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Keine Angst vor Anakondas

Keine Angst vor Anakondas

Titel: Keine Angst vor Anakondas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Dirksen
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einen Meter tief im Wasser, als der Kapitän des Bootes mir erzählte, dass er einmal von dem Giftstachel eines Süßwasser-Rochens gestochen wurde. Die Schmerzen waren fürchterlich! Ich stand dann nicht mehr so entspannt im Wasser! Spätestens seit dem tragischen Unfall von Crocodile Hunter Steve Irwin möchte ich lieber keine nähere Bekanntschaft mit Stachelrochen machen.«
    »Stachelrochen? Sind die etwa auch gefährlich? Was ist denn das wieder für eine Nummer?«, fragt Jörg.
    »Wie man es nimmt. Es sind gerade mal drei tödliche Fälle registriert. Die Geschichte von einem dieser drei ging allerdings um den ganzen Erdball.«
Vom Glück verfolgt
    »Danger, Danger, Danger!« Eindringlich ziehen einen die Worte gleich in ihren Bann. Der Mann, der sie gerufen hat, ebenso. Der Ruf ist allerdings nicht als Warnung gedacht. Oder doch, für das Krokodil vielleicht schon, auf das sich der über 40 Jahre alte Mann in seiner kurzen Khakiuniform gleich werfen wird. Er rennt um das Krokodil herum und landet so routiniert auf dem Rücken der Panzerechse, wie ein Postbote seine Briefe ausliefert. Seine kräftigen Arme haben das Reptil schnell im Griff. Er zeigt ihm damit, wer hier jetzt der Boss ist. Als Nächstes beginnt er dem Publikum enthusiastisch von dem Krokodil zu erzählen. Er scheut sich dabei nicht, Krokodilmännchen als passionierte Liebhaber zu bezeichnen, die einen charmanten, fast zärtlichen Umgang mit den Weibchen pflegen. Dies ist eine sehr eigenwillige Art, öffentlich über die Krokos zu sprechen. Seine Fans lieben ihn dafür. Das Krokodil mag denken: »Nicht schon wieder!«, und versucht ihn halbherzig abzuschütteln. Wie immer vergeblich. Immerhin hat es ein faules Leben und bekommt reichlich Futter von den Pflegern. Für Steve Irwin ist es keine Mutprobe, auf dem gepanzerten Rücken Platz zu nehmen, es ist Methode und Inszenierung. Zugleich ist das der helle Wahnsinn. Alle wissen das. Gefährlichen Tieren auf die Pelle zu rücken ist sein ganz persönliches Markenzeichen.
    Der Australier Steven Robert Irwin, genannt »Steve« oder der »Crocodile Hunter«, wurde am 22. Februar 1962 in Essendon im Bundesland Victoria geboren. An Tiere erinnert er sich, seit er denken kann. Sein Vater arbeitete für die australische Regierung. Er hatte den Auftrag, große und giftige Reptilien in von Menschen bewohnten Gebieten zu fangen und umzusiedeln. Schon im Kindesalter wurde Steve von ihm mitgenommen, der seinerseits begeistert half. Zu seinem sechsten Geburtstag bekam er eine über drei Meter lange Python geschenkt. Im selben Jahr fing er auch zum ersten Mal eine tödlich giftige Schlange. Mit neun Jahren begann er mit seinem Vater zusammen Krokodile einzufangen. Für Steve gab es kein Halten mehr. Tiere, die andere sicher hinter Glas oder in einem Käfig wissen möchten, waren seine Spielkameraden. In ihrem Haus hingen Koalas an den Gardinen, und seine Mutter päppelte Kängurubabys auf. Unter Tieren aufzuwachsen, das war für einen Jungen wie ihn ein Paradies. Oft verbrachte er Monate im Outback. So lernte Steve von klein auf die australische Wildnis kennen und wusste sich sicher in ihr zu bewegen. Neben Krokodilen und Waranen hatten es ihm besonders Schlangen angetan. Je giftiger, desto besser.
    Steve Irwin ist ein echter Kenner gefährlicher Reptilien. Er hat alle denkbaren Erfahrungen mit ihnen gesammelt und versteht es, sich ihnen geschickt zu nähern und sie einzufangen. Dennoch wurde er mehrfach von unterschiedlichen Tieren gebissen, angepinkelt, angespuckt. Dies, so sagt er, sei seine eigene Schuld, weil er ja wisse, worauf er sich einlässt: »Ich habe keine Angst davor, mein Leben zu verlieren. Wenn ich einen Koala, ein Krokodil oder eine Schlange retten muss, dann mache ich es eben.« Es ist sein Job, eine Selbstverständlichkeit für ihn, mit gefährlichen Tieren zu arbeiten. Bis jetzt hatte er Glück, dass er sich nur kleinere Verletzungen zuzog. 1991 übernahm Steve zusammen mit seiner Frau Terri den »Reptile & Fauna Park« seiner Eltern, den er in »Australia Zoo« umbenannte und im Laufe der Zeit groß ausbaute. In seinem Zoo errichtete er eine Arena, in der er mit einer Krokodilshow sein Publikum begeistert.
Der schönste gefährliche Platz
    Was liegt näher, als in Australien nicht nur die gefährlichen Tiere des Landes, sondern auch die der Meere zu filmen. Vor Steve Irwins Haustür liegt das größte Korallenriff der Erde, das Great Barrier Reef. Es erstreckt sich vor der australischen

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