Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)
ich.“
Überraschenderweise schüttelte er den Kopf. „Ich verstehe dich, deshalb habe ich mich nicht eingemischt.“
„Ach?“
„Bist du verblüfft?“
„Kann man so sagen.“
Seine Miene verdüsterte sich. „Natürlich wusste ich nicht, dass du dich gleich dem nächsten Schwachkopf an den Hals werfen würdest.“
„Also ehrlich, Grant!“ Niemals hätte Tina geglaubt, derzeit einen derart schneidenden Ton zustande zu bringen. „Ich habe ernsthafte Probleme aus deinem Mund 'gleich' und 'an den Hals werfen'
und
...“ Sie hob einen Finger, „'Schwachkopf', zu vernehmen,
ohne
trocken zu kichern! Und das auch noch im Zusammenhang mit Sex!“
Daniel stutzte, dann lachte er auf. „Du hast doch nicht etwa vor,
uns
in dieser Hinsicht zu vergleichen, oder? Ich gehe davon aus“, fuhr der arrogante Schwachkopf fort, „dass ich schon Sex hatte, als du von der Erfindung nicht einmal etwas
ahntest!
“
Verächtlich verzog sie das Gesicht und er wurde plötzlich ernst. „Ich war vierzehn, was bedeutet, du um die neun oder zehn.“
„Okay“, stöhnte sie. „Damals dachte ich nicht täglich daran, aber ich wusste von der Erfindung, du wirst es nicht glauben!“
„Das Thema erörtern wir nicht zum ersten Mal“, erwiderte er abweisend. „Leider hat die Natur es so eingerichtet, dass euch mehr droht, wenn es schief läuft. Was du da treibst, ist Harakiri der besonderen Art. Ich weiß nur nicht, weshalb! Glaubst du, du müsstest es jetzt unbedingt durchziehen, ja? Erzähle mir, wie war es denn so?“
Wie so häufig trug er diesen verhassten arroganten, belehrenden Blick zur Schau. Nur weil es eine Angelegenheit gab, in der er – nicht zufällig – den größeren Erfahrungsschatz vorweisen konnte. Wenigstens schien er nicht unbedingt stolz darauf zu sein.
„Scheiße!“, räumte sie widerwillig ein. „Aber es lag nicht an Ric, er war nur ...“
„Ein Versager“, nickte Daniel.
„Nein! Hör mir doch
zu
! Es war nicht seine Schuld, er hat alles richtig gemacht.“
„Hat er nicht. Sonst würde dein Urteil anders ausfallen. Es ist nämlich
nicht
Scheiße!“
Schön, dass Daniel das wusste, sie hätte sich zu gern vom Gegenteil überzeugen lassen. Wenn auch nicht gerade heute. Nur, er
wollte
ja nicht. Scheinbar gehörte sie zu der schwierigen Sorte, einmal für einen entschieden, dauerte es ein bisschen länger, bevor sie sich anders orientieren konnte.
Was sollte sie tun? Wenn das auch nicht half, wusste sie nicht mehr weiter! Verzweifelt sah Tina auf und blickte direkt in seine Augen.
Grün.
Immer noch. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, schüttelte er den Kopf. „So etwas funktioniert nicht mit Gewalt.“
„Du tust es auch!“
„Ich mache es häufig, allerdings nie, wenn ich nicht will!“
Seufzend senkte sie den Blick. Aber sie
hatte
doch gewollt! Nur dann auf einmal eben nicht mehr! Es dauerte eine ganze Weile, bevor sie abermals in die verdammt grünen Augen blicken konnte. „Können wir das Thema wechseln?
Erstaunlicherweise schien er einverstanden, denn Daniel zündete zwei Zigaretten an und reichte ihr eine davon.
In einvernehmlichem Schweigen saßen die beiden nebeneinander und Tina wurde stetig ruhiger.
… und resignierter. Resümee dieses Abends: Versuch fehlgeschlagen und ein verdammt wertvoller Mensch missbraucht.
Schön!
Den war sie jetzt wohl los.
SCHÖN!
Und alles, weil sie sich von Daniel fernhalten wollte.
SCHÖN!
Allesamt unentschuldbare Fehler, doch momentan konnte sie nicht klar denken und daher nichts daran ändern. Was blieb ihr also, als die Scarlett zu geben?
Morgen war auch noch ein Tag!
Als Daniel sich räusperte, sah sie verwundert auf, denn es klang heiser. „Ich habe das niemandem erzählt, selbst Jane nicht.“ Als sie müde das Gesicht verzog, grinste er flüchtig. „Die Papiere kamen heute, jetzt ist es spruchreif.“
„Was ist los?“
„Nichts Unerfreuliches. Eher gut, für mich. Ich werde nicht nach Phoenix gehen.“
„Wohin dann?“
„Afrika“, verkündete er kaum hörbar. „Zunächst Somalia.“
„Das geht nicht!“ Plötzlich klang Tina verdammt fest. „Da ist es nicht sicher!“
„Beruhige dich!“ Trocken lachte er auf. „Nicht Mogadischu! Ich bin nicht lebensmüde!“
„Trotzdem!“
Doch Daniel wechselte das Thema und nahm ihr somit die Möglichkeit, zu diskutieren. „Es gibt so einige Dinge, für die ich im nächsten Jahr keine Verwendung haben werde. Zum Beispiel den Wagen. Willst du ihn nehmen?
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