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Keine Lady ohne Tadel

Keine Lady ohne Tadel

Titel: Keine Lady ohne Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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geschmackloser Scherz, sicher, aber nur ein Scherz.«
    »Ich …« Ihre Augen waren nun größer, die Leidenschaft war beinahe aus ihnen verschwunden. Stephen wurde von Angst erfasst. Sie hatte sich anders entschieden. Wollte ihn nicht mehr. Er war zu alt.
    »Ich habe Angst, dich zu enttäuschen«, sagte sie unvermittelt.
    »Niemals.«
    »Ich habe nicht … nicht so viel Erfahrung, wie du vielleicht glaubst«, fuhr sie fort, den Blick immer noch starr auf seinen Hosenbund gerichtet. Das Gefühl ihrer tastenden Hände an seiner Hose machte Stephen verrückt.
    Als er jedoch den Sinn ihrer Worte begriffen hatte, musste er lachen. »Mir ist es gleich, wie viel Erfahrung du besitzt, Bea. Ich will dich. Dich.« Wieder hob er ihr Kinn an. Ihre Lippen waren von seinen Küssen geschwollen. »Oh Gott, Bea, du bist so schön!«
    Doch sie wollte ihm etwas begreiflich machen. »Verstehst du, ich habe … ich meine, da war Sandhurst, aber das war nur ein einziges Mal, und dabei habe ich, fürchte ich, nicht viel gelernt, da wir ja von Lady Ditcher unterbrochen worden sind. Und einmal habe ich Billy Laslett meine Gunst gewährt, aber zum Ende hin hat es mir nicht mehr gefallen, und ich habe ihm gesagt, er soll mich in Ruhe lassen.«
    Stephen lachte wieder. »Willst du mir etwa weismachen, dass die kühne Verführerin selbst keinen Genuss an der Verführung hatte?«
    Bea errötete. »Doch, das schon. Obgleich ich mir wünschte, es wäre anders gewesen.«
    »Warum?«
    »Weil ich dann beinahe noch Jungfrau wäre, nicht wahr?« Ihre Augen waren verschleiert. »Aber ich habe es … genossen, jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt. Was mir jedoch nicht gefiel … nun ja, das ist nicht so wichtig. Auch davor hatte ich schon einmal einen Liebhaber genommen.« Wie ein Sturzbach sprudelte das Geständnis aus ihr heraus. »Wie du also siehst, habe ich drei Liebhaber gehabt. Aber ich habe keinem von ihnen eine zweite Chance gegeben, und ich bin nicht sicher, ob ich dabei wirklich etwas gelernt habe, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Nun warf Stephen den Kopf zurück und lachte so schallend, dass vier Stare und ein Zaunkönig aus dem morschen Baum aufflogen und sich in den Himmel flüchteten. Als er den Blick wieder senkte, war Bea immer noch da. Sie blinzelte ihn verständnislos an und sah ein wenig gekränkt, außerordentlich liebreizend und viel zu jung aus.
    »Bea, du bist doch über einundzwanzig, nicht wahr?«, fragte er.
    »Ich bin dreiundzwanzig.«
    »Schön. Willst du mir etwa sagen, dass ich keine zweite Chance bekomme? Dass ein einziges Mal mit der lieblichen Bea alles ist, was ein Mann sich erhoffen darf?« Er legte seine Hände sanft um ihre Taille.
    Sie errötete schwach. »Nein«, murmelte sie kaum vernehmlich.
    »Denn ich will mehr, Bea.« Er senkte den Kopf und streifte mit den Lippen sanft über ihren Mund. Sie kam ihm bereitwillig entgegen. »Ich werde mir mehr nehmen«, sagte er.
    Sie schloss die Augen und schlang ihm die Arme um den Hals. »Nimm mich, Stephen.«
    Das war eine Einladung, die kein Mann ablehnen konnte. Er entledigte sich selbst seiner Hose. Und schleuderte seine Stiefel von sich und jede Faser, die er sonst noch am Leibe trug. Sie saß vor ihm auf dem Boden und staunte mit offenem Mund.
    Er lachte fröhlich. Die Sonne schien warm auf seine Schultern, und unter ihrem Blick fühlte er sich jung und stark, ein Gefühl, das sich nur im Zusammensein mit ihr einstellte. Er ging vor ihr in die Hocke. Sie betrachtete ihn verzückt, richtete den Blick entweder auf seine Schenkel oder – auf das dazwischen. Er war sich nicht ganz sicher. Aber was sie sah, schien ihr zu gefallen, denn sie wurde flammend rot.
    »Ich mag kaum glauben, dass du im Freien nackt bist!«, stieß sie hervor. Sie hatte die Hand vor den Mund gelegt, dennoch vernahm er ihr übermütiges Kichern.
    »Nun bist du an der Reihe«, sagte er. Sein Blick wurde ernst.
    »Oh, Stephen, ich weiß nicht … ich bin gar nicht darauf vorbereitet …« Sie quiekte, aber Stephen war sehr bewandert im Entkleiden einer Dame und hatte ihr im Nu das Kleid über den Kopf gezogen, dem sogleich das Unterkleid folgte. Interessanterweise trug sie kein Korsett, wie er feststellte. Er ließ ihr nur das hauchdünne Kleidungsstück, das sie »Pantalettes« nannte, ein albernes kleines Nichts aus weißer Baumwolle mit Spitzen.
    Die Sonne bildete tanzende Tupfen auf ihrer elfenbeinweißen Haut. Ihr Gesicht war rosig und frisch. Sie saß auf dem Boden und bedeckte ihre

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