Keine Angst
weiß nicht, ich weiß nicht. Ich hab das dumme Gefühl, daß überhaupt nichts klappen wird. Ich wär lieber dabei, wenn er kommt.«
»Was, bist du verrückt? Auf keinen Fall!«
»Aber …«
»Auf keinen Fall!!! Hörst du, Alice? Auf keinen Fall!«
»Was ist bitteschön Bistecca Mafia?«
»Rumpsteak, wie man’s kennt. Aber die Sauce ist was besonderes, scharf wie die Mafia.«
»Hm. Bißchen teuer. Ich nehm doch lieber die Scallopine in Weißwein.«
»Meinetwegen.«
»Du hattest recht. Das Bistecca ist zu teuer.«
»Alles ist hier mittlerweile zu teuer. Aber das wird sich ändern. Morgen abend knöpfen wir uns das Arschloch vor.«
»Ja, wir polieren ihm die Fresse.«
»Der kommt nicht wieder.«
»Hoffen wir’s. Ah … Pietro?«
»Hm?«
»Hätten wir nicht vielleicht doch Don Luca um Hilfe bitten sollen.«
»Wir werden schon allein mit dem Burschen fertig.«
»Und wenn nicht? Ich meine, du hast gesagt, wir stehen gewissermaßen unter Don Lucas Schutz.«
»Ich habe gesagt, er läßt uns in Ruhe. Das ist nicht ganz das gleiche wie beschützen.«
»Augenblick mal, das stimmt nicht! Du hast wortwörtlich gesagt, wir stünden unter seinem Schutz.«
»Ja. Nein. Mag sein, daß ich das gesagt habe.«
»Alice meint nämlich auch, wir sollten ihn fragen.«
»Ich hab meine Gründe, es nicht zu tun. Wo ist sie übrigens?«
»Wer?«
»Alice.«
»Paar Sachen einkaufen. Klamotten. Sie wollte am Spätnachmittag wieder da sein.«
»Du solltest sie vielleicht nicht allein … na egal. Im Augenblick geht der Kerl davon aus, daß er sein Geld bekommt, da wird er keine Dummheiten machen. Und nach dem morgigen Abend erst recht nicht mehr. Da wird er die Hosen so gestrichen voll haben, daß …«
»Was macht dich eigentlich so sicher?«
»Wie? Was soll das jetzt wieder? Ich dachte, es wäre alles klar.«
»Ja, klar ist alles klar. Aber was macht dich so sicher, daß er sich nicht irgendwie rächen will. Ich meine, wenn mir einer dermaßen was aufs Maul geben würde, würde ich schon versuchen, mich zu revanchieren.«
»Wird er aber nicht. Wir drehen den Spieß nämlich rum und sagen ihm, daß ihn bei der Mafia kein Aas kennt. Und daß er ein toter Mann ist, wenn er sich mit dem Paten anlegt, der übrigens unser Freund ist, und so weiter und so fort.«
»Und darauf fällt der rein?«
»Wieso? Ist doch nicht mal gelogen.«
»Pietro, tut mir leid, aber die Diskussion dreht sich im Kreis. Wenn Don Luca unser Freund ist, frage ich dich ein weiteres Mal, warum du ihn nicht einfach bittest, uns zu helfen?«
»Jetzt reicht’s mir aber! Ich hab dir gesagt, wir kriegen das allein hin. Ich habe Gründe!«
»Was für Gründe?«
»Du kennst Don Luca nicht, darum …«
»Also ist er doch nicht unser Freund!«
»Was ist? Vertraust du mir nicht? Du vertraust mir nicht.«
»Natürlich vertr … Herrgott, Pietro, du bist mein geliebter Bruder, wem soll ich denn vertrauen, wenn nicht dir.«
»Dann laß mich machen.«
»Gut, schon gut. Ich laß dich machen.«
»Er bekommt Prügel und eine Drohung mit auf den Weg, daß er sich nicht mehr traut, vors Loch zu gehen.«
»Gut, gut, gut!«
»Und er muß die Kohle wieder rausrücken. Klar?«
»Klar … … … allerdings …«
»Was noch?«
»Wenn wir nun einfach die Polizei …«
»Die Polizei, scheiße! Die Polizei kann nichts machen. Die Polizei macht erst was, wenn einer tot ist. Denk doch mal nach! Es gibt keinen Beweis, daß er uns erpreßt hat. Die müßten ihn laufen lassen, und wir könnten ihm nicht mal die Fresse polieren. Nur, Brüderchen, dann … Dann haben wir ihn richtig am Hals. Dann hat er nämlich keine Angst mehr, sondern bloße Wut.«
»Okay, begriffen. Wenn du es sagst.«
»Das sage ich.«
»Wir machen’s also wie besprochen.«
»Das will ich meinen!«
»Gut.«
»Hm. Sag mal, Brüderchen … Du hast Alice doch nichts von unserem kleinen Plan erzählt, oder?«
»Nein, nein!«
»Sie weiß wirklich nichts? Ahnt nichts?«
»Um Himmels willen, nein! Sie denkt, der Typ ruft in den nächsten Tagen an.«
»Sorg dafür, daß sie sich raushält!«
»Tut sie ja.«
»Versprich’s mir!«
»Pietro, sie hält sich raus. Bestimmt. Du siehst ja, sie geht Kleider kaufen. Da kommt sie auf andere Gedanken.«
»Na schön. Dann kann ja nichts mehr schiefgehen.«
»Wird auch nicht.«
»Na schön. Na schön.«
»Sie wünschen?«
»Ich … ich würde gerne Don Luca sprechen.«
»Hatten Sie einen Termin?«
»Nein. Er wohnt doch
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