Kein zurueck mehr
Zimmer gefällt mir. Lass uns hierbleiben.«
»Keine Angst«, sagte sie. »Wir bleiben hier.«
Ihr Blick wanderte hinüber zum Fenster. Damals dachte ich, sie betrachtete nur die neue Nachbarschaft, aber jetzt denke ich, dieser Blick in die Ferne hatte mit all dem zu tun, was sie nicht haben konnte. Jetzt denke ich, sie sah damals ihr Leben zusammenschrumpfen, gefangen in einem 180 -Quadratmeter-Haus.
Als sie mich wieder ansah, sagte sie: »Versprochen.«
Sie zog ihre Nase kraus und wartete, bis ich sie wieder glatt strich, bevor sie mir einen Kuss gab.
Jetzt, da ich im Bett liege und an die Decke starre, frage ich mich, was ich ihr da zumute. Ist es falsch, wenn ich auf Thanksgiving hoffe? Es ist doch sicher schlimmer, so gefangen zu sein, als zu riskieren auszubrechen.
Draußen wird der Himmel schon heller. Ich gehe eine Runde laufen, beobachte den Horizont und höre auf meinen Pulsschlag. Ich trimme meine Schritte auf ein Mantra: Sie kommt. Sie kommt .
Kapitel 24
Auf Toms Party hämmert die Musik durch das Haus.
»Du hast mich hergebracht«, sagt Dakota. »Jetzt musst du auch mit mir tanzen.«
Heute Abend habe ich schon ihre Taille berührt, um sie nach drinnen zu führen, und ihren Unterarm, während ich ihr einen Drink holte.
Wir treten auf die behelfsmäßige Tanzfläche. (Tom hat alle Wohnzimmermöbel an die Wände geschoben). Für eine Sekunde stehen wir uns gegenüber und keiner von uns bewegt sich. Dann macht sie einen Schritt auf mich zu, schlingt mir den Arm um die Schulter, kreist mit den Hüften und lässt sich zurückfallen. Ach, so eine Art Tanzen. Das kann ich auch. Ich lege ihr die Hand auf den Hinterkopf, und als sie wieder hochkommt, lasse ich sie ihren Rücken hinuntergleiten, bis meine Hand knapp über der Wölbung ihres Hinterns liegt. Unter meinen Fingern arbeiten ihre Rückenmuskeln und halten ihre Hüften in Bewegung. Ich ziehe sie an mich und mit einer einzigen schnellen Bewegung schlingt sie ein Bein um meinen Schenkel. Der Beat treibt uns enger zusammen und ihr Atem streift meine Schulter.
Sie lehnt sich zurück, überlässt ihr Körpergewicht meiner Hand und ich sehe, wie ihr Bauch sich dehnt und ihre Jeans weiter runterrutschen. Ich beuge mich über sie, mein Mund an ihrem Schlüsselbein, ihr Zimtregen-Duft überall. Als sie wieder hochkommt, berühren sich unsere Lippen fast. Sie beginnt die Augen zu schließen und ich weiche zurück.
»Willst du was trinken?«, frage ich.
Tom, der uns beobachtet hat, sagt: »Ich leiste ihr Gesellschaft. Geh du mal.«
Sie bittet um ein Bier und ich bahne mir meinen Weg in die Küche, vorbei an herumfuchtelnden Armen und stampfenden Füßen. Nachdem ich mir ihren Drink geschnappt habe, durchwühle ich einen Haufen Eis und Flaschen, um etwas Alkoholfreies zu finden. (Ich fahre.) Ich fische eine Limo heraus und beobachte, wie Tom mit Dakota tanzt. Sie hält Abstand, vielleicht einen halben Meter. Dirty Dancing ist nur für mich.
»Wer ist sie?«, höre ich jemanden neben mir fragen.
Ich drehe mich um und sehe Caitlyn, die Dakota auch beobachtet.
»Komm«, sage ich, da ich Caitlyn bei der lauten Musik kaum verstehen kann.
Ich suche Dakotas Blick und deute in Richtung Tür. Sie nickt und tanzt weiter, während ich Caitlyn auf die Veranda schleuse. Sie setzt sich auf das Geländer und ich stelle Dakotas Bier auf die Brüstung. Caitlyn rattert zwanzig Fragen herunter: Wie heißt sie? Wo habt ihr euch kennengelernt? Wie ist sie so? Aber ich antworte so einsilbig, dass sie bald das Thema wechselt.
Sie zieht das Kinn an und kichert. »Tom ist vielleicht ein Tänzer, was? Selbst dafür ist er zu unkoordiniert, vom Fußball mal ganz zu schweigen.«
Tom ist kein schlechter Kerl. Jemand, der einem nicht die Freundin ausspannen würde. Ganz anders als Edward. Tom versucht mich nicht als Leiter zu missbrauchen, um im sozialen Gefüge der Schule aufzusteigen. Ich hatte noch nie das Gefühl, dass ihm das besonders wichtig ist.
»Tom ist in Ordnung. Lass ihn in Ruhe.«
»Na, gut, dass er jemanden hat, der ihn in Schutz nimmt.«
»Ich kapiere ja, dass du jemanden brauchtest, den du gegen Eric ausspielen konntest, und das hab ich ja auch ganz locker gesehen, aber jetzt … Musst du eigentlich immer jemand anders abwerten, um dich selbst aufzuwerten?«
Sie hebt die Augenbrauen und verschränkt die Arme. Jetzt bin ich unten durch. Da bin ich sicher. Vielleicht nicht jetzt gleich in diesem Moment, vielleicht noch nicht einmal diesen Monat – aber
Weitere Kostenlose Bücher