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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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ihn behaupten, wenn man nur wusste,
wie
.
    Ihren alten Job hatte sie längst wieder aufgenommen. Zweimal die Woche arbeitete sie für vier Stunden im Supermarkt. Die knapp vierhundert Dollar mehr im Monat genügten als Argument und wenn Daniel noch so angewidert die Nase rümpfte.
    Nur eines nervte geringfügig.
    Nicole und Lynn.
    Wenngleich die sich aufgrund Tinas neuer Zugehörigkeit zur Elite zurückhielten, gab es immer noch die Vorlesungen. In denen platzierte man sich jetzt demonstrativ ans andere Ende des Hörsaals. Während Abigail wenigstens noch ein Nicken zustande brachte, schnitten die beiden anderen Mädchen sie konsequent.
    Erwarteten die tatsächlich eine Entschuldigung, weil Tina sich äußerlich ein wenig veränderte? Außerdem schien sie damit einen Standard gesetzt zu haben, denn Mitte November sah sie zufällig, dass Nicole tatsächlich auf Salat umgestiegen war. Lynn präsentierte eine neue Frisur und Abigails Outfit unterlag derzeit einschneidenden Veränderungen. Alle drei wirkten attraktiver, selbst erwachsener und Tina fragte sich, ob diese 'Verwandlung' nicht irgendwann zwangsläufig einsetzte, wenn man ans College ging.
    Doch ihre Freundinnen brachte auch das nicht zurück und das setzte ihr durchaus zu.
    Immer hing sie jetzt mit Daniel, Chris und den anderen Jungs ab. Marcus und Pascall erschienen ungefähr eine Woche, nachdem man sich regelmäßig bei ihr traf. Auch Joshua zählte bald zu den ständigen Gästen, John gesellte sich kurz darauf hinzu.
    Jane tauchte nach zwei Wochen zum ersten Mal auf, und zwar mit recht verkniffener Miene. Tina wollte sich erkundigen, ob sie ihr vorsorglich eine Kotztüte reichen sollte, ließ es dann jedoch aus Rücksicht auf Daniel.
    Mit Carmen wechselte sie anfänglich gelegentlich ein Wort, bald wusste die aber außer einem „Hi!“, nichts mehr beizutragen.
    Dabei kam Tina mit den Jungs so gut zurande und unterhielt sich gern mit ihnen. Auch wenn deren Gewäsch mit zunehmendem Alkoholspiegel immer abgedrehter – sprich: alternativer – wurde. Weshalb bereitete es ihr solche Schwierigkeiten, bei den Mädchen Anschluss zu finden?
    Einmal ging sie sogar zu Jane und versuchte, die in ein Gespräch zu verwickeln. Nach deren gnadenlosen Abfuhr überlegte Tina ernsthaft, das dämliche Weib vor die Tür zu setzen. Schließlich handelte es sich hierbei immer noch um
ihr
Appartement.
    Selbstverständlich sah Daniel das ganz anders: „Sie meint es nicht so.“
    Das wagte Tina ernsthaft zu bezweifeln, doch sie wollte den Prof in seiner Freude über die Anwesenheit der affektierten Kuh nicht stören. Nach wie vor pflegte der seine flüchtigen Mädchenbekanntschaften und brachte fast jeden Samstag eine andere mit. Für Tina eine immense Herausforderung, während welcher sie noch einmal intensiv über die Nutzung der spitzen Absätze ihrer supergeilen Stiefel nachdachte. Allerdings fand sie sich irgendwann damit ab. Etwas fiel ihr nämlich zunehmend häufig auf:
    Bei ihr und
nur
bei ihr, verhielt Daniel sich anders.
    Sobald ein akzeptables Mädchen in seiner Nähe auftauchte, erschien das berüchtigte Lächeln und er zog seine Eroberungsmasche durch. Dann wurde er charmant, freigiebig und flirtete ohne Rücksicht auf eventuelle Verluste. Abgesehen von Jane verzeichnete er
immer
Erfolge.
    Nur bei ihr – Tina - benahm er sich offen und witzig, gab nicht diesen dämlich grinsenden Typ, der kein ehrliches Wort zustande brachte. Noch immer besuchten sie gemeinsam das Fitnesscenter, doch sie gingen auch einmal wöchentlich schwimmen und ließen keinen Blockbuster im Kino aus. Und an jedem Morgen, wenn es am Abend mal wieder heiß hergegangen war, fand Daniel sich ein, um mit ihr das Chaos zu beseitigen.
    Mitte November machte Tina die harte Entdeckung, dass ein Studium ohne Lernen nicht funktionierte. Eine schlechte Zensur jagte die nächste, und der Dämon bemerkte auf seine übliche trockene Art, dass wohl Büffeln angesagt sei. Daher fielen ab sofort zwei Abende nicht dem
PITY
, sondern dem Pauken zum Opfer.
    Einmal mehr befand der Prof sich in seinem Element, denn der kannte kein Erbarmen. Offensichtlich machte das Nicht-Lernen
ihm
nichts aus, denn er wusste alles, obwohl ihre Studienfächer kaum Parallelen aufwiesen.
    * * *
    Dass
die Dauerparty in ihrem Appartement durchaus Nachteile in sich barg, dahinter gelangte Tina Mitte Dezember. Eines Tages nahm sie ein beunruhigendes Schreiben aus dem Briefkasten.
    Sehr geehrte Miss Hunt,
    wiederholt erreichten uns

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