Keine Angst
war?«
»Ja, Alice Salvatore. Kann ich Don Luca sprechen.«
»Na, Sie haben vielleicht Nerven! Wissen Sie, wie spät es ist? Zwei Uhr morgens! Mitten in der Nacht wollen Sie Don Luca sprechen?«
»Aber es ist dringend!«
»Du lieber Gott. Immer ist alles dringend. Was glauben Sie, warum Menschen wie Don Luca in einem personalgeführten Haushalt wohnen, in dem sogar der Sekretär ein Bett hat?«
»Ich … ich weiß nicht.«
»Aber ich. Damit ihn Menschen wie Sie nicht aus dem Schlaf reißen, darum! Na gut. Was kann ich also für Sie tun?«
»Geben Sie mir Don Luca. Bitte!«
»Warum muß das jetzt sein?«
»Weil ich aus dem Hinterzimmer unseres Restaurants anrufe und mir vor Angst fast in die Hose mache. Weil vorne mein Schwager und mein Mann auf einen Erpresser warten, der jede Sekunde kommen kann oder vielleicht schon da ist. Weil die Unwissenheit mich fertigmacht! Weil …«
»Dann gehen Sie doch ins Restaurant und gucken Sie nach.«
»Aber ich dürfte gar nicht hier sein, die denken doch alle, ich bin zu Hause. Meinetwegen geht noch alles schief, wenn ich jetzt da reinplatze, verstehen Sie denn nicht?«
»Nein.«
»Aber Don Luca hat versprochen, uns zu helfen! Bitte! Ich will doch nur wissen, ob er schon was unternommen hat. Ich hab so Angst, daß was passiert.«
»Wenn Don Luca was versprochen hat, dann hält er’s auch.«
»Können Sie ihn nicht fragen? Bitte!!!«
»Sie machen mich fertig. Gut, ich werde ihn fragen.«
»Jetzt?«
»Ja, jetzt! Du meine Güte. Bleiben Sie dran.«
»Danke. Oh, danke, und sagen Sie ihm, es täte mir leid, ich werde ihn auch nie mehr wecken, ganz bestimmt nicht, ich … warte dann …«
… … … … … … … … … … … … … … … … … ….
»Hören Sie?«
»Ja! Ja, ich höre.«
»Don Luca sagt, Sie sollen ins Bett gehen und sich keine Sorgen machen. Man kümmert sich um Ihr Problem.«
»Aber wann?«
»Ich schätze, etwa jetzt.«
»Jetzt?«
»Ja. Jetzt.«
»Warten Sie, ich verstehe noch nicht ganz. Können Sie ihn bitte noch mal fragen … Iiiiiiiiihhhhhhhhhhh!!!«
»Hallo? Hallo! Sind Sie noch dran? Was ist los?«
»Ein Schuß!!! Da war ein Schuß!!! Vorne im Restaurant!!!«
»Ich sagte ja …«
»Ich muß nachsehen!! Oh Gott, oh … ….«
»Hallo? … … … … Hallo? … … … Sind Sie noch dran? Ich sagte doch, man kümmert sich um Ihr Problem. Hallo? Ach, was soll’s.«
»Franco! Pietro! Oh Gott, ihr lebt!«
»Alice!«
»Alice? Zum Donnerwetter, was machst du hier? Franco, du verdammter Idiot! Du hast gesagt …«
»Franco, was ist passiert? Ich hab den Schuß gehört und dachte …«
»Es ist alles in Ordnung, Liebling, alles in Ordnung.«
»Nichts ist in Ordnung, ihr zwei Schafsnasen.«
»Pietro, ich …«
»Nichts! Da, Frau Salvatore, guck mal, Guck da rüber, da siehst du, was in Ordnung ist!«
»Iiih! Da liegt einer!«
»Liebling …«
»Halt’s Maul, Franco, du dümmster aller Brüder! Scheiße, verdammte!«
»W … wer …?«
»Wer? Na, wer schon?«
»… ist das … der … Erpresser?«
»Schatz, sieh nicht hin.«
»Doch, liebste Schwägerin, sieh hin! Sieh ruhig hin.«
»Ich kann das aber nicht sehen, ich …«
»Scheiße!!! Was machst du hier überhaupt, zum Teufel?«
»Pietro, schrei sie nicht an! Hörst du? Schrei meine Frau nicht an!«
»So? Dann erklär du mir, was sie hier macht!!! Und warum der Kerl da tot ist! Und was gerade passiert ist, ich hab’s nämlich nicht begriffen!«
»Ich … ich hab Alice alles erzählt.«
»Du hast was?«
»Ich hab ihr alles erzählt, verflucht noch mal!«
»Du kannst nicht bei Trost sein! Wir hatten vereinbart, daß du die Schnauze hältst.«
»Was sollte ich denn machen?«
»Was sollte ich denn machen? Was sollte ich denn machen? Bist du ein intelligenter Mensch oder ein Kalb? Muß ich dir immer noch sagen, was du machen sollst? Du hast Alice in Gefahr gebracht mit deiner Schwatzhaftigkeit, kapierst du das denn nicht?«
»Schluß jetzt! Franco, Pietro! Hört auf zu streiten! Ihr macht mich wahnsinnig!!!«
»… … … … … … … … …«
»… … … … … … … … …«
»Danke, schon besser. Ich sag euch, warum ich hier bin, aber erst müßt ihr mir sagen, was passiert ist. Können wir uns darauf einigen?«
»Madonna, so ein verdammter Mist, ich …«
»Pietro, bitte.«
»Schon gut.«
»Franco, sag mir, was passiert ist.«
»Wir haben auf den Kerl gewartet. Ich hab durchs Schaufenster immer die Straße im Auge gehabt,
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