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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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Entwicklungen durchsprechen. Er wird sehr von euch enttäuscht sein.« Sie erhob sich und wackelte die Treppe hoch.
    Karin umarmte und küsste mich: »Das hast du toll gemacht, mein Held. Aber bitte überleg dir das mit dem Job. Es ist mir sehr, sehr wichtig.«
    Ich nahm den letzten Löffel Wirsing vom Teller und verspeiste ihn im Stehen: »Ich düse jetzt nach Hause, um in Ruhe darüber nachzudenken.«
    Â»Wir kommen mit«, verkündete Günter. »Dieser Vorbereitungskram hat mich total erschöpft, ich muss mich dringend erholen.«
    Also lud ich die Heisterkamps samt Dackel Trudi in den Escort und zuppelte nach Hause. Gott sei Dank hatten Karins Verwandte keine Lust mehr auf ausgiebige Gespräche und verzogen sich direkt ins Schlafzimmer.
    Mein nächster Gang führte mich zu den Tierställen und dort direkt zu Pedders Box: »Karin will, dass ich meinen Job aufgebe.«
    Der Vierbeiner grunzte nur abfällig.
    Â»Du bist also auch der Meinung, dass ein Mann tun muss, was ein Mann tun muss?«
    Das Schwein rieb seine Borsten am Zaun und grunzte zufrieden. Alles klar. Ich warf ihm aus dem Essensresteeimer ein halbes Steak rüber, das er augenblicklich verputzte.
    Â»Du hast es gut, mein animalischer Freund. Dir redet keiner in dein Leben rein. Du kannst dich vollkommen selbst verwirklichen.«
    Statt einer fundierten Antwort ließ das Borstentier einen fahren.
    Ich versorgte die Kaninchen mit leckerem Grünzeug, dann ging es zurück in meine Kemenate.
    Im Wohnzimmer fand ich Grabowski, der selig mit einer Bierflasche im Arm schlummerte. Ihm schien es auch gut zu gehen. Schade, dass er nicht mehr aus seinem Leben machte.
    Â»Igor, jetzt bin ich der Chef vom Kiez«, schreckte er plötzlich hoch und zielte mit der Pulle auf mein Herz. »Alles tanzt nach meiner Pfeife, klar?« Dann sackte er wieder zusammen und schnarchte weiter.
    Bei mir war an Schlaf nicht zu denken. Unruhig wälzte ich mich im Bett hin und her.
    Dann werde ich eben Knecht wie Stefan, war mein letzter Gedanke. Du wirst schon sehen, was du davon hast.

Augen auf
    Â»Steh auf, Schnarchnase!« Jemand rüttelte an mir. »Ist es denn zu glauben? Alle warten vorm Standesamt, und der Bräutigam ratzt wie eine defekte Dampflok.«
    Standesamt, Bräutigam, Dampflok? Was wollte Grabowski mitten in der Nacht von mir? Ich schlug die Augen auf.
    Â»Unmöglich, der Junge«, verkündete Günter und kippte sich einen Sekt hinter die Binde, während Peter sich verzweifelt bemühte, mit der rechten Hand die Krawatte zu binden und mit der linken die Bierflasche zu bedienen.
    Â»Ist doch erst Dienstag«, murmelte ich schlaftrunken.
    Â»Scheiße«, fluchte Gurkennase, als das Bier schäumte und sein blütenweißes Hemd durchtränkte. »Du warst so fertig, dass du drei Tage durchgepennt hast. Respekt, das habe selbst ich noch nicht geschafft.«
    Â»Nur der frühe Vogel fängt die Raupe. Besonders am Hochzeitstag«, verhunzte Günter das Sprichwort. Der missbilligende Unterton war allerdings nicht zu überhören.
    Â»Wie konnte das passieren?«, fragte ich fassungslos.
    Gurkennase grinste feist: »Der Schock. Als braver Ehemann hast du Karin gehorcht, deinen Detektivjob aufgegeben und eine Stelle als Zugbegleiter angetreten. Unglücklicherweise musstest du dich bereits bei der ersten Tour mit einer Gruppe besoffener Hools rumärgern. Nachdem dich dein Chef zusammengemangelt hat, weil du nicht für Ordnung gesorgt hast, bist du zusammengebrochen. Du darfst übrigens heute keinen Alkohol trinken, schließlich beginnt deine nächste Schicht um vier, eine Tour nach Leer in Ostfriesland. Ist zwar ärgerlich, dass du deine Hochzeit mittendrin verlassen musst, aber der Job geht vor. Ich trinke einen für dich mit.«
    Aus seiner Bierflasche spritzte wieder Schaum, dieses Mal so viel, dass ich komplett nass wurde. Mist.
    Ich wachte auf. Zum Glück war es nur ein wilder Traum gewesen. Dabei hatte ich anscheinend um mich geschlagen und das Wasserglas vom Nachttisch gehauen, denn nass war ich tatsächlich. Sicherheitshalber blickte ich auf den Kalender. Dienstag. Gott sei Dank. Erleichtert stand ich auf, tappte ins Bad und duschte ausgiebig.
    Anschließend düste ich rasch zur Polizei und unterschrieb das Protokoll der gestrigen Schießerei. Reichert war überraschenderweise freundlich. Er freue sich sehr über die Einladung zu

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