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Keine Entschuldigungen

Keine Entschuldigungen

Titel: Keine Entschuldigungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Wolff
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kurz unterhalb ihres Halses. Nichts von beidem tat ihr direkt weh, aber die darin versteckte Drohung war genug, dass sich ihr Rücken versteifte, und ihre Stimme klang hart. „Lass mich los.“
    „Hast du ihn gefickt?“ Die Augen dieses Zauberers blitzten wütend, auch in diesem Moment, als seine Lippen nur um Haaresbreite über ihren schwebten.
    „Was kümmert’s dich?“, schoss sie zurück. „Ist doch egal, solange ich dich auch ficke?“
    Die Hand an ihrem Hals verstärkte drohend den Druck; es tat aber noch nicht weh. „Hast du dich von diesem verdammten Kellner berühren lassen? Durfte er die Hände auf dich legen? Durfte er seinen Schwanz in dich reinstecken?“ Sein Atem kam schnell und keuchend. „Oder war es ein anderer?“
    Sie schubste ihn von sich weg, aber es war, als versuchte sie, einen Berg von sich zu schieben. Seine Muskeln waren wie Granit unter ihren Händen. „Lass mich in Ruhe!“, verlangte sie laut. Ihre Stimme klang schrill, obwohl sie sich alle Mühe gab, sie ruhig klingen zu lassen.
    „Nicht, solange du mir nicht die Wahrheit sagst, verdammt noch mal. Wer war er?“
    „Gabe …“
    Er schüttelte sie. Nicht so heftig, dass er Schaden anrichtete, nur so, dass sie ihm ihre Aufmerksamkeit schenkte. „Sag es mir.“ Er war wild, außer Kontrolle. Seine besitzergreifenden Instinkte waren aufs Gefährlichste erregt.
    Sie wollte ihn anlügen, weil es einfacher war. Wollte ihm die Wahrheit erzählen, obwohl er ihr nie glauben würde. Aber als sie den Mund öffnete, kam kein Ton über ihre Lippen. Sie schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern und schaute hinab auf den dichten, cremefarbenen Teppich unter ihren Füßen.
    „Verdammt, Lissy, sag es mir einfach.“ Die Wut war verschwunden und machte einer traurigen Akzeptanz Platz, die sie noch nie bei ihm erlebt hatte.
    Ihre Weigerung bröckelte, als sie die Trauer in seiner Stimme hörte. Als sie hörte, wie er ihren Spitznamen sagte – er war der Einzige, der sich genug aus ihr machte, um ihr überhaupt einen Spitznamen zu geben. Wenn man mal von „oh ja, Baby, mach das noch mal“ absah.
    „Ich bin herumgefahren, Gabe. Einfach gefahren. Habe in meinem Kopf ein paar Dinge sortiert.“ Sie wies auf ihre sandigen Füße. „Ich habe an der Stelle in Coronado Halt gemacht, die wir vor ein paar Monaten entdeckt haben.“
    Zitternd atmete er aus. Seine dunkle Haut erblasste sichtbar. Aber diese aufmerksamen Augen studierten sie weiterhin, ehe er die Augen schloss und erleichtert zusammensackte. Er neigte den Kopf, ließ ihn in der Beuge zwischen ihrem Hals und ihrer Schulter ruhen, und sie stellte entsetzt fest, dass er zitterte.
    „Gabe?“ Ihre Arme hoben sich und legten sich um ihn, ehe sie sich davon abhalten konnte. „Was ist los, Süßer?“ Ihre Lippen strichen über sein Ohr. „Warum verhältst du dich so?“
    Er schüttelte den Kopf, atmete ein paarmal tief durch, ehe er von ihr zurücktrat. „Es tut mir leid. Ich hätte nicht …“ Er zeigte auf die Wand, bevor er die Hände in seine Hosentaschen rammte und sich von ihr wegdrehte.
    „Was hättest du nicht?“, fragte sie. Plötzlich waren die Rollen vertauscht, und sie war es, die ihm durch ihr Apartment folgte.
    Er wirbelte zu ihr herum. Sein Gesicht war irgendwie noch blasser als vorher. „Ich wollte dir nicht wehtun. Ich …“ Seine Stimme verlor sich.
    „Du hast mir nicht wehgetan.“ Ihre Stimme war klar. „Wenn du mir wehgetan hättest, würdest du jetzt nicht mehr auf deinen Füßen stehen.“
    Diese schwarzmagischen Augen betrachteten sie noch einen Augenblick. Er suchte nach der Frau hinter der Maske, suchte nach der Seele, von der sie nicht wusste, dass sie noch immer in ihr schlief. Und dann sagte er einfach: „Ich liebe dich, Annalise.“

4. Kapitel
    Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Es fühlte sich an, als wäre sie gerade von einem neunachsigen Truck überrollt worden. „Gabe …“
    „Ich weiß.“ Er nickte, als er ihren kritischen Blick sah. „Ich liebe dich wirklich. Ich wollte mich nicht in dich verlieben, ich habe alles, was mir möglich war, getan, um es zu vermeiden. Aber es stimmt. Irgendwie habe ich mich trotz meiner besten Absichten in dich verliebt.“
    Annalise schüttelte den Kopf. Sie wich vor ihm zurück. Sie liebte nicht. Nicht jetzt. Nie wieder. „Ich …“
    Sein Lächeln war traurig. „Ich weiß, ich hätte das nicht sagen sollen. Ich wollte es dir nie erzählen.“
    „Gabe …“ Sie begann, sich wie eine

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