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Keine Lady ohne Tadel

Keine Lady ohne Tadel

Titel: Keine Lady ohne Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Schleifen entfernt.«
    »Ach ja?«, entgegnete er. Er hatte wunderschöne blaue Augen. Wenn sie nicht eine so ausgeprägte Liebhaberin dunkler Augen wäre … »Sie würden einen nackten Hosenbeutel vorziehen, Lady Beatrix?«
    »Ich würde es begrüßen, wenn mein Mann sich nicht anpreist«, erwiderte sie. »Sind Sie nicht auch dieser Ansicht, Esme? Wenn ein Mann zu viele Schleifen trägt, könnte er leicht zum Spielball der Aufmerksamkeit vieler Frauen werden.« Bea schaute Stephen mit unschuldigem Augenaufschlag an. »Und bevor man sich’s versieht, ist der eigene Mann gewissermaßen zu einem Pfau verkommen, der in dem Wahn lebt, jede Frau in Sichtweite sehne sich nur nach seiner Aufmerksamkeit.«
    Du Giftnudel,
dachte Stephen. »Meinen Sie damit, dass er die Frauen oder dass die Frauen ihn beglücken wollen?«
    »Ich sehe schon – ich werde mich mit schmucklosen Hosenbeuteln bescheiden müssen«, seufzte Esme. »Vielleicht sollten wir eine Scharade aufführen. Oben auf dem Speicher liegt bestimmt noch Kleidung aus jener Zeit.«
    Sie wandte sich an Stephen und hauchte ihm zu: »Aber Darling, wäre es nicht furchtbar, dich jedes Schmuckes berauben zu wollen?«
    Es war ein gefährliches Spiel, das Esme da spielte, fand Bea. Der Marquis hatte etwas Wildes, Unzivilisiertes an sich, das sie ein wenig nervös machte. Und doch spielte Esme mit ihm Katz und Maus. In Wahrheit war er wohl eher ein Tiger und Esme die Maus.
    Stephen war inzwischen recht überzeugt, dass sein Liebeswerben um Esme Beas Eifersucht anstachelte. Der Aufruhr in ihren Augen gefiel ihm. Er ergriff Esmes Hand. »Ich würde mich sogar für Sie entkleiden, wenn Sie es wünschten.«
    »Selbst in meinem derzeitigen Zustand?«, fragte Esme und wies auf ihre nicht existierende Taille.
    »Wenn jede Frau durch die Schwangerschaft so schön würde wie Sie, dann müsste Englands Bevölkerung rasant wachsen.« Stephen küsste Esmes Hand, während er Bea verstohlen aus dem Augenwinkel beobachtete. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt. Stephen jubelte innerlich. Solange er nicht von Bonnington mit Faustschlägen traktiert wurde, war sein Plan jedenfalls ein voller Erfolg.
    »Ich glaube eher, dass die meisten Frauen in Ohnmacht fielen, wenn sie eine solche Taille bekämen«, sagte Esme traurig.
    »Die schönsten Dinge in der Natur sind doch die, welche kurz vor dem Erblühen stehen: die knospende Rose und der Baum, der reichen Apfelsegen verspricht. Und Sie sind noch viel schöner als eine Rose, Lady Rawlings.«
    »Ganz Dandy, nicht wahr?«, bemerkte Marquis Bonnington an Stephen gewandt. Ein gefährlicher Funke glomm in seinen Augen. »Ich hätte nie gedacht, dass ein Politiker so viel Gewandtheit besitzt. Sie könnten es wahrlich schlechter treffen, Lady Rawlings.«
    »Ich spreche nur die Wahrheit aus, so wie ich sie empfinde«, sagte Stephen und hoffte, Bonnington würde nun langsam die Beherrschung verlieren und ihn zu Boden schlagen. Es war ganz offenkundig, dass der Mann ältere Rechte besaß. »Lady Rawlings ist so schön, dass man sich kaum enthalten kann, ihr Lob zu singen. Es war der erstaunlichste Augenblick meines Lebens, als sie einwilligte, meine Frau zu werden.« Er seufzte sehnsüchtig. »Niemals werde ich die heiße Freude jenes Momentes vergessen.«
    Esme errötete leicht, und Bea begriff, dass sie tatsächlich beschlossen hatte, Stephen zu heiraten, auch wenn die Bande mit dem Marquis älter waren. Welche Frau würde schon ein Kind allein großziehen, wenn sie einen Mann wie Stephen zu dessen Vater machen konnte? Verärgert beobachtete sie, wie Stephen Esmes Fingerspitzen küsste. Inzwischen kochte sie vor Eifersucht.
    »Ihre Augen haben die Farbe von Saphiren«, gurrte Stephen zärtlich. »Und Ihre Lippen sind schöner als Rubine.«
    Bea räusperte sich vernehmlich. Stephen blickte leicht verärgert auf und sagte dann: »Vergeben Sie mir, Lady Beatrix, Marquis Bonnington. Sie müssen den Rausch junger Liebe verzeihen und das Entzücken, mit dem man seine Braut überhäuft …«
    »Ich habe noch keine Frau kennengelernt, die ich mit Saphiren hätte vergleichen mögen«, sagte der Marquis und zuckte lässig die Achseln. »Was mir zusagt, ist gertenschlanke Anmut … eine elegante Gestalt.«
    Esme erstarrte.
    »War es nicht der Dichter Petrarca, der seine Liebste mit einer schlanken Weide verglich, die sich im Winde wiegt? Dies sagt mir mehr zu, als meine Herzensdame mit Halbedelsteinen zu vergleichen.«
    »Petrarca liebte eine

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