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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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Umgangston zu sein in Ihrem Verein.«
    Â»Einer muss schließlich auf Recht und Ordnung achten, sonst geht es hier bald zu wie in Sodom und Gomorrha. Und dieser Krawallski ist beileibe nicht der Schlimmste. Da sind noch zwei, drei andere Pächter, die mich ebenfalls schikanieren.«
    Â»Natürlich grundlos«, merkte ich ironisch an, nicht wissend, warum ich hier eigentlich noch meine Zeit verschwendete.
    Â»Die können offensichtlich nicht damit umgehen, dass es Menschen gibt, die auf die Einhaltung von Regeln achten. Wo soll das denn hinführen, wenn jeder macht, was er will? Zum Beispiel dieser Petersen schräg gegenüber. Ist gerade mal seit neunzehn Monaten im Verein, aber lässt am Wochenende dermaßen laut die Musik dröhnen, dass man sich wie auf der Loveparade fühlt.«
    Â»Skandalös.«
    Â»Oder dieser Brömmer samt seinen drei verkommenen Blagen. Der Garten sieht aus wie nach der Bombardierung durch die Amis, und die Rotzgören lassen permanent ihre Roller auf dem Gehweg liegen.«
    Â»Gut, dass Sie da ein Auge drauf haben.«
    Â»Da sprechen Sie wahre Worte gelassen aus. Oder dieser ehrenwerte Herr Falter. Hat seinen Zaun seit sage und schreibe vier Jahren nicht gestrichen, und der Wasserhahn tropft auch schon die ganze Zeit. Da muss man doch einschreiten, oder etwa nicht?«
    Anstatt einer Antwort meinerseits brach die Hölle los.

Deine blauen Augen
    Ein Ziegelstein segelte durchs Fenster und zerstörte meine Kaffeetasse. Gleichzeitig stürmten mehrere Personen in die Laube, in ihren Augen funkelte der blinde Hass. Sah nicht nach Kaffeekränzchen aus.
    Ich trat der Meute entgegen und brüllte: »Stopp!« Der Erste in der Angriffsreihe, ein untersetzter Mittfünfziger mit osteuropäischem Erscheinungsbild, knallte mir volle Lotte seine Faust ins Gesicht. Ich war so überrascht, dass ich mich erst mal auf den Hosenboden setzte.
    Da ich jedoch nicht das Objekt der Begierde zu sein schien, konnte ich im Folgenden die Lage sondieren. Außer dem werten Herrn, der sich erdreistet hatte, den Privatdetektiv Dieter R. Nannen niederzuschlagen, gab es zwei weitere Eindringlinge, beide mit tüchtig Mordlust in den Augen. Der Kleinere hielt einen Baseballschläger in den Händen, der Größere eine Axt.
    Während meiner Heldentat hatte sich Heiner Menke unauffällig an die Küchenzeile zurückgezogen. Jetzt rüttelte er fickerig an einer Schublade herum.
    Â»Jetzt bist du fällig!«, zischte ihn der Mann mit der Axt an.
    Â»Jungs, wir können über alles reden. Man muss doch nicht gleich überreagieren.«
    Â»Drauf geschissen«, schaltete sich der Untersetzte ein. »Jetzt gibt’s eine Lektion, damit du ein für alle Mal mit dem Terror aufhörst.«
    Ich war erleichtert, denn »Lektion« hörte sich danach an, dass wir lebend aus dieser Situation herauskommen würden. Aber drauf gewettet hätte ich nicht.
    Â»Wer bist du überhaupt?« Leider war ich wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit gelangt. »Auch so ein Korinthenkacker wie der alte Menke?«
    Â»Dieter Nannen, Privatdetektiv«, antwortete ich höflich, knapp und vollständig.
    Â»Kein Wort zu irgendwem, sonst bist du auch dran«, lärmte der Dritte im Bunde und schwenkte den Baseballschläger bedrohlich in meine Richtung.
    Â»Auch wenn es mich nichts angeht, aber ich würde mir das an eurer Stelle überlegen«, unternahm ich einen letzten Rettungsversuch.
    Â»Hast recht, geht dich nichts an. Und jetzt mach die Tür von außen zu.«
    Menke mit den Kannibalen allein lassen? Es musste eine andere Möglichkeit geben.
    Und siehe da, die gab es auch: »Zischt ab, ihr Dreckspack«, blaffte Heiner plötzlich los. Gewagte Worte für einen, der drei mordlüsternen Männern gegenüberstand, von denen zwei bewaffnet waren. Allerdings hatten sich die Kräfteverhältnisse ein wenig verschoben, denn der Schrebergartensheriff hielt eine hässliche Pistole in seiner Rechten.
    Jetzt wurde es gefährlich. Drei Gegenstände, mit denen man sich übel wehtun konnte, in den Händen absoluter Amateure.
    Ein Beil und ein Basie gegen eine Knarre waren unfair, also zog der, der mich niedergeschlagen hatte, ein Messer aus der Tasche. Die Millisekunde, die Heiner abgelenkt war, nutzte die Axt im Walde zu einem gezielten Schlag, allerdings mit dem stumpfen Ende voraus. Menke wurde an der linken

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