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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Annechino
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drüber hinweg, was mit Genevieve passiert ist.«
    Â»Das verstehe ich absolut. Und glauben Sie mir, ich werde versuchen, das alles so kurz und schmerzlos wie möglich über die Bühne zu bringen.« Er zog seinen Notizblock und Stift heraus. »Wie war Ihr Verhältnis zu Miss Foster?«
    Â»Sie war meine allerbeste Freundin. Wir gingen zusammen auf die Grundschule und die Highschool und lebten nur ein paar Blocks voneinander entfernt.«
    Â»Wie oft sahen Sie sich?«
    Â»Unter der Woche nicht so oft, obwohl wir uns regelmäßig SMS schrieben. Keine von uns hatte einen Freund – wenigstens nicht in letzter Zeit –, und am Wochenende sind wir immer ein bisschen durch die Bars gezogen.«
    Â»Sind Sie am Wochenende immer in dieselben Bars gegangen?«
    Â»Normalerweise nicht. Aber zu Tony’s gehen wir am liebsten.«
    Â»Tony’s Bar and Grill im Gaslamp Quarter?«
    Sie nickte.
    Â»Warum sind Sie dort am liebsten hingegangen?«
    Â»Kann ich ganz, ganz ehrlich sein?«
    Â»Ich bitte darum.«
    Â»Sie werden denken, dass ich eine oberflächliche Knalltüte bin, aber im Tony’s gibt es die heißesten Typen.«
    Â»Und mit ›heiß‹ meinen Sie sicher attraktiv, oder?«
    Â»In den Tod würde man für sie gehen.« Katie Mitchell schlug die Hand vor den Mund, stöhnte und sah aus, als ob sie einen Geist gesehen hätte. »O mein Gott. Ich habe das nicht so gemeint. Ich habe nur …«
    Â»Sie müssen sich nicht entschuldigen, Miss Mitchell. Es war sicher nur ein Versprecher.« Al gab ihr einen Moment, um sich wieder zu fangen. »Geht es Ihnen gut?«
    Â»Es geht schon.«
    Â»Waren Sie mit Miss Foster in der Nacht zusammen, als sie verschwand?«
    Â»Ja. Ich habe sie bei ihren Eltern abgeholt, und wir sind auf ein paar Drinks zu Tony’s gegangen.«
    Â»Erzählen Sie mir alles von dem Abend, woran Sie sich erinnern können.«
    Â»Okay. Also, Gen und ich saßen an der Bar, haben ein paar Martinis getrunken und gequatscht, worüber Mädels eben so quatschen. Ein paar Barhocker weiter saß dieser umwerfend aussehende Typ – und ich meine, er sah überirdisch umwerfend aus –, lächelte dauernd Gen an und suchte den Augenkontakt. Sie hatten es tatsächlich aufeinander abgesehen. Und bevor ich richtig mitbekam, was los war, stand Gen auf und ging zu dem Typen rüber. Ich war ein bisschen angefressen, aber es war nicht ungewöhnlich für uns, jede ihr eigenes Ding zu machen, wenn eine von uns …«
    Â»Einen heißen Typen traf.«
    Â»Genau. Aber egal, sie reden eine Weile miteinander, und dann sehe ich, wie Gen und dieser Typ zum Ausgang gehen. Nicht ein einziges Wort hat sie zu mir gesagt. Ein paar Minuten später bekomme ich eine SMS von ihr.«
    Â»Und was hat sie geschrieben?«
    Â»Ich glaube, ich bin verliebt. Ruf mich morgen an.«
    Â»Und das war das Letzte, was Sie von ihr gehört haben?«
    Katie Mitchell nickte unter Tränen.
    Â»Einmal davon abgesehen, dass Miss Foster mit einem ›umwerfend aussehenden‹ Typen die Bar verließ, können Sie mir sonst noch etwas über ihn sagen? Irgendwelche auffälligen Merkmale?«
    Â»Wie in den meisten Bars ist das Licht dort ziemlich ­gedämpft, weshalb auch durchschnittlich aussehende Mädchen wie ich dort wesentlich besser rüberkommen. Gedämpftes Licht kann bei den Mädchen, die nicht mit hohen Wangenknochen und einer frechen kleinen Nase gesegnet sind, Wunder bewirken. Ich kann mich erinnern, dass er groß war – über eins achtzig –, und sein Haar war pechschwarz.«
    Â»Was hatte er an?«
    Â»Ich erinnere mich an eine marineblaue Basecap von den Chargers.«
    Â»Wenn Sie sich mit einem Zeichner zusammensetzen würden, könnten Sie sich an so viele Details seiner Gesichtszüge erinnern, dass ein Phantombild dabei rauskommen würde?«
    Â»Das glaube ich nicht, Detective. Ich kann mich nur an das erinnern, was ich Ihnen erzählt habe.«
    Â»Meinen Sie, Sie könnten ihn bei einer Gegenüberstellung identifizieren?«
    Â»Da bin ich mir nicht sicher. Aber ich versuche es gern.«
    Â»Können Sie mir noch etwas sagen?«
    Â»Nur dass ich will, dass Sie dieses Arschloch finden und ihm seinen Schwanz abschneiden.«
    Â»Nichts wäre mir lieber.«

    Da es für ein Abendessen mit Sami zu spät war,

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