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Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa

Titel: Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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anziehen, sondern vorher auch noch duschen, um die Spuren des missglückten Jugendliebe-Comebacks
     zu vertuschen. Deshalb kam ich schon wieder eine halbe Stunde später als meine Schwester und Gesa. Sie hatten bereits die
     Hälfte des Buffets angerichtet. Ich lief schnell in die Küche, um weitere Platten und Schüsseln zu holen.
    »Dass zwei Schwestern so unterschiedlich sein können.« Adelheid stand hinter der Tür, ich hatte sie gar nicht gesehen. »Die
     eine kommt morgens gut gelaunt und ausgeschlafen hier an, die andere kriegt den Hintern nicht aus dem Bett und rennt hinterher.«
    »Ines kam früher schon nie hoch und   …«, bevor ich den Satz vervollständigt hatte, bemerkte ich, dass Adelheid es natürlich genau umgekehrt gemeint hatte.
    »…   und heute ist es irgendwie anders«, beendete ich die Erklärung etwas lahm, griff nach dem Obstsalat und der Käseplatte und
     ging in den Frühstücksraum.
    Meine vorbildliche Schwester rückte gerade die Brotkörbe zurecht, Gesa hantierte mit Thermoskannen, sie drehte sich zu mir
     um.
    »Du bist ja auch schon da. Wie war das? Der frühe Vogel   …«
    »Der frühe Vogel kann mich mal.« Ich stellte den Obstsalat auf den Tisch. »Ich mag Würmer nicht leiden. Übrigens: Guten Morgen,
     Gesa, hast du gut geschlafen?«
    Sie grinste. »Guten Morgen, Christine. Ja, vielen Dank,habe ich. Ich hoffe, du – oder besser: ihr auch? Du brauchst jetzt nichts zu sagen, wir haben euch gestern Nacht auf der Promenade
     gesehen.«
    »Wer ist ›wir‹?« Ich lächelte sie freundlich an.
    »Jurek und ich. Ihr seid so getorkelt, dass wir sicher waren, dass ihr gleich ins Trudeln kommen und kopfüber ins Wasser stolpern
     würdet. Jurek hatte schon seine Jacke aufgeknöpft, um euch schneller retten zu können.«
    »Was habt ihr denn um die Zeit auf der Promenade gemacht? Mit aufgeknöpfter Jacke?«
    Gesa grinste immer noch. »Wir kamen von einer legendären Schlagerparty und brauchten ein bisschen Wind um die Ohren.«
    »›Legendär‹ ist das richtige Wort.« Adelheid stand mit weiteren Thermoskannen in der Tür. »Das war ein ganz gelungenes Fest.
     Aber kein Grund für euch, hier herumzustehen. Ist schon alles da, oder was? Also bitte, bewegt euch.«
    Wir folgten ihr in gebührendem Abstand. Im Flur kam uns Eleonore Stehler entgegen. Ihr Lächeln fror sofort ein, als sie meine
     Schwester sah.
    »Grünen Tee für mich.«
    Sie verschwand im Frühstücksraum, eine Wolke teuren Parfüms blieb. Ines’ Gesichtsausdruck war neutral, ich verkniff mir einen
     Kommentar. Gesa musste ja nicht wissen, dass meine Schwester mit einem wirklich unmöglichen und unpassenden Gast herumgemacht
     hatte.
    »Die Dame hat gestern Abend auf dem Tisch getanzt.« Sicherheitshalber hatte Gesa einen Moment mit dieser Mitteilung gewartet.
     »Sie war völlig losgelöst.«
    »Frau Stehler? Das ist nicht dein Ernst.« Ungläubig blieb ich vor der Küchentür stehen. »Warst du etwa den ganzen Abend lang
     dabei?«
    »Aber sicher.« Gesa hob stolz den Kopf. »Im Gegensatz zu euch nehme ich meine Aufgabe sehr ernst. Nachdem sichsowohl Adelheid als auch Hanna und Heinz lauthals darüber unterhalten haben, dass sie dieses Abendessen und die anschließende
     Gästeunterhaltung völlig allein organisieren mussten, und alles nur, weil Marleens Haltung zu anständiger Arbeit in Arabien
     wohl ins Meer gespült   …«
    »Was?«
    Erschrocken deutete ich in die Küche, wo Adelheid herumfuhrwerkte. Gesa beruhigte mich.
    »War nicht so ernst gemeint. Aber ich habe gedacht, ich helfe doch wenigstens beim Aufräumen. Das war vielleicht eine Siebzigerjahre-Party,
     unglaublich. Selbst Hans-Jörg hat Peter Maffay gesungen. Hat Pierre ihm beigebracht.«
    »Wieso Pierre?« Ich bückte mich und hob ein paar Teilchen Glitzerkonfetti vom Boden auf. »Seid ihr nach dem Buffet alle in
     die Bar gegangen?«
    »Nein.« Gesa drückte sich an Adelheid vorbei und ging in die Küche zum Kühlschrank. »Die Party war doch im Gastraum. Bis Mitternacht.
     Dein Vater hat Pierre rübergeholt, die Bar hatte ja schon zu.«
    Adelheid hatte ein leises »Für mich völlig unverständlich«, geknurrt, aber es nicht weiter ausgeführt.
    Die ganze Zeit über hatte meine Schwester nichts gesagt, jetzt grinste sie.
    »Adelheid, hast du nicht mitbekommen, dass es meinen Vater wahnsinnig umtreibt, ob du mit Pierre irgendetwas hast und weshalb
     ihr nicht miteinander sprecht?«
    »Ich habe nichts mit Pierre.« Adelheid hatte sich blitzschnell

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