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Keine große Affäre

Keine große Affäre

Titel: Keine große Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Parker
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wenigsten mochte.
    »Okay«, sagte sie. »Wohin?«
    »Das ist ein Geheimnis«, sagte er und
freute sich, als er ihr lausbübisches Gesicht sah, während sie sich auf ihrem
Sitz räkelte. Er bemühte sich, der Versuchung zu widerstehen, die Überraschung
zu verraten.
    Er würde sie mit auf einen Ballonflug
nehmen, beschloß er. Ihm war vorübergehend entfallen, daß sie ein Baby dabei
hatten. In der Nähe von Bath konnte man losfliegen. Doch auf dem Parkplatz der
Membury-Raststätte wurden seine Pläne durchkreuzt. Die Abfahrt nach Bath war
weiter entfernt, als er in Erinnerung hatte, und das Baby, das eine Stunde
geschlafen hatte, wachte auf und wollte gefüttert werden. Außerdem zog aus
seiner Richtung ein eindeutig unangenehmer Geruch herüber. Also drängten sie
sich ins Little Chef, um einen Kaffee zu trinken, Guy die Flasche zu geben und
ihn frisch zu wickeln, und dann stiegen sie alle wieder in den Jeep.
    Er drehte den Schlüssel in der
Zündung, aber es tat sich nichts. Er versuchte es noch einmal.
    »Was ist los?« fragte Ginger.
    »Er springt nicht an«, antwortete er
und probierte noch einmal die Zündung.
    Er stieg aus und sah nach dem Motor.
Er fummelte an ein paar Teilen herum und stieg wieder ein. Nichts.
    Schließlich rief er über Handy den AA,
den Britischen Automobilclub, und sie gingen zurück ins Restaurant, um Mittag
zu essen. Als der AA endlich kam, hatte Ginger Fish and Chips gegessen, Guy mit
einem Breigläschen gefüttert, ihn dreimal im Spielsalon im Hauptgebäude
herumgetragen und noch einmal seine Windeln gewechselt, wobei sie die letzte
aus der Tasche verwendet hatte.
    Der AA-Mann bekam das Auto auch nicht
in Gang, bot aber an, es zu einer Werkstatt abzuschleppen. Charlie war das
äußerst peinlich, aber Ginger fand das ganze Abenteuer insgeheim ziemlich
amüsant. Charlie durfte sich ruhig ein bißchen schämen, wenn er sich schon so
der Mode unterwarf und ein derart lächerliches Auto fuhr. Sie war fast
enttäuscht, als er darauf bestand, ein Minicar zu rufen, das sie und Guy mit
all ihrem Plunder zurück nach London bringen sollte. Charlie versetzte Guys
Kindersitz sorgfältig von seinem Auto in das Minicar, verhandelte mit dem
Fahrer über den Fahrpreis und überreichte ihm die Geldscheine. Dann wandte er
sich an Ginger, die das Baby auf der Hüfte hielt.
    »Es tut mir so leid«, sagte er zum
x-ten Mal.
    »Nein, ist schon okay. Guy hat es
gefallen. Wirklich«, versicherte Ginger ihm und fügte scherzhaft hinzu: »Kann
ich meine Überraschung ein andermal haben?«
    Charlies Gesicht erhellte sich für ein
paar Sekunden. »Natürlich... Wenn du mir je wieder vertraust«, sagte er.
    Während des gesamten Geschehens war
sie wahnsinnig beeindruckt gewesen, daß Charlie nicht ein einziges Mal die
Beherrschung verloren hatte. Doch als das Taxi vom Parkplatz der Raststätte
fuhr und sie sich umdrehte, um ihm zu winken, war sie belustigt, als sie sah,
daß er kräftig gegen sein Safarifahrzeug trat, als wollte er ihm weh tun.
    Die Wohnung kam ihr seltsam leer vor,
als sie hineinkam. Sie gab Guy noch einmal die Flasche und stellte den
Fernseher an, um herauszufinden, wer das Bootsrennen gewonnen hatte. Cambridge.
Wie immer. Der Tag schien unvollendet. Es war zu früh dafür, sich und Guy zum
Schlafengehen fertig zu machen, und für einen Spaziergang zu spät und zu kalt.
Sie nahm den Telephonhörer ab und wählte Pics Nummer. Noch nicht zu Hause. Wie
sie Pic kannte, war sie wahrscheinlich immer noch in Ians Haus am Flußufer,
räumte im Garten Gläser zusammen und kippte Platten mit halbgegessenen
Königinpastetchen und Zigarrenköttel in den Mülleimer. Dann bot sie ihrem Vater
an, ihn zurück zu seinem Apartment am Dolphin Square zu fahren. Bestimmt war
seine Nase knallrot, seine Sprache undeutlich und er selbst unglaublich
rührselig, während er sich auf dem Beifahrersitz über den glorreichen Tag
ausließ, an dem er zum Konservativen geworden war.
    Ginger wählte Lias Nummer und
amüsierte sie mit einer Beschreibung ihres erfolglosen Ausflugs aufs Land.
    »Also kein Sex?« fragte Lia
schließlich.
    »Na ja, ich hab’s zwar schon mal auf
dem Rücksitz gemacht, aber selbst bei mir hört’s bei einem belebten Parkplatz
auf«, antwortete Ginger. »Aber mir hat es wirklich sehr gut gefallen.«
    »Zwei Stunden auf der Autobahn und
noch mal zwei im Granada, und ihr kommt immer noch miteinander aus?« sagte Lia.
»Es muß einfach Liebe sein!«
    Ginger lächelte, als sie daran dachte,
wie Charlie

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