nicht die se Susanna bist!“, fiel ihm tatsächlich nichts anderes als Entschuldigung ein? „Dank dir kann ich jetzt keine ruhige Nacht mehr verbringen, solange ich in dieser Wohnung lebe, verdammt noch mal Sam, warum nur!“, stand ich dem Grat zwischen Verzweiflung und Panik verdammt nahe, was er auch zu bemerken schien, da er plötzlich und unvermittelt seine Hände auf meine Schultern legte und beruhigend auf mich einsprach „Susanna, ich bin Profi und kann dir versichern, dass keine Verbrecher einfach so bei dir einbrechen können! Ich habe eine spezielle Ausbildung darin, dass selbst der Schlüsseldienst dagegen abstinken würde!“ „Warum sagst du das nicht gleich!“, versuchte ich meinen Schock von eben noch abzuschütteln, doch eine Restpanik blieb noch immer an meinem Unterbewusstsein haften. Was am schlimmsten an der Sache war, war die Gewissheit, das hätte ich damals nicht aus Zufall diesen Privatdetektiv kennengelernt, hätte diese Sache auch anders ausgehen können. Unsicher starrte ich Sam in sein charmant lächelndes Gesicht und wollte nicht glauben, dass er dazu fähig gewesen wäre, mich schamlos an die Presse zu verkaufen. „Warum hast du diesen Auftrag überhaupt angenommen?“, brannte diese Frage auf meiner Zunge, welche ich nicht mehr länger für mich behalten wollte. Sam räusperte sich und errötete sogar ein wenig, was mich etwas schockierte. „Wegen dir! Wie ich dir bereits erklärt habe, habe ich gehofft, dass das nicht du bist!“, gab er verlegen zu. Glaubte ich mich zu irren, oder war sein Interesse an meiner Person viel intimer, als mir zunächst bewusst war? „Wegen mir? Du wirst sicher wissen, dass ich noch verheiratet bin!“, wich ich nun einen kleinen Schritt zurück, doch dieser reichte aus, um die Sandsteinmauer an meinem Rücken zu spüren. Sam seufzte, fuhr sich erneut mit der Hand durch sein Haar und nickte „Ja, das weiß ich bereits durch meinen Auftraggeber, aber ich weiß jetzt auch, dass du dein Herz bereits jemand anderen weitergeschenkt hast!“ Mein Herz weitergeschenkt? Er hatte ja gar keine Ahnung! Ich hatte gar keine Chance es zu verschenken, so schnell, wie es Ville mir gestohlen hatte. „Es ist so, wie es aussieht vorbei, also ist das wohl auch egal!“, mied ich es Sam weiterhin anzusehen, da es zu sehr schmerzte eine Chance wie Sand durch meine Finger gleiten gelassen zu haben, anstatt den Sand mit einem Glas aufzufangen. In meinen düsteren Gedanken versunken, vergaß ich, dass ich nicht alleine war, und fühlte mich plötzlich wieder so einsam, dass es nur umso mehr wehtat. Eine sanfte Berührung unter meinem Kinn weckte mich aus dieser Erinnerung von Schmerz und leid, welche mich hoffnungsvoll aufblicken ließ. Ich wünschte mir so sehr, dass es Ville wäre, welcher mich so liebevoll ansah und im Begriff war mich zu küssen, dass ich einfach meine Augen schloss und es mir vorstellte.
„Ville…“, schluchzte ich leise, kaum merkbar, kaum, dass Sams Lippen meine verließen und einen kurzweiligen Hauch von Wärme hinterließen. „Du vermisst ihn sehr… Das muss ich wohl hinnehmen!“, drang der britische schneidende Akzent durch meine Ohren in meine Gedanken. Erschrocken über das eben Geschehene und gesagte, entriss ich mich Sams Armen und starrte ihn wie einen Fremden an „Es tut mir leid Sam, aber ich kann das nicht!“ Ich versuchte mit aller Kraft dagegen anzukämpfen, doch je mehr ich mich wehrte, umso stärker wuchs das Verlangen wegzulaufen. „Ich weiß, trotzdem will ich dir helfen!“, kam Sam mir erneut näher, doch dieses Mal, drückte ich ihn mit aller Kraft von mir weg und schrie ihn an „Nein Sam, ich brauche weder deine noch die Hilfe anderer!“
Er wollte noch etwas sagen, doch hörte ich ihm nicht zu und verließ die enge Gasse, um so weit weg von diesem Mann zu kommen, wie es nur möglich war.
~22~
Zwei Querstraßen weiter lief ich wieder langsamen, sah um mich herum, um
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