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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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enttäuscht.«
    Â»Wisst ihr was? Ich gehe jetzt meinem Scheiß-Job nach«, fauchte ich wütend. »Da draußen gibt es Menschen, die meine Hilfe benötigen.«
    Â»Laut Klaus ist es typisch für dich, in brenzligen Situationen wegzulaufen. Das ist eines Nannen nicht würdig«, schrie Arabella, als wären wir Gäste in einer Nachmittagstalkshow.
    Â»Ich bin es leid, zu hören, wie ein Nannen zu sein hat. Ich werde den Namen mit der Hochzeit ablegen. Schumann klingt sowieso viel besser. Sag das deinem Schätzchen.«

Nastrovje
    Wütend stürmte ich ins Schlafzimmer, zog mich an und verließ den Ort des Grauens. Da mein Escort noch vor der »Fabrik« in Coesfeld stand, trottete ich zur nächsten Haltestelle.
    Auf halbem Weg kam mir eine Bullenschaukel mit Blaulicht, aber glücklicherweise ohne Sirene entgegen. Wäre auch nichts gewesen für meinen brummenden Hirnkasten. Während ich träumte, dass die Polizisten die komplette Sippe auf meinem Hof verhaften und bis nach der Hochzeit ins Loch werfen würden, bremste der blau-silberne Audi, vollführte eine perfekte Chicago-Wende und kam vor mir zum Stehen. Heraus pellten sich Ludger Reichert und ein junger Kollege.
    Â»Was verschafft mir die Ehre?«, fragte ich locker.
    Â»Wir haben keine Zeit für Gequatsche. Wo steht Ihr Auto?«
    Â»Wieso?«
    Â»Wir haben auch keine Zeit für dumme Fragen. Also, wo ist Ihr Pkw?«
    Trotz meiner schlechten Laune hatte ich keine Lust auf ein Scharmützel mit Reichert. »In Coesfeld auf dem Parkplatz der ›Fabrik‹. Ich wollte gerade los, es abzuholen.«
    Â»Einsteigen, Nannen. Wir fahren Sie.«
    Während wir drei ins Auto hüpften, dachte ich darüber nach, warum den Bullen meine Klapperkiste so sehr am Herzen lag, aber ohne Erfolg. Da meine Fragen ausschließlich mit Schweigen beantwortet wurden, gab ich die Rätselei kurzerhand auf und genoss die bequeme Beförderungsart. Die komfortable Fahrt mit dem Auto war dem Transport durch den öffentlichen Nahverkehr via Buldern Bahnhof – Dülmen Hauptbahnhof – Coesfelder Wasserturm allemal vorzuziehen.
    Da die Hüter des Gesetzes sich während der Fahrt zwar angeregt unterhielten, aber nicht mit mir, hing ich meinen Gedanken nach. Ich verdrängte den privaten Stress in die hintersten Gehirnwindungen und ging im Geiste die Hauptverdächtigen durch.
    War es einer von Lunas Exmännern? Immerhin waren alle drei beim Konzert vor Ort gewesen.
    Heiner Menke weilte nicht mehr unter uns, allerdings konnte er trotzdem hinter dem Anschlag gesteckt haben.
    Der unwahrscheinlichste Täter war Christian Kramszik, aber das beruhte weniger auf Fakten als auf meiner persönlichen Einschätzung. In dem Zusammenhang musste jedoch selbstkritisch konstatiert werden, dass meine Menschenkenntnis mich in früheren Fällen ab und zu im Stich gelassen hatte.
    Meine absolute Nummer eins war Georg Deitert. Er besaß die nötige kriminelle Energie und war nicht zimperlich in seinen Methoden. Aber irgendwie passte die Manipulation eines Kronleuchters nicht zu ihm.
    Der vierte Verdächtige war der Tiefkühlkost-Unternehmer Hans-Joachim Bredenbach. Er schien regelrecht vernarrt in die Diva zu sein, und es wäre nicht das erste Mal, dass Liebe in Hass umschlägt.
    Dann hieß es aussteigen, wir waren angekommen. Welche Freude, als ich mein Auto ohne Anzeichen von Vandalismus oder Aufbruchversuchen auf dem Parkplatz vor sich hin rosten sah.
    War ein netter Abend gestern, fuhr mir durch den Kopf, als ich Reichert den Autoschlüssel aushändigte. Sogar die Schädelschmerzen hatten sich auf ein sanftes Pochen in den Schläfen reduziert.
    Der jüngere Kollege zwängte sich in meinen Ford und kroch nach wenigen Wimpernschlägen mit triumphalem Gesichtsausdruck wieder heraus, in der Hand die …
    â€¦ Mancini-Platten!
    Was ging denn hier ab?
    Â»Habe ich es doch gewusst!«, stieß Ludger Reichert hervor, grinsend wie ein Honigkuchenpferd.
    Â»Was ist hier eigentlich los?«, stellte ich eine aus meiner Sicht völlig legitime Frage.
    Â»Ich sage Ihnen, was hier los ist: Sie haben Frau Jahnknecht bestohlen, pfui Deibel. Heute Morgen hat sie bemerkt, dass ihre wertvollsten Schallplatten fehlen, und mich sofort benachrichtigt. Von ihr kommt auch der Tipp, dass Sie hinter der Sache stecken. Sie hat Sie nämlich gestern vom Hof fahren sehen. Und was

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