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Keine Lady ohne Tadel

Keine Lady ohne Tadel

Titel: Keine Lady ohne Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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machen.«
    »Meine Tante hat ohne mein Wissen ein paar Freunde eingeladen, und so ist eben eines zum anderen gekommen. Aber was ist mit dir? Wenn bekannt wird, dass du aus Frankreich zurückgekehrt bist und dich bei mir aufhältst, wird sich die Gesellschaft wochenlang darüber das Maul zerreißen.«
    »Nicht, solange meine Mutter hier ist. Und das Gerede ist mir völlig gleichgültig«, versicherte Sebastian und massierte ihren Bauch. »Sieh den Tatsachen einfach ins Auge, Liebling. Du bist nicht für das ehrbare Leben gemacht. Du sammelst Skandale wie andere Frauen kostbares Porzellan. Im Übrigen kann ich mir dich kaum als die pflichtbewusste Ehefrau eines gewissen Gastes vorstellen.«
    Er beugte sich vor, sodass sein Gesicht nur einen Zoll über dem ihren schwebte. Eine dunkelblonde Locke fiel ihm in die Stirn. Esme roch ihn … seinen starken, sauberen, männlichen Geruch.
    »Was hast du in meinem Schlafzimmer verloren?«, fragte sie wieder und stellte verärgert eine gewisse Atemlosigkeit an sich fest.
    »Ich statte meiner zukünftigen Frau einen Anstandsbesuch ab.« Seine Augen waren so tief wie ein blauer Bergsee. Mit dem Unterschied, dass kein Bergsee in seinen Tiefen mit solchen Verheißungen lockte. »Sicherlich erwartest du deinen geschätzten Verlobten heute Abend nicht in deinen Gemächern. Und da ich beabsichtige, dein nächster Verlobter zu werden, habe ich jedes Recht der Welt, mich hier aufzuhalten. Außerdem bin ich ein wenig unzufrieden. Ich habe es nicht geschafft, mich für immer in deine Haut und dein Gedächtnis einzubrennen, weil du ja unverzüglich in die Umarmung des nächsten Mannes geflüchtet bist.«
    Esme war außerstande, sich ihm zu entwinden, weil er direkt über ihr schwebte. »Das habe ich gewiss nicht getan.« Sie rief sich wieder zur Ordnung. »Würdest du jetzt die Freundlichkeit besitzen, in dein Zimmer zurückzukehren? Ich kann dir versichern, dass du es geschafft hast, dich … einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Du hast mehr als genug getan. Und jetzt muss ich dich bitten zu gehen.«
    Sie legte ihre Hände auf seine breite Brust, um ihn von sich zu stoßen. Aber er war so warm und so groß, und irgendwie waren ihre Hände so kraftlos und wollten ihr gar nicht recht gehorchen.
    Sebastian senkte den Kopf und küsste den oberen Rand ihres Ohres. »Ich würde lieber bei dir bleiben.« Seine Lippen wanderten weiter zu ihrem Mund. Er roch nach Cognac und nach Sebastian.
    Bloß einen Kuss, redete Esme sich ein, als sie seine Zunge spürte. Sie konnte ihm nicht widerstehen, ihr Mund öffnete sich mit einem Keuchen. Er schmeckte so gut, so männlich, so beruhigend und gleichzeitig berauschend. Er rutschte ein Stück zur Seite, sodass sie nebeneinanderlagen.
    »Wir werden nicht wieder Liebe machen!«, stieß sie hervor. »Nachdem du fort warst, hat mein Rücken den ganzen Tag geschmerzt.«
    »Das tut mir leid«, sagte er, und es klang ernst. Allerdings machten sich seine Hände unter ihrem Nachthemd zu schaffen, und was sie da streichelten, war beileibe nicht ihr Rücken.
    Esme gab nach. Sie schmolz widerstandslos dahin, sobald seine Hände den Verlauf ihrer Schenkel verfolgten. Also grub sie ihre Hände in sein Haar und zeichnete mit der Zunge Kreise an seinem Hals.
    Er hob ihr Bein hoch, um besser zu ihr zu gelangen, und sie verwehrte es ihm nicht, zerrte nur an seinem Hemd. Er richtete sich auf und streifte es ab, bot ihr seine honigsüße Haut zu Kuss und Berührung.
    Eine ganze Weile sprachen sie nicht, denn es gab nichts mehr zu sagen. Esme keuchte und stöhnte, und als sie ihm wirklich Einhalt gebieten musste, war ihre Stimme nur noch ein heiseres Stöhnen: »Sebastian … bitte!«
    »Wir können nicht«, stimmte er sogleich zu. »Dein Rücken.« Seine Stimme klang erstickt, tief und verlangend. Er fuhr fort mit dem, was er begonnen hatte, und Esme klammerte sich fieberhaft an ihn.
    »Mein Rücken ist mir egal!«
    Doch er kannte sie, kannte ihren Körper, kannte alles an ihr … und jetzt konnte sie sich nicht mehr zurückhalten, nicht, wenn er sie auf diese Weise streichelte mit Händen, die so weich und rau zugleich waren. Mit seinem Mund erstickte er den Schrei, der sich ihrer Brust entrang.
    Es war eine Schande,
dachte Esme im Morgengrauen,
dass sie danach sogleich in seinen Armen eingeschlafen war, ohne auch nur einen Gedanken an seinen Genuss zu verschwenden. Wann hatte sie zum letzten Mal eine Nacht durchgeschlafen, ohne immer wieder wegen ihres schmerzenden

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