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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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Flackern in seinen Augen zu erkennen. Konnte aber auch die Sonne gewesen sein.
    Â»Erst den Kaffee. Lassen Sie uns reingehen.« Mit einem zirkusreifen Wurf versenkte ich das Luftgewehr im Teich, in der Hoffnung, nicht die Ichthyofauna zu zerstören.
    Â»Sind Sie verrückt? Das Teil hat ein Vermögen gekostet!«
    Â»Dann seien Sie froh, dass Sie es los sind. Zu viel Reichtum macht unglücklich. Und jetzt rein.«
    Gerade als Menke die Tür öffnen wollte, platschte ein Luftballon an ebendiese. Heraus spritzte rote Farbe, die Heiners grauem Haar einen punkigen Anstrich verlieh.
    Â»Dieser Krawallski!«, jaulte er auf, spurtete zum Teich und versuchte, die Waffe herauszuziehen, mit dem Ergebnis, dass ich ihn kurz darauf aus dem Wasser fischen konnte. Leider hatte ich den Farbbeutelwerfer nur flüchtig aus den Augenwinkeln gesehen, aber Menke schien ja zu wissen, um wen es sich handelte.
    Der Kaffee war das, was man gemeinhin als Blümchenkaffee bezeichnete, so dünn, dass man das Muster auf dem Tassenboden erkennen konnte. Während ich an der dünnen Plörre nippte, wechselte Menke die Klamotten. Das Innere der Laube war feist: Gasherd, Kühlschrank, Mikrowelle, Kamin, Flatscreen, Dolby-Surround-Anlage. Auf einem Regal sorgfältig nebeneinander positioniert um die fünfzig »Columbo«- DVD s. Geschmack hatte Menke, zumindest im cineastischen Bereich.
    Â»Soso, Sie arbeiten also für mein Exweib. Wie war noch mal Ihr Name?«
    Â»Dieter Nannen. Frau Mancini hat mich angeheuert, weil sie massiv bedroht wird.«
    Â»Ist doch nichts Ungewöhnliches, wenn man im Rampenlicht steht.« Menke hatte sich ebenfalls einen Kaffee eingeschüttet und trank die Brühe, ohne eine Miene zu verziehen. Ein beinharter Knochen.
    Â»Ist aber schon ungewöhnlich, wenn Anschläge verübt werden wie gestern Abend, als der Kronleuchter auf Luna gestürzt ist.«
    Â»Das ist ja schrecklich. Wo ist das passiert?«
    Â»Verkaufen Sie mich nicht für dumm, Freundchen. Sie sind doch dabei gewesen.« Auch wenn ich manchmal in Richtung Alzheimer tendierte, war mein Namens- und Gesichtergedächtnis ganz passabel, und Heiner Menke war definitiv gestern im Publikum gewesen.
    Â»Ich bin aber auch so was von vergesslich. Stimmt, aber das war doch ein Unfall.«
    Â»Der Kronleuchter war manipuliert, und mittlerweile steht zweifelsfrei fest, dass der Täter in unmittelbarer Nähe gewesen sein muss.«
    Allmählich begann Menkes selbstsichere Fassade zu bröckeln. Er fragte: »Ach nee, und Sie glauben, dass ich Luna ans Leder wollte?«
    Â»Ich glaube überhaupt nichts, aber immerhin waren Sie mit ihr verheiratet, es gibt also eine Verbindung. Außerdem haben Sie ihr in letzter Zeit einige unschöne Briefe geschrieben.«
    Â»Diese Schlampe will immer noch Geld von mir. Seit unserer Scheidung muss ich jeden Monat ein stolzes Sümmchen berappen, und da –«
    Â»Wofür?«, unterbrach ich ihn.
    Â»Nun ja, zunächst natürlich Unterhaltszahlungen, aber das wäre längst vorbei, wenn dieses Flittchen nicht einige unangenehme Dinge über mich wissen würde.«
    Â»Mäßigen Sie sich mal im Ton!« Seine Gossensprache ging mir gegen den Strich. »Außerdem tragen diese Hasstiraden nicht gerade zu Ihrer Entlastung bei.«
    Â»Ist mir scheißegal, ob ich verdächtigt werde oder nicht. Ich habe mit dem Anschlag nichts zu schaffen. Ja, ich habe boshafte Briefe geschrieben, und ja, Madame Mancini geht mir tierisch auf den Sack, aber für die gestrige Sache müssen Sie sich einen anderen suchen.« Sprach’s und schüttete sich noch einen Kaffee ein. Menke war wirklich hart im Nehmen.
    Â»Womit hat Luna Sie in der Hand?«, bohrte ich schnell nach, bevor er noch an der Ekelbrühe verreckte.
    Â»Das geht Sie so viel an wie mich die Kleiderordnung im Vatikan.«
    Da ich auf religiöse Erörterungen keine Lust hatte, ließ ich es dabei bewenden. Aus Menke war nichts herauszuholen, aber unverdächtig ging anders.
    Â»Was hatte es vorhin eigentlich mit dem Farbbeutelwurf auf sich?«, wechselte ich das Thema.
    Â»Das ist dieses Schwein Krawallski. Voll der Asoziale. Er meint, mich drangsalieren zu müssen, nur weil ich beim Vorstand moniert habe, dass sein neuer Prachtbau die in der Satzung festgelegte Maximalhöhe um vier Zentimeter überschreitet.«
    Â»Scheint mir aber ein arg rüder

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