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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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das Schälchen neben der Hintertür auf den Boden und ging ins Wohnzimmer.
    »Was schaust du dir da an, Harley?«
    » Nachbarn . Echt geil.« Harley versuchte, den australischen Akzent der Darsteller zu imitieren.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nichts für dich ist«, nörgelte Andrew.
    »Kate erlaubt es mir«, trumpfte Harley auf, als ob die Sache damit entschieden wäre.
    »Hast du überhaupt schon deine Hausaufgaben gemacht?«
    »Jep!«
    »Ich finde, anstatt fernzusehen, solltest du lieber den Hund ausführen, wenn ich ihn gleich gefüttert habe.«
    »Später, Kumpel.«
    Andrew gab es auf und kehrte in die Küche zurück. Wenn er die Tiere gefüttert hatte, würde er die Zutaten für die gesunde Gemüsepfanne vorbereiten, die er für sich und Harley vorgesehen hatte. Pom pom tiddel pom te pom pom pom, trällerte er vor sich hin. Rigoletto , wenn er sich nicht täuschte.
    Das Telefon klingelte. Mist, dachte Andrew und tauchte aus dem Kühlschrank empor. Ehe er jedoch den Hörer abnehmen konnte, sprang der Anrufbeantworter an, und Kates Stimme sagte: »Bitte hinterlassen Sie Ihre Nachricht nach dem Tonsignal.« Ganz schön kurz angebunden, unsere Kate, dachte Andrew. Eine Stimme quäkte eine Nachricht auf das Gerät. Als sie fertig war, piepste die Maschine drei Mal. Ein grünes Lichtchen zwinkerte Andrew an. Plötzlich fiel ihm ein, dass Kate ihm vielleicht etwas mitteilen wollte und stattdessen auf ihren eigenen Anrufbeantworter hatte sprechen müssen. Hilflos starrte er die vielen Knöpfe an. Außer dem grünen Blinklicht gab es auch noch ein rotes, das dauernd leuchtete.
    »Harley?«
    »Hm?« Der Junge war offenbar noch völlig in Nachbarn vertieft.
    »Kennst du dich mit diesem Gerät aus?«
    »Klar. Was willst du denn machen?«
    »Ich möchte die Ansage abstellen, damit ich mit Kate reden kann, falls sie anruft.«
    »Das kannst du auch so. Nimm einfach den Hörer ab, wenn sie spricht. Der Anrufbeantworter schaltet sich dann von selbst ab. Ist ganz einfach.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm zu.
    »Ja gut. In Ordnung. Wahrscheinlich hast du Recht, Harley. Danke.« Andrew warf einen zweifelnden Blick auf die Maschine und kehrte in die Küche zurück. Er hatte ganz und gar nichts gegen Technik, vorausgesetzt, sie diente der Zubereitung von Essen.
    Kurz darauf stand Harley hinter ihm, stibitzte einen Streifen rote Paprika und steckte ihn sich in den Mund.
    »Ich geh zu meinen Kumpels«, verkündete er.
    »Sei bitte in einer halben Stunde wieder da. Dann ist das Essen fertig.«
    »Jep. Ach, Andrew?«
    »Jep? Ich meine natürlich: ja?«
    »Falls Kate anruft, frag sie, wie es ihr geht, okay?«
    »Gern. Soll ich ihr etwas von dir ausrichten?«
    »Nee. Nur, dass ich mich freue, wenn es ihr gut geht.«
    »Ich werde es ausrichten.«
    »Und wie dieser Devlin Hayle so ist.«
    »Ich frage sie.«
    »Tschüs!«
    Die Tür knallte hinter ihm ins Schloss.

    Das O Sole Mio sah aus, als wäre es vor vielen Jahren einmal eine billige Raststätte gewesen. Dann war jemand gekommen, hatte ein paar Hektar rot-weiß karierte Baumwolle gekauft und das Etablissement in ein aufdringlich italienisches Restaurant verwandelt. An den Wänden hingen einige sehr bunte Ansichten italienischer Strände sowie Fischernetze mit grünen Glaskugeln. Die neapolitanische Musik kam von einer Kassette und dudelte einen Tick zu laut.
    Doch das Lokal war gut besetzt, und das Essen duftete appetitlich. Gut, dass ihr Tisch reserviert worden war.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es immer noch solche Lokale gibt«, flüsterte Devlin Kate zu.
    »Ist das ein echter Hummer aus Plastik?«
    »Ja, und der Krebs ist auch aus Plastik. Und das dort drüben sieht aus wie Plastik-Bougainvillea. Hoffentlich gibt es wenigstens vernünftigen Wein.«
    Man setzte sie an einen langen Tisch unmittelbar am Fenster. An den rot-weiß karierten Vorhängen hingen grüne Troddeln. Kerzen brannten in leeren Chianti-Flaschen. Das Tischtuch war – wie sollte es anders sein? – rotweiß kariert.
    »Bringen Sie uns erst einmal ein paar Flaschen Barolo«, sagte Devlin zu dem Kellner, der ihnen die Speisekarte aushändigte. »Bei einem Glas Wein entscheidet es sich viel leichter.« Der Wein kam und wurde eingeschenkt.
    »Schon besser«, seufzte Devlin.
    Kate trank ebenfalls einen Schluck und nickte zustimmend.
    Nachdem alle Platz gefunden hatten und keine schweren Jungs mit Prügelabsichten in Sichtweite zu sein schienen, konnte sich Kate endlich die Zeit

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