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Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Titel: Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Liegt es daran?«
    »Das machen die im Fernsehen bei Practice - Die Anwälte auch immer, Nick«, mischte Stone sich ein. »Sie erheben Einspruch dagegen, wie die Frage formuliert ist.«
    »So machen sie das, Tom, genau so machen sie das. Und dann sagen sie, ›ich werde die Frage umformulieren‹, stimmt’s? Oder so was Ähnliches.«
    »Ja, oder so was Ähnliches.«
    Carlson sah auf mich herab. »Formulieren wir die Frage also um: Sagt Ihnen der Name Sarah Goodhart etwas?«
    Das hier gefiel mir nicht. Mir gefiel weder ihr Ton noch die Tatsache, dass sie Lowell die Sache aus der Hand genommen hatten, und auch nicht, wie sie mich in diesem Besprechungszimmer in die Mangel nahmen. Sie mussten wissen, was der Name bedeutete. So schwierig war das nicht. Man brauchte nur einen kurzen Blick auf Elizabeths Namen und Adresse werfen. Ich beschloss, behutsam vorzugehen.
    »Der zweite Vorname meiner Frau ist Sarah«, sagte ich.
    »Der zweite Vorname meiner Frau ist Gertrude«, sagte Carlson.
    »Gott, Nick, das ist ja furchtbar.«
    »Wie heißt deine Frau mit zweitem Vornamen, Tom?«
    »McDowd. Das war eigentlich ein Familienname.«
    »Find ich gut, wenn man das so macht. Einen Familiennamen als zweiten Vornamen zu benutzen. So kann man seinen Ahnen Ehre erweisen.«
    »Mir gefällt’s auch, Nick.«
    Beide Männer richteten ihre Blicke wieder auf mich.
    »Wie heißen Sie mit zweitem Vornamen, Doc?«
    »Craig«, sagte ich.
    »Craig«, wiederholte Carlson. »Okay, wenn ich Sie also frage, ob Ihnen der Name, sagen wir« - er wedelte theatralisch mit den Armen - »Craig Waschlappen etwas sagt, würden Sie dann einwerfen: ›Hey, mein zweiter Vorname ist Craig‹?«
    Wieder sah Carlson mich durchdringend an.
    »Ich glaube nicht«, sagte ich.
    »Er glaubt nicht. Also versuchen wir es noch einmal: Haben Sie den Namen Sarah Goodhart schon mal gehört? Ja oder nein?«
    »Meinen Sie jemals?«
    Stone sagte: »Herrgott noch mal.«
    Carlsons Gesicht lief rot an. »Wollen Sie jetzt irgendwelche Semantikspielchen mit uns spielen, Doc?«
    Er hatte Recht. Ich verhielt mich dumm. Ich tappte blind im dichten Nebel herum, wobei die Worte aus der E-Mail - Kein Sterbenswort - immer wieder wie eine Neonreklame in meinem Kopf aufblinkten. Ich wurde konfus. Über Sarah Goodhart mussten sie einfach Bescheid wissen. Die Frage war nur ein Test, um festzustellen, ob ich bereit war, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Mehr nicht. Wahrscheinlich. Aber in welcher Angelegenheit sollte ich eigentlich mit ihnen zusammenarbeiten?
    »Meine Frau ist in der Goodhart Road aufgewachsen«, sagte ich. Beide rückten ein bisschen von mir ab, ließen mir etwas mehr Platz und verschränkten die Arme. Ein großer See der Stille tat sich auf, und dumm wie ich war, sprang ich mitten hinein. »Und deshalb hab ich gesagt, dass der zweite Vorname meiner Frau Sarah ist. Als ich Goodhart hörte, musste ich gleich an sie denken.«
    »Weil sie in der Goodhart Road aufgewachsen ist?«, hakte Carlson nach.
    »Ja.«
    »Dann war das Wort Goodhart so eine Art Katalysator?«
    »Ja«, wiederholte ich.
    »Das klingt ganz einleuchtend.« Carlson sah seinen Partner an. »Leuchtet dir das nicht auch ein, Tom?«
    »Schon«, stimmte Stone zu und klopfte sich auf den Bauch. »Er wollte nicht ausweichen oder so. Das Wort Goodhart war ein Katalysator.«
    »Genau. Es hat dazu geführt, dass er an seine Frau denken musste.«
    Wieder sahen mich beide an. Diesmal zwang ich mich dazu, den Mund zu halten.
    »Hat Ihre Frau je den Namen Sarah Goodhart benutzt?«, fragte Carlson.
    »Inwiefern benutzt?«
    »Hat sie je gesagt ›Hi, ich bin Sarah Goodhart‹ oder sich einen Ausweis auf diesen Namen ausstellen lassen oder sich unter ihm in einem Stundenhotel eingemietet …«
    »Nein«, sagte ich.
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja.«
    »Das ist die Wahrheit?«
    »Ja.«
    »Sie brauchen nicht noch einen Katalysator?«
    Ich setzte mich gerade hin und beschloss, etwas entschiedener aufzutreten. »Ihr Ton gefällt mir nicht, Agent Carlson.«
    Sein Zahnarzt-Werbelächeln, bei dem er so viele Zähne zeigte, war wieder da, jetzt jedoch als missratene Spielart der ursprünglichen Form. Er hielt eine Hand hoch und sagte: »Entschuldigen Sie, klar, okay, das war jetzt unhöflich von mir.« Er blickte um sich, als überlegte er, was er noch sagen sollte. Ich wartete.
    »Haben Sie je Ihre Frau verprügelt, Doc?«
    Die Frage traf mich wie ein Peitschenhieb. »Was?«
    »Macht Sie das an? Eine Frau zusammenschlagen?«
    »Was … Sind Sie

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