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Kein zurueck mehr

Kein zurueck mehr

Titel: Kein zurueck mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swati Avasthi
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Torchance nach der anderen vergeudet. Als ich eingewechselt werde, bekomme ich erst Ballkontakt, als nur noch weniger als zwei Minuten zu spielen sind und wir 1 : 2 am Verlieren sind. Die gesamte Offensive ist auf der anderen Seite des Spielfelds und unsere Verteidiger müssen es ausbaden. Endlich kickt ein Mittelfeldspieler den Ball zu Eric.
    Ich bin ungedeckt. Ich habe freie Bahn, den Ball die Seitenlinie entlangzudribbeln und dann zurück an ihn im Sechzehner abzugeben. Auf der linken Seite hat Tom weder den Mittelfeldspieler noch den Verteidiger abschütteln können.
    Eric lässt den Blick über das Spielfeld wandern und sieht mich. Für eine halbe Sekunde haben wir Augenkontakt. Ich hebe meine Hand. Er dreht sich um und versucht erfolglos den Ball zu Tom durchzufädeln. Das macht er schon die ganze verdammte Saison. Die gegnerische Mannschaft nimmt den Ball auf.
    Ich hab die Schnauze voll vom Verlieren und von seinem Scheiß.
    Ich erkenne die Flanke, die der Verteidiger ausführt, drehe mich um meine Achse und lege los. Ich sprinte, so schnell ich kann. Ich fange den Ball mit meinem Brustkorb ab, dribbele ihn ins Mittelfeld und sehe Eric. Ich sollte an ihn abgeben, ich weiß. Keine Chance. Ich behalte den Ball, täusche einen harten Schuss vor und rechne damit, dass der Torwart darauf anspringt. Mein Fuß ist schon am Ball, ich hole zum Schuss aus, als ich sehe, dass er nicht darauf reingefallen ist. Der Ball saust durch die Luft, aber es ist ein leichter Fang.
    Nach dem Spiel in der Umkleide gehe ich Eric aus dem Weg und er geht mir aus dem Weg, auch wenn unsere Schließfächer nur drei Fächer auseinander sind (ein weiteres Zeichen dafür, dass die Highschool ein gottverlassener Ort ist). Coach Davis reißt die Tür auf und wir erstarren alle zu Eis.
    »Raus!«, brüllt er. »Alle außer Jace und Eric, raus.«
    Tom hüpft an uns vorbei. Er versucht seinen Schuh anzuziehen, während er aus dem Schließfachraum hastet.
    Plötzlich ist es ganz still und alles, was wir sagen, hallt ein wenig.
    »Ihr zwei. Ihr kommt hier nicht raus, bis ihr diese Sache geregelt habt«, sagt Coach Davis und geht zur Tür raus.
    Ich starre Eric an.
    Er starrt mich an.
    Wir fangen im selben Moment an und fallen einander ins Wort: Scheiß drauf, ich brülle, er brüllt.
    »Du hättest mir den Ball zuspielen können«, sagt er.
    »Deine Angeberei hat uns das Spiel gekostet.«
    »Jetzt mach nicht einen auf beleidigte Leberwurst.«
    »Du hast wohl noch nicht genug vom Verlieren?«
    Selbst ich kann nicht mehr hören, was ich sage. Ich höre auf. Als er still ist, sage ich: »Jetzt nimm mal Caitlyn da raus. Fick sie bis zum Umfallen. Mir ist das egal. Aber nimm es nicht mit aufs Spielfeld.«
    Ich knalle mein Schließfach zu und gehe raus.
    Als der Coach mir in den Weg tritt, sage ich: »Ich muss jetzt zur Arbeit, damit sie mir meinen Hungerlohn zahlen können.«
    Er ist langsamer als ich, also kann ich mich an ihm vorbeischlängeln.
    »Komm zurück und bring diese Sache in Ordnung.«
    Vor einem Backdraft tritt, wenn man darauf achtet, etwas Rauch aus. Ein Anflug davon steigt mir jetzt in die Nase und ich sage: »Ich darf nicht zu spät kommen oder sie feuern mich. Wollen Sie das?« Erst jetzt merke ich, dass ich brülle. »Ich muss jetzt gehen.«
    Muss jetzt gehen, bevor ich dir das Gesicht einschlage.
    Er holt zu einem letzten Schuss aus: Ich muss am Montagmorgen um sieben ein paar Runden rennen oder ich bin aus dem Team.
    Dakota ist nicht bei der Arbeit, als ich ankomme; sie hat sich krankgemeldet und ich habe einen Kunden, der anscheinend alle Register ziehen will, um mich auf hundertachtzig zu bringen. Nein, eine Kleinigkeit fehlt noch, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Douglas sieht, wie ich auf den Tasten der Kasse herumhacke, und sagt, ich sollte wohl besser im Lager arbeiten. Ich weiß, er hat recht, aber ich motze ihn trotzdem an, bevor ich gehe.
    Auf dem Weg nach Hause grüble ich darüber nach, wie Christian das macht, ruhig zu bleiben. Ich erinnere mich, wie er sich mit der Hand durch die Haare fuhr und seine Wut verrauchte. Würde ich das jemals hinkriegen? Ich höre Mirriams Stimme: Diese Kids hatten einen Knacks.
    Kann ein Knacks repariert werden? Ist »viermal mehr« gleichbedeutend mit »unausweichlich«? Es wäre einfach, zu sagen Ja und die Sache damit abzuhaken. Aber da ist Christian, der nie eine Freundin geschlagen hat.
    Rückgängig gemacht, hat Lauren geschrieben.
    Als ich nach Hause komme, hat mein Bruder uns

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