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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Sommertag, was bedeutet, dass der Park von der Sorte Menschen bevölkert ist, die bei schönem Wetter Zeit für einen Spaziergang haben: Arbeiter in ihrer Mittagspause, Hundebesitzer, Kindermädchen, die Buggys vor sich her schieben, Studenten, die zwischen den Seminaren eine Pause machen, um draußen zu lernen, Touristen, die fotografieren, und natürlich die Sorte Mensch, die von den Touristen lebt – Straßenmusikanten, die auf Bongos trommeln oder Gitarre spielen für ein bisschen Kleingeld, Gauner, die angeblich ihre Schlüssel verloren haben und nun fünf Dollar brauchen (nur fünf Dollar), um den Schlüsseldienst zu rufen, sowie Drogenhändler, die ihre Ware diskret überall im Park anbieten, die meisten davon Undercover-Polizisten.
    »Heute nicht«, knurre ich einen davon an, als er sich mir nähert.
    Er dreht sofort mit einem gemurmelten »Sorry, Ma’am« weg, woraufhin ich mich frage, wann ich von einer »Miss« zu einer »Ma’am« geworden bin.
    Nachdem ich den Tisch des Sicherheitsbeamten im Eingangsbereich der glänzenden modernen Lobby der Wasser Hall erreicht habe, benötige ich drei Sekunden, um den Namen von Bridget Camerons Freund zu ermitteln. Das liegt daran, dass ich ihren College-Ausweis finde. Er liegt in der Sammelbox des Sicherheitsbeamten.
    »Das soll ein Scherz sein, oder?« Ich richte mich auf. »Sie ist jetzt in diesem Moment hier?«
    Die Dreharbeiten für Jordan liebt Tania sind wohl für die Mittagspause unterbrochen worden. Bridget muss ganz schön schnell durch den Park verduftet sein, um vor mir in der Wasser Hall anzukommen. Aber sie ist auch um einiges jünger als ich, jung genug, um meine Tochter zu sein … wäre ich eine Teenie-Mutter gewesen und würde nicht Endometriose haben.
    »Ja«, sagt Pete hinter dem Tisch. »Ich gehe davon aus. Wynona, hast du mitbekommen, dass dieses Mädchen sich hier angemeldet hat?«
    Pete, in seinem Bestreben, mehr Überstunden zu machen, hat heute zufällig die Mittagsschicht in der Wasser Hall. Da die Fischer Hall zurzeit geschlossen ist – nur die Tania-Trace-Camperinnen dürfen die Cafeteria benutzen –, wird es in der Wasser Hall zu den Essenszeiten richtig voll. Das Sicherheitspersonal ist verdoppelt worden, damit jeder, der das Gebäude betritt, die richtige Tür benutzt … Eine führt nach unten in die Mensa, von der es keinen Zugang zu dem restlichen Gebäude gibt. Die andere führt in den Hauptwohnbereich.
    »Nein«, antwortet Wynona gereizt. Auch sie macht die Mittagsschicht in der Wasser Hall zusätzlich. »Ich kann nicht auf jedes einzelne Gesicht achten, das hier rein kommt, nur auf die, die zu mir an den Tisch kommen. Du musst auf deine schon selbst achten. Hey!«, brüllt sie einen Studenten an, der einen riesigen Rucksack trägt. »Wo willst du damit hin?«
    Der Student erschrickt und wird rot. »Zum Lunch?«
    »Die andere Tür«, sagt Wynona und zeigt in die entgegengesetzte Richtung. Der Student wendet sich um und steuert auf die richtige Tür zu. »Ist okay«, bemerkt Wynona zu ihm etwas freundlicher, als er an ihr vorbeigeht. »Denk einfach beim nächsten Mal dran.«
    »Da haben Sie Ihre Antwort«, sagt Pete zu mir. »Wynona hat das Mädchen nicht gesehen. Das wird dann wohl Edu ardo gewesen sein. Er hatte hier Dienst, bevor wir ihn abgelöst haben. Warum? Gibt es ein Problem?«
    »Ja, es gibt ein Problem«, sage ich. »Das Mädchen ist fünfzehn. Sie nimmt am Tania Trace Rock Camp teil.«
    Pete zieht geräuschvoll die Luft ein. »Ei-ei-ei«, sagt er. »Mommy ist böse.«
    »Ich bin nicht ihre Mutter«, erwidere ich und ziehe ihm ruckartig Bridgets Ausweis aus den Fingern. »Und ich bin auch nicht böse. Ich sage es nur. Lassen Sie mich mal sehen, wer sie eingetragen hat.«
    Pete schiebt mir das Register herüber und nimmt eine abwehrende Haltung ein. »Soll ich jetzt auf jeden Teenager, der zum Essen hierherkommt, ein Auge haben? Wir haben Mittag, Herrgott noch mal. Wie viel Ärger kann ein Teenager schon kriegen, nur weil er hier in der Kantine isst?«
    »Wenn sie nur zum Essen hergekommen wäre, hätte sie sich nicht anzumelden brauchen. Aber offensichtlich hat der Kerl sie auf sein Zimmer mitgenommen. Wenn das Ihre Tochter Nancy wäre, und sie wäre in einem dieser Ferienlager, für die Sie diese ganzen Überstunden machen, würden Sie sich dann nicht auch wünschen, dass jemand ein Auge auf sie hat?«
    »Nancy«, erwidert Pete, »würde erst gar nicht am Tania Trace Rock Camp teilnehmen, weil sie nämlich

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