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Keine Entschuldigungen

Keine Entschuldigungen

Titel: Keine Entschuldigungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Wolff
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gesprungene Schallplatte anzuhören, aber sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Dieses Geständnis traf sie wie aus heiterem Himmel. Er griff seine Schlüssel, die auf ihrem Beistelltischchen lagen. Dann beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie sanft auf die Wange. „Schlaf ein wenig. Ich ruf dich in ein paar Tagen an.“
    In ein paar Tagen? Er ließ so eine Bombe hochgehen und ließ sie dann damit allein – und das dann gleich für ein paar Tage? War er verrückt?
    „Geh nicht.“ Die Worte entschlüpften ihr, als sie sah, wie er nach dem Türknauf griff.
    Gabe verharrte mitten in der Bewegung. Er drehte sich zu ihr um. „Ich brauche dein Mitleid nicht, Annalise. Und ich will es auch nicht.“
    „Ich weiß.“ Sie starrte direkt in seine Augen. Ihr Blick war unverwandt, obwohl sich in ihrem Magen Übelkeit ausbreitete. „Ich möchte, dass du bleibst.“ Sie streckte die Hand nach ihm aus. „Bitte bleib.“
    Nachdenklich betrachtete er sie vom anderen Ende des Zimmers. In seinen Augen glomm Hoffnung, doch er kniff den Mund zusammen. „Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee wäre. Du hast schließlich deutlich gemacht, was du willst.“
    „Ich weiß nicht, was ich will. Ich weiß nicht, was ich fühle.“ Sie schluckte. „Das Einzige, was ich weiß, ist, dass du heute Nacht nicht gehst.“ Sie blickte aus dem Fenster, wo das Morgenlicht erblühte. „Heute Morgen. Wie auch immer.“
    „Das ist mehr, als ich erwartet hätte“, murmelte er. Mit wenigen Schritten durchmaß er den Raum und riss sie in seine Arme. Dann verschlang sein Mund ihren, seine Zunge reizte sie und schmeckte sie, stieß vor und streichelte, bis sie über Kreuz sah und ihre Knie sich wie Gelee anfühlten. Er schmeckte, wie er immer schmeckte – nach Regen und Meer und nach einer verzehrenden Hölle, die sie bei lebendigem Leib verbrannte. Aber er schmeckte auch süß. Die Mischung aus dem altbekannten Geschmack und etwas Neuem brachte sie fast um den Verstand.
    Ihre Hände umspielten den dünnen Seidenstoff seines Hemdes. Sie brauchte ihn, wollte ihn in sich spüren, brauchte die langen Minuten des Vergessens, die er ihr immer schenkte. Nur ein kleines bisschen Zeit, in der sie nicht nachdenken musste.
    Ihre Hände glitten an seinen Armen hinab, und sie griff nach seinem Po, um ihn fest an sich zu drücken. Gabe seufzte, ein leises Grollen in seiner Kehle. Seine Hände zogen sie noch näher an sich, bis er sie ganz in der schützenden Umarmung seines Körpers barg.
    Sie liebte es, wie er sich anfühlte. Seine harten Muskeln, das Raue seiner Hände, die überraschende Glätte seiner Haut an den anderen Stellen. Schließlich löste sie sich von seinem Kuss und fingerte wild an seinen Knöpfen herum.
    Aber er bremste sie. Seine Hände fanden ihre, sein Daumen streichelte die Hast aus ihren Fingern. „Lass mich dieses Mal für alles sorgen“, flüsterte er und führte sie langsam rückwärts in ihr Schlafzimmer.
    Tränen brannten in ihren Augen, aber sie wischte sie entschlossen weg. Das hier war nicht anders als all die anderen Male, sagte sie sich. Es war nur Sex. Es ging nur darum, einen Juckreiz wegzukratzen.
    Aber als er sie auf das Bett legte, wusste sie es besser. Das hier war es, wovor sie in den letzten acht langen Jahren weggelaufen war, das war es, wovor sie sich in den Armen von Freunden und Fremden gleichermaßen versteckt hatte. Sie wusste, dass sie protestieren, ihn wegstoßen sollte. Aber sie hatte einfach nicht die Kraft, es zu tun. Oder den Mut. Auf einmal wollte sie nur noch einen Mann, der sie liebte. Nur sie.
    Gabe legte sich neben sie. Er stützte einen Ellbogen auf, und sein Kopf ruhte in der nach oben gerichteten Handfläche. Er betrachtete sie. Diese wunderschönen Augen waren jetzt vollständig schwarz. In ihnen brannte eine intensive Hitze. Sein Verlangen war spürbar, und ein erregtes Zittern stieg ihr Rückgrat hinauf. Sie leckte ihre Lippen, und sie wusste selbst nicht, ob sie es tat, um ihn zu provozieren oder weil es plötzlich notwendig war.
    „Ich brauche dich.“ Seine Stimme war leise. Verführerisch. Ein seidiges Wispern, das ihre Haut streichelte. Eine samtene Liebkosung, die jedes Nervenende in ihrem Körper entflammte. „Ich brauche dich ganz.“
    „Ja.“ Es war nur ein Flüstern, während Verwirrung und Erregung ihren Körper mit jedem Atemzug durchströmten. Sein Gesicht war ernst, er konzentrierte sich ganz auf sie. Sein Körper war muskulös, unnachgiebig gegenüber ihrer eigenen

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