Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)
mich von ihr fernhalte!“
„Was?“ Fassungslosigkeit färbte die Hauchstimme.
„Du erkennst das Problem, ja?“
„Ja ...“
„Jane hat ein Zimmer im Wohnheim. Dort können wir nie allein sein. Auch meine übrigen Freunde genießen neuerdings Hausverbot. Dieser Mann behandelt mich wie ein mittleres Kleinkind!“ Wütend ballte Daniel die Fäuste. „Ich bin kurz davor, einfach hinzuschmeißen! Scheiß auf das Studium, diese Gestapomethoden gehen mir derart auf den Nerv, du hast keine Vorstellung! Weißt du was?“ Seine Augen wurden groß. „Ich hau ab! Mein Freund besitzt eine Autowerkstatt, da könnte ich als Mechaniker anfangen. Scheiß auf den Arztjob ...“
„
NEIN!
“ Okay, vorher waren ihre Augen nie wirklich groß gewesen.
Jetzt
erst traf diese Bezeichnung zu. Man lernte ja nie aus. „Du kannst unmöglich deine Zukunft wegwerfen!“
Stöhnend schloss er die Augen. „Vergiss es!“
„Daniel.“ Abermals nahm sie seine Hand und er sah zweifelnd auf, direkt hinein in die Untertassen. „Du darfst nicht alles wegwerfen! Bitte! Du hast so viel Zeit und Energie in das Studium investiert. Das wäre total dämlich!“ Sie seufzte. „Könnt ihr nicht noch die paar Monate warten?“
Kaum vernehmlich und erschreckend bitter lachte er auf. „Und dann? Tina, was dann? Bald gehe ich nach Phoenix, Jane lässt sich nicht ewig hinhalten!“
Umgehend wurden die Augen klein und ihre Miene strikt. „Dann ist sie es nicht wert!“
Verdammt! Sein erster Fehler am heutigen Tag. „Du verstehst das nicht!“, erwiderte Daniel eilig und schob ein tiefes Seufzen nach. „In der Vergangenheit verhielt ich mich nicht immer unbedingt fair.“
„Ach?“ Es kam spöttisch, das konnte er überhaupt nicht gebrauchen.
Entschuldigend sah er auf. „Okay, scheint eine Krankheit von mir zu sein. Sorry ...“ Schon war sie rot und Daniel beruhigt. Gerade noch mal das Ruder herumgerissen.
„Jane wird glauben, meine Absichten wären nicht ernsthaft, verstehst du? Sie fordert eine Entscheidung, keine halben Sachen. Wenn ich ihr nicht endlich zeige, was sie mir bedeutet ...“
„... dann glaubt sie, du willst sie nur für eine Nacht?“
Mit gramerfüllter Miene nickte Daniel.
Während sie überlegte, hätte er am liebsten die Kurbel betätigt, damit der Prozess schneller vonstattenging. Ewigkeiten später sah sie auf. „Und wenn du noch mal mit deinem Dad sprichst?“
„Zeitverschwendung!“, knurrte er abweisend.
„Das ist schwierig ...“ Zwei Menschenzeitalter später, spuckte ihr Hirn eine neue Frage aus. „Und was ist mit deinen Freunden?“
„Die nächste Baustelle. Der Winter kommt und wir sitzen faktisch auf der Straße. Früher hielten wir uns häufig bei mir auf, aber neuerdings dreht mein alter Herr durch. Wüsste ich es nicht besser, würde ich eine dissoziative Störung vermuten. Mittlerweile duldet er weder Chris noch Carmen im Haus. Die beiden anderen am Wagen“, fügte er als Antwort auf ihren ratlosen Blick hinzu.
„Irgendwie verstehe ich das nicht ganz“, begann sie geschätzte fünf Stunden später.
„Was gibt es daran nicht zu verstehen?“
„Wenn dein Dad ein derartiger Despot ist, warum ziehst du nicht in dein eigenes Appartement? Du bist erwachsen!“
Ungläubig musterte er sie und bereits nach
zwei
Stunden, gefühlt, seufzte es. „Schon klar, das kannst du dir nicht leisten.“
„Korrekt!“
„Du darfst keine Freundin haben?“, erkundigte sie sich nach einem weiteren Äon mitleidig.
„Ich darf
Jane
nicht haben!“
„Das ist doch Scheiße!“
„Na, wem sagst du das?“
„Fehlt Jane dir sehr?“
Innerlich küsste Daniel sich für seine Genialität. „Sicher“, erwiderte er kurz angebunden.
„Ihr könntet ...“ Vor Spannung hielt er den Atem an. „Ihr – also ich meine dich und deine
Freunde!
“ Die Augen blitzten und er beeilte sich, zu nicken. „Na ja, wenn sie es nicht zu mies finden, könntet ihr hin und wieder zu mir kommen.“
„In
dein
Appartement?“
Prompt wurde sie rot. „Okay, vergiss den dämlichen Vorschlag!“
„
Nein!
Das ist ...“ Gerührt suchte er nach Worten und blickte direkt in ihre riesigen Glubschdinger. „Das ist das Selbstloseste, was mir je angeboten wurde. Ehrlich!“
„Ist das wirklich dein Ernst?“, hakte er nach, als von der gegenüberliegenden Seite so gar nichts mehr kam.
„Sicher, warum nicht?“
Schon, um seine Rache an Jonathan perfekt zu machen, warf Daniel auch die letzten Bedenken über Bord. „Leider
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