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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Annechino
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anonyme Anrufer war.«
    Â»Wir haben einen Tipp bekommen«, erwiderte Osbourn.
    Â»Und der Tipp heißt nicht zufällig Chuck D’Angelo, oder?«
    Â»Warum fragen Sie?«, sagte Ramirez.
    Â»Zwei Anzüge stehen nur wenige Stunden, nachdem ich mit Detective Rizzo gesprochen habe, vor meiner Tür. Ich muss nicht Einstein sein, um das rauszukriegen.«
    Â»Wie heißt der Kerl?«, fragte Osbourn.
    Spencer erzählte ihnen von seinem geheimnisvollen Kunden und seiner seit ewigen Zeiten bestehenden Verbindung zu Chuck D’Angelo, wobei er genau aufpasste, was er ihnen an Informationen weitergab.
    Â»Also sind Sie von diesem ›John Smith‹ angeheuert worden, um an persönliche Informationen über Detective Rizzo zu kommen?«, fragte Ramirez.
    Spencer nickte. »Stimmt.«
    Â»Und hatten Sie irgendwelche moralischen Bedenken bei seinem Auftrag, oder vermuteten Sie vielleicht, dass er etwas im Schilde führte?«
    Â»Erstens, ich habe keine Gesetze gebrochen. Viele der Informationen, die ich weitergegeben habe, sind öffentlich – wenn Sie denn wissen, wo Sie nachgucken müssen. Zweitens habe ich tatsächlich vermutet, dass der Kerl nicht ganz sauber war. Deshalb auch der Anruf bei Detective Rizzo.«
    Â»Haben Sie irgendeine Ahnung, was der richtige Name von John Smith ist?«, fragte Ramirez.
    Â»Wenn ich den wüsste, würde ich ihn nicht John Smith nennen.«
    Â»Als Sie mit Detective Rizzo gesprochen haben«, sagte Osbourn, »haben Sie ihr gesagt, dass sie den richtigen Namen des Reanimators über das Del-Mar-Kinderwunsch­zentrum erfahren könnte. Wo haben Sie diese Information her?«
    Â»Als ich den Verdacht hatte, dass irgendetwas nicht ganz koscher war, habe ich den Kerl an einem Tag beschattet und ihn dort hineingehen sehen. Ich ging davon aus, dass er ein Samenspender ist und das Zentrum höchstwahrscheinlich seinen richtigen Namen haben würde – von seiner DNA ganz zu schweigen.«
    Â»Und was für eine Rolle spielte D’Angelo bei der ganzen Sache?«, fragte Osbourn.
    Â»Nur dass ich ihn schon lange kannte, und so habe ich Chuck statt der Hotline angerufen, und er hat mich zu Detective Rizzo weiterverbunden. Keine Geheimnisse. Keine große Verschwörung.«
    Â»Sind Sie reich, Mr Spencer?«, wollte Osbourn wissen.
    Die Frage kam aus dem Nichts und überrumpelte Spencer. »Nun, wenn ich es denn wäre, würde ich dann von so einem beschissenen Loch von Büro aus arbeiten?«
    Â»Ich finde es nur irgendwie komisch«, sagte Osbourn, »dass ein Mann, der sich mit so einer armseligen Bude zufriedengeben muss, nicht im Geringsten an der Zehntausend-Dollar-Belohnung interessiert ist, die für die Festnahme und Verurteilung des Reanimators ausgesetzt ist. Wieso ist das so, Mr Spencer?«
    Spencer richtete seinen Blick auf Osbourn und verschränkte seine Arme vor der Brust. »Ich werde keine Fragen mehr beantworten, Jungs. Wenn Sie mich festnehmen wollen, dann los. Sonst ist dieses Gespräch jetzt beendet.«
    Â»Könnte sein, dass es beendet ist, Mr Spencer. Doch ­sobald wir uns die Aufzeichnung Ihres Gesprächs mit D’Angelo anhören, könnte es sein, dass Sie Ihren Job los sind.«
    Es wurde still im Zimmer. Zum ersten Mal, seit die Detectives durch die Tür gekommen waren, war Spencer verunsichert. Da er sonst nichts konnte, würde er, falls er seine Lizenz als Privatdetektiv verlor, sich glücklich schätzen können, wenn er überhaupt einen Job im Supermarkt bekam. Er wusste nur zu gut, wie das Department arbeitete. Eine einfache Philosophie bestimmte die Welt der Strafverfolger, das sogenannte Tauschsystem. Selbst wenn es keinen Anlass dafür gab, ihm seine Lizenz zu entziehen, wenn die Detectives mit den richtigen Leuten sprachen, wäre Spencers Privat­detektivlizenz nicht das Papier wert, auf das sie gedruckt war.
    Er konnte sich nicht Wort für Wort daran erinnern, worüber D’Angelo und er am Telefon gesprochen hatten, bevor er mit Detective Rizzo redete, doch er befürchtete, dass das Gespräch ihn letztendlich irgendwie belasten würde. Es war Zeit für einen Deal.
    Â»Wenn ich über D’Angelo auspacke und Ihnen eine kleine Geschichtsstunde über seine außerplanmäßigen Aktivitäten gebe, lassen Sie mich dann laufen?«
    Osbourn schaute Ramirez kurz an, als ob er seine Zustimmung brauchte, und der

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