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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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im münsterländischen Niemandsland einen Fahrradplatten gehabt und er diesen behoben hatte.
    Hast dich tapfer geschlagen hier in den letzten Jahren, dachte ich im Stillen, als ich zu meinem Auto hinüberblickte. Schließlich war ich damals nicht aus ökologischen oder sportlichen Gründen mit dem Drahtesel unterwegs gewesen, sondern einzig und allein aufgrund der finanziellen Klemme, in der ich gesteckt hatte.
    Â»Hallo, Dieter, was du machen hier?«
    Â»Mein linker Vorderreifen ist platt, und ich war gerade auf dem Weg zu Karin.«
    Â»Oh, soll ich dir helfen tun?«
    Stefans eigenwilliger Satzbau spiegelte keineswegs einen speziellen Münsterländer Dialekt, sondern seine intellektuellen Fähigkeiten wider. Der als Landwirtschaftshelfer arbeitende Jahnknecht war nämlich recht einfach strukturiert.
    Auch wenn ich mit ihm nur schwerlich über die wirtschaftspolitischen Auswirkungen der Eurokrise oder den Einfluss der katholischen Kirche auf die Geburtenraten in der Dritten Welt diskutieren konnte, hatte er sich als absolut treue, ehrliche und hilfsbereite Seele erwiesen, die ich im Laufe der Zeit lieb gewonnen hatte. Selbstverständlich hatte ich ihn auch zu unserer Hochzeit eingeladen.
    Â»Kannst du mir denn helfen? Ich glaube nämlich nicht, dass der Ersatzreifen deines imposanten Gefährts auf meine Achse passt.«
    Anstatt einer Antwort holte Stefan einen Wagenheber und einen Drehmomentschlüssel von der Ladefläche und machte sich an die Arbeit. Meine Frage nach Unterstützungsbedarf wurde brüskiert zurückgewiesen.
    Nach erfolgreicher Demontage setzte sich mein Kumpel auf den Hosenboden und studierte akribisch das luftleere Etwas. Die stoische Ruhe, mit der er den Pneu Millimeter für Millimeter abtastete, führte mir vor Augen, wie hektisch doch die heutige Zeit war.
    Â»Du bist drübergefahren über dicken Nagel, schau her!« Er zeigte mit seinem Zeigefinger und aufgesetztem Expertenblick auf eine Stelle, wo ich beim besten Willen nichts erkennen konnte.
    Â»Ich tu Flickzeug dabeihaben, wir können machen Reifen wieder heile.«
    Stefan holte das Flickzeug aus dem Unimog und fuckelte mit atemberaubender Geschwindigkeit am Reifen herum.
    Â»Fertig.«
    Â»Super, Stefan. Jetzt brauchen wir nur noch eine Luftpumpe.«
    Â»Du haben Pumpe bei?«
    Â»Leider nicht.«
    Â»Ich auch nicht.«
    Â»Scheiße.«
    Â»Wir aber auch nicht brauchen unbedingt.«
    Was soll ich sagen? Wir benötigten tatsächlich keine Luftpumpe. Stefan setzte das Ventil an seinen Mund, blies die Backen auf, und kurz darauf hatte ich wieder einen prall gefüllten Vorderreifen.
    Â»Das ist ja der Hammer!«, entfuhr es mir, nachdem wir den Reifen festgeschraubt hatten.
    Â»Wir nicht mehr brauchen Hammer, ist doch jetzt alles fertig.«
    Â»Du bist ’ne Wucht. Darf ich dich zu einer Cola einladen als Dank für deine Hilfe?«
    Â»Cola nicht gut für Stefan, sagt Mama. Ich soll lieber trinken lecker Milch. Oder vielleicht sogar eine Fanta?«, johlte er und strahlte mich glückselig an.
    Â»Hast du denn schon Feierabend?«
    Â»Jawoll, heute nicht viel zu tun für Stefan. Wollte jetzt nach Hause fahren. Und, hast du wieder neuen Fall mit Tod und Mörderei? Ach, natürlich nicht, da du doch bald heiraten tun willst.«
    Â»Tja, mein Freund, schön wäre es, aber ich musste leider eine Sache von Otto übernehmen, da er momentan unpässlich ist. Ich soll mich um eine Schlagersängerin kümmern.«
    Â»Oh, ich und Mama lieben Schlager. Wer ist es denn?« Erwartungsvoll schauten mich zwei große Augen an.
    Â»Die Werte hört auf den Namen Luna Mancini und wird zurzeit bedroht. Ich soll sie beschützen«, gab ich Stefan Einblick in meinen Arbeitsalltag.
    Â»Du das noch mal sagen!«, erhob er die Stimme und packte mich fest an der Schulter.
    Â»Die Werte hört auf den Namen Luna Mancini und wird zurzeit bedroht. Ich soll sie beschützen.«
    Â»Das ist ja endgeil!«, überraschte mich Jahnknecht mit Jugendsprache. »Kannst du mir tun Gefallen? Bitte, bitte.«
    Â»Klar. Soll ich Freikarten für das nächste Konzert besorgen?«
    Â»Das würdest du tun, lieber Dieter? Du musst wissen: Mama ist ganz großer Freund von Frau Mancinis Musik, und sie hat ganz viele Schallplattenscheiben von ihr. Wenn du so gut kennst Frau Mancini, kannst du vielleicht auch besorgen Autonome von

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