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Kein Schatten ohne Licht

Kein Schatten ohne Licht

Titel: Kein Schatten ohne Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Guenter
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ihr niemand ihre Gleichgültigkeit abkaufen! Sie räusperte sich, doch der Knoten in ihrem Hals war so stur wie sie selbst, weigerte sich, zu verschwinden.
    Zane nickte knapp. „Er hat mir berichtet, was zwischen euch vorgefallen ist. Ich vertrete die Auffassung, dass du maßlos übertreibst.“
    „ Bist du wirklich hier, um mir das mitzuteilen?“
    Vielleicht hatte sie ein klein wenig zu genervt geklungen, denn Zane warf ihr einen bitterbösen Blick zu. „Dies ist das erste und letzte Mal, dass ich mich mit solch Nebensächlichkeiten wie Gefühlen auseinandersetze! Glaube mir, ich säße nicht hier, gäbe es eine andere Möglichkeit. Doch da es diese nun einmal nicht gibt, werden wir dieses Gespräch führen müssen.“
    Zane, der mit ihr sprechen wollte? Über Gefühle? Melica wusste, dass sie sich nicht in der Realität befinden konnte. Blieb nur die Frage, ob sie in einem Traum oder in einem Alptraum gefangen war. „Warum ist es dir so wichtig, dass ich Isak verzeihe?“
    „ Du irrst dich. Es ist mir gleichgültig, ob du ihm verzeihst oder ob du es nicht tust. Doch ihr müsst zusammenarbeiten, wenn du möchtest, dass wir gewinnen. Isak sagte, du zögest dich nun vollkommen von den anderen zurück.“
    „ Die anderen verstehen mich nicht“, antwortete Melica leise. „Die anderen wissen nicht, wie es ist, herauszufinden, dass man von der einzigen Person, der man immer vertraut hat, belogen worden ist.“
    Sie hatte erwartet, dass Zane sie auslachen würde. Sie hatte es nicht nur erwartet, nein, sie war sogar davon überzeugt gewesen. Umso mehr verwunderte sie seine Reaktion. Er riss die Augen auf. Starrte sie eindringlich an. Schluckte mühsam. Schüttelte dann den Kopf. „Ich kenne das Gefühl“, raunte er düster.
    „ Wirklich?“, fragte Melica und Überraschung schwang in ihrer Stimme mit. „Was hast du mit ihm gemacht?“
    „ Das weißt du doch schon.“ Gedankenverloren sah er an ihr vorbei. „Ich habe ihn umgebracht.“
    Damian. Zane musste von ihm sprechen. Eine nie gekannte Neugier durchflutete Melicas Sinne und obwohl Melica alles tat, um sie zu bekämpfen, verschwand sie nicht. „Was ist damals geschehen?“
    Der sonst so selbstsichere, felsenfest von seiner Meinung überzeugte Zane schien mit einem Mal ganz und gar nicht mehr so entschlossen zu sein. Schmerz flackerte über seine Züge. Er war so schnell verschwunden, wie er aufgekommen war, doch Melica hatte ihn gesehen.
    Für einen kurzen Augenblick vergaß sie, dass sie all ihre Hoffnung verloren hatte. Langsam legte sie eine Hand auf Zanes Schulter, blickte ihn vorsichtig an.
    Dass er ihre Hand davonstieß, war zu erwarten. Dennoch versetzte es ihrem Herzen einen Stich. „Nur weil wir seelenverwandt zu sein scheinen, sind wir noch lange keine Freunde, Hexe“, giftete Zane.
    Melica seufzte schwer. „Wie konnte ich das nur vergessen?“, fragte sie seufzend. „In Ordnung. Du hast Damian also getötet. Das hilft mir nicht weiter. Ich bezweifele, dass ich Isak einfach so mir nichts dir nichts umbringen könnte.“
    Sie hatte das Thema nicht nur gewechselt, weil sie gewusst hatte, dass sie ohnehin keine Antwort bekommen würde. Der Schmerz in Zanes Stimme hatte sie aufgewühlt. Nun tanzte Dankbarkeit in seinen schwarzen Augen. „Davon war auch nie die Rede. Isak hat nichts getan, um eine solche Rache zu verdienen. Du kennst ihn nicht so gut, wie ich es tue. Er mag ein wenig überreagiert haben, doch ich versichere dir, dass er seine Gründe dafür hatte. Gute Gründe. Es missfällt mir zwar, mich für ihn einsetzen zu müssen, doch es gibt wirklich schlimmere Dämonen als ihn. Dämonen, für die selbst deine Verachtung nicht gut genug wäre. Wie beispielsweise derjenige, der euch Schattenkrieger verraten hat.“
    „ Du weißt davon?“, fragte Melica verblüfft.
    „ In der gesamten Dämonenwelt gibt es wohl niemanden, der nicht davon weiß“, antwortete Zane trocken. „Niemand, der bei klarem Verstand ist, möchte, dass Diana eine solche Macht erhält.“
    „ Und trotzdem ist es passiert. Wir haben unsere letzte Chance auf den Sieg verloren. Und ich weiß nicht einmal, weshalb.“
    „ Natürlich weißt du es!“, antwortete Zane kühl. „Du willst es nur nicht wahrhaben.“
    „ Ich“, Melica brach ab, schüttelte den Kopf. „Nein, das stimmt nicht! Ich habe keine Ahnung, wer uns verraten hat. Woher denn auch?“
    Zane antwortete nicht. Er blickte sie nur an. Lange. Eindringlich. Und obwohl Melicas Verlangen danach, einfach

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