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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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dieser Situation schlüpfen würde.
    »Ich habe mich schon mal besser gefühlt«, erklärte Devlin mit mattem Lächeln. Aha, dachte Kate, heute sind wir also der mutige Soldat, der sich trotz seiner Schmerzen niemals unterkriegen lässt.
    »Wissen Sie, dass man Sie noch vierundzwanzig Stunden zur Beobachtung hier behalten möchte?«, fragte Aisling.
    »Ich glaube, es wurde darüber gesprochen, aber ich war nicht in der Verfassung, die Information zu verarbeiten.«
    »Wie viel Whisky haben Sie eigentlich gestern getrunken?«, erkundigte sich Kate.
    »Ein oder zwei Gläser. Mehr nicht.«
    »So wie Sie sich in der Buchhandlung aufgeführt haben, hatten Sie aber deutlich mehr als ein oder zwei Gläser intus«, bemerkte Aisling säuerlich.
    »In der Buchhandlung?«, fragte Devlin verblüfft. »Ich weiß nur noch, dass ich früh zu Bett gegangen bin, weil mir das Wetter zu schaffen machte. Ich glaube nicht, dass ich für die geplante Lesung in der Buchhandlung fit genug war.«
    »Das behaupten Sie«, sagte Kate. »Dreiundfünfzig verschreckte Kunden können Ihnen das Gegenteil beweisen.«
    Devlin wandte sich ab, als würde er von plötzlichen Schmerzen geschüttelt.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Aisling. »Sollen wir lieber einen Arzt rufen?«
    »Machen Sie bloß kein Aufhebens um mich«, stöhnte Devlin schwach. »Ich bin sicher, dass es hier sehr viel dringendere Fälle gibt.«
    »Ganz bestimmt«, bestätigte Kate.
    »Ich glaube, ich muss mich bei Ihnen bedanken, liebste Katie«, fuhr Devlin fort. »Sie scheinen mir das Leben gerettet zu haben.«
    »Bei mir sind Sie an der falschen Adresse. Bedanken Sie sich lieber bei Aisling. Es waren ihre Fähigkeiten in erster Hilfe, denen Sie Ihr Leben verdanken.«
    »Ach Aisling!« Devlin klang enttäuscht. »Etwa mit Mund-zu-Mund-Beatmung?«
    »Ich habe die verschiedensten Techniken ausprobiert«, antwortete Aisling steif.
    »Danke! Danke! Vielen Dank!« Devlin schien sich kaum beruhigen zu können. »Tausende Fans meiner historischen Abenteuerromane sind Ihnen zu größtem Dank verpflichtet.«
    War das nicht ziemlich übertrieben – selbst für einen solchen Schmierenkomödianten wie Devlin?
    »Ich glaube, wir suchen jetzt erst einmal jemanden, der uns über Ihren Zustand informieren kann.« Aisling wandte sich zum Gehen.
    »Nichts wie weg von dem alten Schwindler«, sagte sie zu Kate, sobald sie außer Hörweite waren. »Tausende Fans! Wenn ich das schon höre!«
    Sie fanden eine Krankenschwester, die ihnen erklärte, dass Devlins Blut noch immer einen viel zu hohen Alkoholgehalt aufwies.
    »Er wird aber doch wieder gesund, oder?«, fragte Aisling.
    »Wenn er seinen Alkoholkonsum nicht deutlich einschränkt, wird seine Leber nicht mehr lange mitspielen.«
    »Vielleicht sollten Sie das Thema einmal ansprechen«, schlug Aisling vor. »Und noch etwas: Könnten Sie ihn nicht vielleicht achtundvierzig statt der geplanten vierundzwanzig Stunden dabehalten?«
    Die Krankenschwester sah sie erstaunt an und sagte, das sei Sache des behandelnden Arztes. Aber sie könnten nach der Visite gern noch einmal anrufen und den Arzt selbst fragen. Im Übrigen wollte sie sich dafür einsetzen, dass der Arzt Devlin einen Kontakt zu den AA nahelegte.
    »Ich fürchte, er hofft dann auf internationale Ehren. Er würde nämlich eher ans Auswärtige Amt als an die Anonymen Alkoholiker denken«, sagte Kate.
    »Tja«, meinte die Schwester, »da gibt es noch eine andere Frage. Wissen Sie, wie es zu Mr Hayles Unfall kam? Er scheint sich nicht daran zu erinnern.«
    »Leider nein«, antwortete Aisling. »Wir wissen, dass er tagsüber nach einem Wettgewinn sehr viel getrunken hat, und sind nur in sein Zimmer gegangen, um nachzusehen, ob alles in Ordnung war. Als wir ihn fanden, war sein Gesicht blau angelaufen, und er atmete nicht mehr. Den Rest wissen Sie.«
    »Klingt ausgesprochen mysteriös, finden Sie nicht?«, fragte die Krankenschwester.
    »Das Leben ist nun einmal voller Geheimnisse«, stellte Kate fest. »Können wir jetzt gehen?«
    Draußen auf dem Parkplatz entwarfen sie einen Schlachtplan. Als Erstes wollten sie zum Gasthaus zurückkehren, um ihr Gepäck und Kates Auto abzuholen. Anschließend sollte es zur nächsten Buchhandlung weitergehen.
    »Wo findet die nächste Veranstaltung überhaupt statt?«, fragte Kate, die langsam den Überblick verlor.
    »In Essex«, antwortete Aisling.
    »Ist das nicht ziemlich weit weg?«
    »Ich dachte, es läge ganz in der Nähe von Sussex«, erklärte Aisling, was

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