Keine Angst vor Anakondas
Küste mit einer Länge von gut 2 300 Kilometern. Eine unvergleichlich bunte, vielfältige Tierwelt lebt hier. 1 500 Fischarten und ebenso viele Seeigel und Seesterne sowie mindestens 5 000 Weichtiere tummeln sich hier. Für Taucher ist es das Eldorado der Ozeane. Gefährliche und giftige Tiere gibt es für Steve in dem Megariff zuhauf.
Der Titel des Films heißt Ocean’s Deadliest , auf Deutsch Die tödlichsten Tiere des Ozeans . Deutlicher hätte es nicht formuliert werden können, worum es in dem Film geht. Spannung ist vorprogrammiert. Als tierfanatischer Australier weiß Steve viel über die Tiere des großen Riffs im Pazifischen Ozean. Ein Spezialist für diese Tiere ist er jedoch nicht. Es ist ein großer Deal, mit Philippe Cousteau Jr., dem Enkel des berühmten Meeresforschers Jacques-Yves Cousteau, vor die Kamera zu treten und nach den »Tödlichen« zu forschen.
2006 beginnen die Dreharbeiten. Zusammen mit anderen Meeresforschern suchen sie die Tiere. Steve Irwins 23 Meter lange Yacht mit Namen Croc One dient als Basis. Sie ist nach den Plänen von Steve gebaut worden und bietet Platz für mehrere Forscher, ein Labor und umfangreiche Tauchausrüstungen. Darüber hinaus, und das wird kaum verwundern, hat er auf seiner Yacht genügend Platz für große Krokokäfige. Wie könnte es anders sein, die Rolle des Crocodile Hunters im Film besteht darin, Kontakt mit den gefährlichen Tieren aufzunehmen und mit ausufernder Begeisterung über sie zu erzählen. Der Steinfisch ist Kandidat Nummer eins.
Echter Steinfisch
Status: giftigster Fisch
Verbreitung: Indo-Pazifik
Vergiftungen pro Jahr: Hunderte
Herumliegen und warten, dass etwas Fressbares vors Maul schwimmt, das ist sein Leben. Algen wachsen auf ihm, er sieht aus wie ein 30 Zentimeter langer Stein. Die verlängerten Stacheln seiner Rückenflosse sind Giftspritzen. Auf einen Steinfisch zu treten endet deshalb oft tödlich. Steve Irwin und Philippe Cousteau Jr. sind auf der Suche nach ihm. Kaum ist ein Steinfisch entdeckt, schiebt Steve seine Hand unter ihn und hebt ihn vom Meeresboden hoch. Dann bugsiert er ihn in einen Behälter. An Bord der Croc One soll aus den Drüsen Gift zu Forschungszwecken entnommen werden. Zurück auf dem Boot, nimmt Steve den Fisch aus dem Wasserbehälter und hält ihn zum Melken fest in der Hand. Ein Biologe zapft aus den Drüsen das Gift ab. Steve ist ganz aus dem Häuschen, weil der Fisch so schön ruhig ist und keine Anstalten macht, sich zu wehren. Der Sicherheitsabstand zu dem Giftzwerg beträgt null Komma null. Wieder einmal beweist der Crocodile Hunter, dass er ein Wunderknabe ist, dem nichts ernsthaft Böses von den Tieren zugefügt wird. Oder ist er einfach nur ein Glückspilz, den gefährliche Tiere verschont haben? Bisher jedenfalls.
Steve ist absolut routiniert darin, vor der Kamera mit Tieren zu hantieren und über sie zu erzählen. Bereits 1992 begannen die Drehs für seine Serie The Crocodile Hunter . Seine Bühne ist überall dort, wo er den giftigen und gefährlichen Tieren, meistens Reptilien, bei seinen vielen Filmausflügen nachjagt. Da Steve die Reptilien Australiens so sehr am Herzen liegen, hat er eine Fangmannschaft ausgebildet, damit Krokodil, Schlange und Co. aus Menschennähe in die Wildnis umgesiedelt werden können. Selbst die größten existierenden Krokodile fangen sie. Das ist Adrenalin pur und für die Serie Gold wert. Und wenn im Zoo ein Krokodil in ein anderes Gehege verfrachtet wird, ist das Chefsache. Er macht daraus eine große Show, die natürlich gefilmt wird. Steve avanciert zu einer echten Rampensau. 1996 startete dann die Serie im australischen Fernsehen. Sie war so erfolgreich, dass sie rund um den Globus ausgestrahlt wurde. Nach Steves eigenen Angaben haben ihn über 500 Millionen Menschen in 137 Ländern im Einsatz gesehen – 25 Mal mehr, als Australien Einwohner hat. Insgesamt produzierte er in 15 Jahren 354 Folgen mehrerer Serien. 2001 trat er in Dr. Dolittle 2 auf. Bald darauf drehte Steve seinen ersten Kinofilm Crocodile Hunter – Auf Crash-Kurs , in dem er und seine Frau Terri sich selbst spielen.
Steve Irwin ist ein Global Player. Eine ganze Generation ist mit seinen Filmen groß geworden. Der Reptilien-Maniac versprüht eine geballte Ladung an charismatischer Begeisterung für die Tiere, die sich auf seine Fans überträgt. Aber er polarisiert auch. Seine Fans heben ihn in den Himmel. Seinen Kritikern steht er zu sehr im Mittelpunkt der Serien. Dabei geht es Steve nach
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