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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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mehr.«
    Â»Wenn du es sagst.«
    Â»Dürfte ich dann bitte die Wellensittiche mitnehmen? Ich würde mich gerne um sie kümmern. So habe ich wenigstens ein kleines Andenken an meinen Freund.«
    Hartmann überlegte, aber nur kurz: »Na klar. Falls sie dir aber den Namen des Mörders verraten, bin ich der Erste, der es erfährt.«
    Normalerweise hätte ich darüber geschmunzelt, aber nicht heute. Ich legte ein Handtuch über den Käfig, und dann hieß es endgültig Abschied nehmen.
    Im Treppenhaus klingelte erneut mein Handy. Ich hatte richtig Schiss, abzunehmen, denn die letzten beiden Anrufe hatten mir zwei Tote beschert.
    Â»Nannen.«
    Â»Karin Schumann hier.« Warum so förmlich?
    Â»Gut, dass du anrufst, mein Schatz. Ich bin völlig fertig«, winselte ich, merkte aber gleichzeitig, wie Karins Stimme Wärme durch meinen Körper strömen ließ.
    Â»Dieter, ich muss dir etwas sagen«, druckste sie herum.
    Urplötzlich hatte ich einen dicken Kloß im Hals.
    Â»Was ist denn los?« Das hörte sich nicht gut an. Ich stellte den Vogelkäfig auf die Treppe.
    Â»Ich habe lange überlegt.« Sie schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Ach, was soll’s, ich sage, wie es ist: Ich werde dich nicht heiraten.«
    Rumms! Völlig konsterniert ließ ich mich auf die Treppenstufe fallen, unfähig, zu antworten. Stattdessen entfernte ich das Handtuch vom Käfig und schaute dem Federvieh beim Herumhüpfen zu.
    Â»Ich liebe dich und weiß, dass dir dein Beruf viel bedeutet, aber ich kann so nicht leben. Ich kann doch nicht jeden Tag beten, dass du heil nach Hause kommst. Und wenn wir Kinder hätten …«
    Schlagartig wurde ich müde, unendlich müde. »Ich würde mit keinem anderen Job glücklich werden. Kannst du das nicht akzeptieren?«
    Â»Es tut mir leid, es geht nicht. Wir haben uns seit vierundzwanzig Stunden nicht gesehen, und das kurz vor unserer Hochzeit. Wie soll das erst werden, wenn wir verheiratet sind?«
    Ich sagte nichts. War auch nicht nötig.
    Â»Eine Frau merkt instinktiv, wohin der Hase läuft. Ich bin hundertprozentig sicher, dass sich das nie ändern wird. Du hast recht: Du solltest nichts anderes machen, und ich möchte dir nicht im Weg stehen. Es zerreißt mir das Herz, aber ich kann dich nicht heiraten.«
    Â»Ich liebe dich, und du liebst mich. Meiner naiven Ansicht nach sollte das doch reichen, oder etwa nicht?« Ziemlich lahm, aber ich war einfach nur perplex und fertig. »Du hast völlig recht, Karin, ich liebe meinen Job, aber wir werden eine Lösung finden. Bisher sind wir doch immer mit allem fertiggeworden.«
    Karin schluchzte hemmungslos los: »Es geht nicht, ich kann das nicht. Schau doch mal: Wenige Tage vor dem wichtigsten Tag unseres Lebens kommst du mit einem Veilchen nach Hause …«
    Â»Wollen wir jetzt über kosmetische Themen reden?«
    Â»Hör auf!«, brüllte es durch den Hörer.
    Â»Sorry, aber ich bin etwas neben der Spur. Erst ist meine Auftraggeberin ermordet worden, dann Otto und jetzt das. ’tschuldigung, dass ich da nicht den richtigen Ton treffe.«
    Â»Otto Baumeister ist tot?«
    Â»Jawohl. Ermordet. Und ich bin der Einzige, der den Mörder fassen kann«, versuchte ich es von der anderen Seite.
    Â»Ich kann nicht mehr, Dieter. Ich kann nicht mit einem Mann zusammenleben, der jeden Tag verletzt oder getötet werden kann. Deshalb habe ich vorhin die Hochzeit abgesagt.« Karin schluchzte herzergreifend.
    Â»Du hast was?« Fassungslosigkeit.
    Â»Ich habe die Hochzeit gecancelt. Sie findet nicht statt.« Der letzte Satz war kaum zu verstehen, so sehr zitterte ihre Stimme.
    Â»Wäre es nicht sinnvoll gewesen, mit mir darüber zu sprechen, bevor du derartig drastische Schritte unternimmst? Schließlich geht es hier nicht um eine Geburtstagsfete oder das Begießen einer bestandenen Prüfung.«
    Â»Du warst doch nicht zu erreichen. Hast ja lieber Mörder gejagt, als zurückzurufen.«
    Â»Habe halt keinen Bürojob, tut mir leid.«
    Â»Aber genau das ist doch das Problem, verstehst du das nicht?«
    Karin hatte recht, auch wenn es mich innerlich zerfetzte: Sie konnte nicht mit einem Mann liiert sein, der tagein, tagaus sein Leben aufs Spiel setzte, wohingegen ich dies für ein erfülltes Dasein brauchte.
    Â»Bist du noch dran?«, flüsterte meine

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