Kein Spaß ohne Hanni und Nanni
passiert. Das klingt gar nicht so weit hergeholt, schließlich hat man im letzten Jahr beinahe die Amerikanerin entführt. Frau Jenks wird überall nachschauen und dabei sehr schnell das Mitternachtsfest entdecken. Die Klasse bekommt eine saftige Strafe – nur ich bleibe verschont!
Auf diesen guten Einfall war Else sehr stolz. Wenn sie sich recht furchtsam stellte, kam Frau Jenks gar nicht auf die Idee, dass sie petzen wollte – und wenn Frau Jenks die Klasse überraschte, konnte niemand sagen, dass sie an allem schuld war!
Die Klasse bewahrte ihr Geheimnis sorgfältig. Carlotta und Bobby taten noch ein Übriges – sie flüsterten laut in Elses Gegenwart, was man sich für morgen Nacht alles vorgenommen hatte. Else hörte genau zu und grinste hämisch. Ihr werdet euch wundern!, dachte sie voll Schadenfreude.
Am Abend stellte Carlotta ihren Wecker und gab ihn Katrin, die im Nebenraum schlief. „Steck ihn unter dein Kissen“, sagte sie, „und wenn er läutet, weck schnell die anderen. Dann komm herüber zu uns und weck mich. Ich alarmiere unseren Schlafsaal. Anschließend gehen wir mucksmäuschenstill zum Gemeinschaftsraum hinunter.“
Katrin legte den Wecker unter ihr Kopfkissen. Sie war überzeugt, dass sie ihn gar nicht brauchte. War sie nicht viel zu aufgeregt, um schlafen zu können? Aber bald schon fielen ihr die Augen zu und sie träumte so friedlich wie all die anderen.
Auch Else schlief fest. Sie schnarchte sogar ein wenig. Sie hatte beschlossen, sich in dieser Nacht gut auszuruhen, damit sie morgen das große Ereignis nicht verschlief.
Um Mitternacht läutete der Wecker unter Katrins Kopfkissen. Mit einem Ruck fuhr das Mädchen empor, stellte das Schrillen ab und lauschte gespannt in die Dunkelheit. Niemand war aufgewacht. Katrin setzte sich im Bett auf und lachte leise vor sich hin. Das Mitternachtsfest begann!
Eilig stand sie auf, zog Morgenrock und Hausschuhe an und ging von Bett zu Bett. Sie schüttelte die schlaftrunkenen Mädchen und flüsterte: „Das Mitternachtsfest! Das Mitternachtsfest!“ Bei diesem Zauberwort wurden alle hellwach. Sie hüpften aus den Betten, tasteten nach ihren Hausschuhen und Morgenmänteln und begannen aufgeregt miteinander zu wispern.
„Leise“, warnte Katrin. „Wir müssen vorsichtig sein, damit Else nichts merkt!“
Geräuschlos zogen sich die Mädchen die Morgenröcke über und schlichen zur Tür. Sie hörten Else schnarchen, als sie auf den Korridor traten. Erleichtert nahmen sie es zur Kenntnis. Carlotta machte leise die Tür hinter sich zu und schloss sie ab. Sie nahm den Schlüssel und steckte ihn ein. Nun konnte Else sogar aufwachen – aus dem Zimmer kam sie jedenfalls nicht!
Die Klasse rannte zum Gemeinschaftsraum hinunter. Schnell wurden die Vorhänge zugezogen und die Tür abgedichtet. Kein Laut und kein Lichtschimmer sollten hinausdringen. Und dann begann das Fest!
Else wird hereingelegt
Es war eine großartige Feier! Schon bald vergaß man zu flüstern und leise zu sein. Aber was schadete es schon! Der Gemeinschaftsraum lag abseits; die Lehrerinnen schliefen weit entfernt. Es wurde gekichert und gelacht. Doris schnitt wieder ihre herrlichen Grimassen!
Sie aßen alles auf: Ölsardinen, Kuchen, Würste, Ananasscheiben und vieles mehr. Sie schlangen in sich hinein, was sie nur konnten. Dabei kam es ihnen gar nicht darauf an, in welcher Reihenfolge sie die Leckerbissen hinunterstopften. Die Geburtstagstorte schmeckte köstlich! Hanni hatte für Carlotta die dreizehn Kerzen angesteckt. Glücklich saßen die Mädchen im sanften, dämmrigen Licht und sahen zu, wie die Kerzen langsam herabbrannten.
„Alles Gute für dich, Carlotta!“, sagte Nanni und hob ihr Limonadenglas. „Mitternacht ist vorbei. Dein Geburtstag hat also angefangen. Hoffentlich feiern wir ihn noch viele Male zusammen!“
„Danke, vielen Dank“, sagte Carlotta und ihr lebhaftes, kleines Gesicht leuchtete vor Freude. Sie schüttelte die vielen Hände, die sich ihr entgegenstreckten, und fühlte sich glücklich. Das muss ich meiner Oma erzählen, dachte sie.
Carlotta teilte das zweite Stück Geburtstagstorte aus und dann war noch immer etwas übrig.
„Was sollen wir mit dem Rest machen?“, fragte Carlotta. „Wem sollen wir die beiden letzten Stücke geben?“
„Eins bringen wir Frau Jenks!“, schlug Hanni vor. „Wir brauchen ja nicht zu sagen, dass wir die Torte um Mitternacht gegessen haben!“
„Und das andere bringen wir Frau Quentin!“, sagte Elli.
„Sei
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