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Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa

Titel: Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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vor lauterHusten gar nicht mehr reden konnte. Auch nicht, als Adelheid plötzlich vor uns stand. In Begleitung von Guntram Bernd sagte
     sie mit roten Lippen und einem roten Schneidezahn: »Ein Gegacker wie im Hühnerstall. Peter, wir möchten einen schönen Rotwein,
     hörst du, einen schönen, nicht den, der wegmuss. An den Tisch in der Ecke, bitte. Und ein bisschen Knabberzeug. Ines, jetzt
     trink doch mal einen Schluck.«
    Ich setzte mich sofort gerade hin. »Ist die Lesung schon vorb…?« Kurz vor der letzten Silbe bekam ich Schluckauf.
    »Nein.« Adelheids Ton war neutral. »Herr Bernd und ich sind früher gegangen. Das fiel überhaupt nicht auf. Also, Christine!
     Natürlich ist die Lesung vorbei, sonst wäre der Autor ja wohl nicht hier. Es war ein wirklicher Erfolg. Ihr hättet auch hingehen
     sollen. Herr Bernd war großartig.«
    Da war sie wieder, die Kreide in der Stimme. Guntram Bernd verbeugte sich charmant.
    »Ich danke Ihnen. Gehen wir an den Tisch?«
    Er reichte ihr den Arm, Ines fing aufs Neue an zu husten, während Adelheid am Arm des Autors hoch erhobenen Hauptes die Bar
     durchquerte.
    Pierre sah uns verwundert an. »Sie trägt Lippenstift. Sie trägt tatsächlich Lippenstift. Und sie hat mit mir gesprochen. Wer
     um alles in der Welt ist dieser Guntram Bernd? Der Messias?«
    »Ein pensionierter Kriminalkommissar, der drei Kriminalromane und jetzt ein Sachbuch geschrieben hat. Sehr erfolgreich.«
    Überrascht drehte ich mich zu Tom. »Warst du auch auf der Lesung?«
    »Nein.« Tom folgte den beiden mit seinem Blick. »Ich habe mal einen Artikel über ihn geschrieben. Vor einem Jahr ungefähr.
     Aber er hat im Moment ja nur Augen für die Dame an seiner Seite.«
    »Die Dame.« Pierre blies die Wangen auf. »Na ja. Aberwas für einen Artikel denn? Machst du auch so etwas wie Christine?«
    »Pierre, mix mir doch bitte noch so einen Cocktail.« Ich hatte nun wirklich nicht mehr die Konzentration, auch noch Tom diese
     Geschichte zu erklären. Und erst recht nicht mit Pierres Zaubergetränken im Blut. »Außerdem guckt Adelheid hierher und fragt
     sich bestimmt, wo denn der Wein bleibt.«
    »Wieso? Was machst   …?«
    Tom stockte. Er hatte seine Hand auf meinen Arm gelegt, was von Pierre mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtet, aber nicht
     kommentiert wurde, weil in diesem Moment die Tür aufging und Eleonore Stehler und Gregor Morell laut redend in die Bar platzten.
    »Es ist mir egal, mein Lieber. Du kannst dich ja wohl noch eine halbe Stunde zusammenreißen. Ich brauche jetzt einen Drink.«
    »Eleonore, du hast schon genug getrunken. Was willst du denn noch in dieser spießigen Bar?«
    »Sei ruhig und komm mit.« Ohne uns eines Blickes zu würdigen, rauschte sie am Tresen vorbei und rannte beinahe Pierre über
     den Haufen, der gerade von Adelheids Tisch zurückkehrte. »Passen Sie doch auf, wo Sie hinlaufen«, zischte sie ihn an, um dann
     zwei Sessel an der Wand anzusteuern.
    Ihr jugendlicher Liebhaber folgte ihr langsam. Als er auf unserer Höhe war, drehte er seinen Kopf und nickte Ines zu. Ich
     vergaß zu atmen, er ging weiter, und ich fragte meine Schwester: »Was war das denn?«
    »Er hat mich gegrüßt.« Sie trank ungerührt weiter.
    »Christine, jetzt erzähl mal, was machst du beruflich? Schreibst du?«
    Ich hatte Tom ganz vergessen, irgendetwas war anscheinend in diesem Cocktail drin. Vielleicht brauchte man überhaupt keinen
     Sex mehr, wenn man genügend »Sex on the beach« trank, vielleicht brauchte man keine Männer mehr, hatte niemehr Beziehungsprobleme, musste nie mehr auf jemanden warten, war nie mehr auf jemanden wütend. Was war das für ein tolles
     Getränk? Ich kicherte leise und merkte erst dann, dass Tom, Pierre und meine Schwester mich irritiert ansahen.
    »Alles in Ordnung?« Tom legte schon wieder seine Hand auf meinen Arm.
    »Natürlich.« Ich fühlte mich überhaupt nicht so betrunken, wie ich mich anhörte. »Ich kann diese Frau Stehler nicht leiden.
     Die ist mindestens acht Jahre älter als ich und hält sich einen Liebhaber, der ihr Sohn sein könnte. Und sie ist keine nette
     Person.«
    »Er könnte nicht ihr Sohn sein, er ist nur zwölf Jahre jünger.« Ines griff in die Schale mit den Nüssen. »Und seit wann bist
     du so moralisch?«
    »Und woher weißt du das?«
    »Meldezettel.« Sie wandte sich an Tom. »Entschuldige, wir kümmern uns gar nicht um dich. Sag mal, wieso warst du nicht auf
     der Lesung, wenn du Guntram Bernd kennst?«
    »Ich musste mit

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