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Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa

Titel: Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Saunatasche nicht im Flur.«

Ines und ich saßen nebeneinander auf dem Sofa der Ferienwohnung, unsere Beine lagen parallel auf dem Couchtisch vor uns, in
     der Hand hatte jede ein Glas Weißwein, und es stand in einem sehr langweiligen Spiel 0:0.   Meine Gedanken schweiften immer wieder ab.
    Ich stellte mir vor, was Marleen wohl gerade machen würde und wie es ihr wohl ginge. Mittlerweile war ich ganz geübt, meine
     Sorgen und Spekulationen zu verdrängen. Sie kamen aber trotzdem ab und zu hoch. Ich zwang mich, an etwas anderes zu denken.
     Meine Mutter und Hanna hatten mithilfe von Hans-Jörg und Adelheid die Küche gut hinbekommen. Zwei der Gerichte heute Abend
     hatte ich nicht identifizieren können, Hans-Jörg hatte gesagt, sie sähen komisch aus. Es wäre eine Art Hühner-Mousse, er habe
     aber noch Gewürze dran getan. Eleonore Stehler hatte natürlich nur die Nase gerümpft, die Nudeln aber trotzdem gegessen. Ihr
     Freund hatte zu Ines gesagt, dass es ihm geschmeckt habe. Ich fand den Blick merkwürdig, den er ihr zugeworfen hatte, als
     er an der Küche vorbeikam. Aber das war der Mann ja sowieso.
    Auf dem Spielfeld passierte immer noch nicht viel. Ich atmete tief durch. Ines drehte den Kopf zu mir.
    »Wieso stöhnst du so?«
    »Ich stöhne nicht. Ich finde einfach das Spiel wahnsinnig langweilig.«
    »Ist es auch.« Ines trank einen Schluck und stellte mit angewidertem Gesicht das Glas auf den Tisch. »Dieser Wein istfurchtbar. Der wird auch beim dritten Schluck nicht besser. Haben wir eigentlich Bier?«
    »Nur, wenn du welches gekauft hast.«
    Jetzt stöhnte Ines. Für einen Moment verfolgte sie wieder das Geschehen auf dem Bildschirm. Dann fragte sie: »Hast du dich
     jetzt mal mit Tom Hansen unterhalten?«
    »Nur kurz.« Ich hatte im Laufe des Tages gar nicht mehr an ihn gedacht. »Heute Mittag, bevor du anriefst. Keine zehn Minuten.«
    »Und? Wie war er so? Nach dreißig Jahren?«
    Der Ball ging meterweit über das Tor. Die ersten Zuschauer pfiffen. Ines gähnte. Und ich hatte Toms Gesicht vor Augen. Mittlerweile
     war er fast ganz grauhaarig, es stand ihm.
    »Ich finde, er hat die gleiche Frisur wie George Clooney. Was meinst du?«
    Ines sah mich skeptisch an. »Die Haarfarbe vielleicht. Aber sonst? Erzähl doch mal.«
    Ich streckte meine Beine nach unten aus und legte sie dann wieder auf den Tisch.
    »Was soll ich erzählen, es war ja viel zu wenig Zeit. Anscheinend ist er auch Single und   …«
    »Wieso auch?« Meine Schwester sah mich scharf an. »Du bist doch kein Single, du hast seit über einem Jahr wieder eine feste
     Beziehung.«
    »Beziehung?« Ich schnaubte kurz. »Klar. Ich in Hamburg oder jetzt hier, Johann in Schweden. Ein Mann, der dauernd freie Wochenenden
     verschiebt, das ist wirklich eine ganz tolle feste Beziehung.«
    Der Schiedsrichter pfiff zur Halbzeit, und Ines stellte den Ton leiser.
    »Merkst du nicht selbst, dass du ziemlich oft Beziehungsdramen hast?«
    »Was?« Ich fuhr hoch. »Das ist doch Blödsinn. Als ob du das überhaupt mitbekommen würdest.«
    Ines probierte wieder den Wein, der anscheinend immer noch nicht besser wurde.
    »Ich habe alle deine Dramen mitbekommen, ob ich wollte oder nicht. Wenn du früher Liebeskummer hattest, musste ich bei Georg
     im Zimmer schlafen. Ich kann mich an mindestens drei Mal erinnern.«
    »Du spinnst, dann war ich vielleicht krank.«
    Meinen Einwurf ignorierend, fuhr sie mit ihrer Aufzählung fort: »Nach deiner Scheidung von Bernd hast du bei mir gewohnt,
     während des Stresses mit Richard hast du mich nachts immer angerufen, nach der Pleite mit Sven sind wir zusammen nach Amrum
     gefahren. Du hast ununterbrochen auf ihn geschimpft, und jetzt haben wir den Schwedenhappen. Kannst du nicht einfach mal eine
     völlig normale Beziehung führen? Oder so wie ich schlichtweg mal eine Zeitlang alleine bleiben?«
    Meine Schwester war seit zwei Jahren überzeugte Solistin. Sie lehnte das Wort »Single« ab, fühlte sich äußerst wohl in ihrer
     Haut und pflegte ihren Freundeskreis und ihre Hobbys. Ines lebte in einer kleinen, aber sehr charmanten Wohnung, und manchmal
     hatte ich sie schon um ihre Unabhängigkeit beneidet.
    Jetzt sah ich sie ziemlich schockiert an.
    »Bin ich wirklich so schlimm?«
    Ines hob die Schultern. »Was heißt schlimm? Ich finde das etwas anstrengend. Und manchmal tust du mir leid. Ich habe auch
     nicht mehr das Gefühl, dass Johann die Liebe deines Lebens ist. Dafür bist du zu oft zu schlecht gelaunt.«
    Die

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