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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Ihren Vorgesetzten …« Ich registriere, dass er taktvoll umschreibt, dass meine Vorgesetzten umgekommen, wegen Mordes inhaftiert und/oder befördert worden sind. »Ich dachte, die Verwaltung sollte Ihnen daher ein bisschen entgegenkommen. Lisa Wu ist wie Sie … nun ja, sieht man von dem asiatischen Teil ab.«
    Ich schaue wieder zu Lisa Wu, während ich denke, was für ein Jammer es ist, dass Dr. Jessup so früh an Alzheimer erkrankt ist.
    Dann fällt mir etwas auf. Lisa sieht mir tatsächlich ein bisschen ähnlich, außer dass sie jünger und schlanker und natürlich Asiatin ist. Auch ich trage Jeans und ein T-Shirt. Na ja, weniger ein T-Shirt als ein hübsch geschnittenes schwarzes Baumwoll-Top mit Rüschen, das dezent die Stellen kaschiert, die es bei mir nötig haben. Auch ich trage Flipflops (obwohl meine mit Plateausohlen und Pailletten sind). Und meine Haare sind ebenfalls zu einem Pferdeschwanz gebunden (weil es draußen so heiß ist). Und auch mir wurde gelegentlich unterstellt, zu viel Energie zu haben, sogar kess zu sein, obwohl ich das nicht gern höre.
    Lisa muss meinen prüfenden Blick bemerkt haben, weil sie nun lächelt und ein wenig verlegen erklärt: »Als Dr. Jessup mich anrief, um mir zu sagen, dass ich die Stelle bekäme, war ich so aufgeregt. Ich sagte ihm, dass ich zufällig in der Stadt sei, und er bat mich, direkt vorbeizukommen. Ich erklärte ihm, dass ich nicht gerade angemessen gekleidet sei, aber er meinte, das würde keine Rolle spielen. Ich war nämlich gerade drüben bei Kleinfeld, um mein Brautkleid ein letztes Mal anpassen zu lassen …«
    »Sie heiraten ?« Das hier ist alles echt schräg.
    »Ja«, sagt Lisa. »Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine große Hochzeit feiern würde, aber meine Eltern bestehen darauf, und Corys Eltern genauso. Ich habe ein superschönes Kleid im Fit-and-Flare-Stil gefunden, ein Ausstellungsstück für nur fünfhundert Mäuse.« Sie greift nach einer Umhängetasche. Im Gegensatz zu der von Stephanie ist es kein Designermodell. Vielmehr sieht die Tasche aus wie ein Geschenk, das man bekommt, weil man etwas gespendet hat. In ihrem Fall haben sicher die Eltern gespendet. »Ich habe in meiner Hochzeitsmappe ein Foto, falls Sie es sehen möchten …«
    Sie hat eine Hochzeitsmappe? Vielleicht haben wir doch nicht so viel gemeinsam. Ich glaube allmählich, dass es Dinge gibt, die ich von Lisa Wu lernen könnte.
    »Wenn ich Ihr Frauengespräch unterbrechen dürfte …«, bemerkt Stephanie kühl. »So spannend es auch sein mag, aber könnten wir auf das eigentliche Thema zurückkommen?«
    Ich hatte ganz vergessen, dass Stephanie auch noch im Raum ist.
    »Oh«, sage ich, ein wenig enttäuscht. Was ist eine Hochzeitsmappe? Was auch immer es ist, ich bin mir ziemlich sicher, dass es dort draußen jemanden gibt, der schon mal versucht hat, es zu essen. Das würde ich mir auf alle Fälle gern mal ansehen. »Sicher.«
    »Drehbeginn ist am kommenden Wochenende, wenn die Mädchen anreisen und sich hier einquartieren. Da rum muss ich wissen, auf welche Räume sie verteilt werden.« Stephanie hat auch eine Mappe, und die zieht sie jetzt aus ihrer Tasche. Die Mappe sieht allerdings nicht so aus, als würde sie Informationen über eine Hochzeit enthalten. »Einige der Mädchen bestehen darauf, ihre Mütter mitzubringen. Das wird der Show nicht bekommen. Wir können keine Horde von Müttern gebrauchen, die ständig durchs Bild rennt und Chaos verursacht. Also, wie können wir uns diese alten Glucken vom Hals halten?«
    »Von Rechts wegen«, beeilt sich Muffy taktvoll zu erklären, »darf niemand unter achtzehn in den Wohnheimen des New York College ein Zimmer beziehen. Um also den Anforderungen für Ihre Sendung zu genügen, haben wir uns überlegt, dass wir Etagenbetten aufstellen – die werden gerade angeliefert. Jeden Raum belegen wir mit drei bis vier Mädchen plus einer Mutter als offizielle Aufsichtsperson.«
    »Nein«, sagt Stephanie unumwunden, »das ist scheiße.«
    »Eigentlich«, schlage ich vor, »könnten wir doch die Apartments nutzen. Dann können wir die Mädchen in den hinteren Zimmern einquartieren und die Mütter in den vorderen. So können die Mädchen sich nachts nicht heimlich rausschleichen, ohne ihre Mütter aufzuwecken.«
    »Das ist ja noch beschissener«, sagt Stephanie.
    »Gute Idee, Heather.« Muffy ignoriert Stephanies Bemerkung. »Das wäre nämlich das Erste, was ich machen würde, wenn ich vierzehn wäre und den Sommer mitten in New York

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