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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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verdammte Rühr-Mich-Nicht-An Strategie machte ihn sogar noch geiler.
    Ihn
am ausgestreckten Arm verhungern lassen?
    Netter Versuch!

8.
    Den
Sonntag vertrieb Tina sich mit der Frage, was die seltsame Vorstellung am gestrigen Tag bedeutete und mit der Vernichtung von Daniels Zigaretten. Bevor er ging, hatte er eine Schachtel auf den Tisch gelegt.
    Erinnerungen an die letzten Stunden des vergangenen Tages konnte sie nur noch schemenhaft ausmachen. Möglicherweise war es doch zu viel Wein gewesen. Ihr Brummschädel ließ so etwas vermuten.
    An einige Dinge entsann sie sich jedoch genau, Daniel gab ihr
sein
Sweatshirt, damit sie nicht fror! Tina trug es immer noch oder schon wieder, vor dem Duschen musste sie sich kurzzeitig davon trennen. Obwohl frisch gewaschen, duftete es nach ihm, spontan entschied sie, sich darin begraben zu lassen.
    Trotz seiner überraschenden Freundlichkeit, konnte sie nur leider nicht froh sein. Denn Daniel hatte ihr auch ganz ehrlich und wiederholt versichert, dass sie bei ihm auf verlorenem Posten kämpfte.
    Gedankenverloren drehte sie den Flaschenverschluss zwischen den Fingern.
    In weniger als einem Jahr würde Daniel Grant verschwinden. Und was dann?
    Tina beschloss, die Frage noch einmal aufzugreifen, wenn sie spruchreif wurde. Etwas Verwertbares fiel ihr derzeit dazu nicht ein, abgesehen vom sofortigen Umzug nach Phoenix.
    Am Abend ging sie mit dem Gedanken ins Bett, nicht zu wissen, was der kommende Morgen für sie bereithielt. Sollte er das Sweatshirt zur Sprache bringen, nahm Tina sich vor, ihm zu erklären, sie hätte es zerrissen. Nein, besser verbrannt, dann konnte er nicht die Überreste als Beweis einfordern. Und wenn der Knaller wütend Ersatz verlangte, würde sie ihm ihren verhunzten Parka demonstrieren.
    Grinsend registrierte sie, noch genügend bissige Gedanken zustande zu bringen. Kurz darauf schlief Tina ein und träumte von grünäugigen Dämonen mit schlanken Chirurgenhänden, die befahlen:
    „Tief einatmen. So ist es richtig. Und wenn du dich übergeben musst, kein Problem, das gehört alles zum Dämonenprogramm.“
    * * *
    Erstaunt
registrierte sie, dass es am nächsten Morgen eine gute halbe Stunde zu früh an ihrer Tür klopfte.
    Daniels Lippen bildeten einen schmalen Strich und er stöhnte entnervt, als Tina endlich vor ihm stand. „Wo warst du? Unter der Dusche?“
    „Sorry, ich bin momentan beim Laufen nicht so schnell. Tut mir ja leid!“
    Wortlos drängte er sich an ihr vorbei, ließ sich kurz darauf auf die Couch fallen, lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen.
    Abwartend blieb sie vor ihm stehen. Irgendwann musste er sein seltsames Benehmen ja erläutern. Was wusste sie von den Stimmungsschwankungen grünäugiger Dämonen?
    Doch anstatt etwas zu sagen, rieb er sich mit beiden Händen das Gesicht.
    Achtsam humpelte sie näher, und als noch immer nichts kam, räusperte sie sich. „Was ist los?“
    „Scheiße!“
    Hmmm, nicht sehr aufschlussreich. Seufzend kämpfte Tina sich in die Küche, klaubte eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, hinkte zurück ins Wohnzimmer, entzündete zwei Zigaretten und stieß ihn an. „Hier!“
    Wow!
Er

senkte sogar die Hände!
    Ohne jede dämliche Bemerkung nahm er ihr den Glimmstengel ab, ignorierte das Wasser und rauchte. Einzige Veränderung: Die Ellbogen ruhten jetzt auf seinen Knien. Die Dose, welche Tina mangels Alternative zum Aschenbecher umfunktioniert hatte, stellte sie zu Boden und setzte sich umständlich auf denselben. „Also, was ist los?“
    „Scheiße.“
    „Welche Art davon?“
    Trocken lachte er auf. „Die Arschscheiße.“
    Nach einer Weile musterte er sie stirnrunzelnd. „Schon mal blau gemacht?“
    Tina schüttelte den Kopf.
    „Was dagegen?“
    „Nein.“
    „Gut zu wissen.“ Daniel warf den Rest seiner Zigarette in die Dose und lehnte sich mit geschlossenen Lidern zurück.
    Nach einer langen, schweigsamen Pause traf sie der nächste Blick. „Wollen wir gehen?“
    „Wohin?“
    „Weg!“
    Das klang etwas schwammig, doch Tina entschied, dass 'weg' mit Daniel eine absolut nicht schwammige Geschichte darstellte.
    * * *
    Der
grünäugige Dämon in mieser Stimmung, die er an Tina abreagierte, war unerträglich, ein schlecht aufgelegter Daniel, der das an anderen ausließ, brillant!
    Als Erstes fuhr er mit ihr zu einem Fast-Food-Tempel, was Tina ihm persönlich übelnahm. Aufgrund neuster Diätpläne durfte die nämlich weder einen Milchshake noch einen ihrer geliebten Cheeseburger inhalieren.

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