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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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es dir gut geht und du zurückgekommen bist, um ihnen wieder ein Vater zu sein.« Ich war ganz gerührt. »Wie in einem Schnulzenfilm für Durchgeknallte. Oh Gott, Nikola!«
    »Aber nein, ich bin kein Gott, aber wenn du mich gerne als solchen betrachten möchtest …«
    »Nein, nein, du Dussel.« Ich verpasste ihm wieder einen auf den Arm. »Was, wenn es dich noch mal gibt? Den Nikola, den Ben und Imogen kennen? Was, wenn dein zweites Ich in Brasilien lebt und dort braun gebrannte Bikinischönheiten abschleppt?«
    »Unmöglich«, entgegnete er und steckte sein Notizheft weg.
    »Nein, dreihundert Jahre in der Zeit zurückzureisen und sich in einen Vampir zu verknallen ist unmöglich.«
    »Der Nikola, der seine Kinder so schmählich behandelt hat, tat dies, weil er sein Herz verloren hatte. Doch mein Herz ist noch da, wo es hingehört, und auch du bist noch an meiner Seite. Damit ist diese Vergangenheit obsolet, und meine Vergangenheit ist, wie du bereits bemerkt hast, die richtige.«
    »Aber wir wissen nicht genau, was wir vielleicht sonst noch verändert haben«, gab ich zu bedenken.
    »Was wir verändert haben, betraf allein meine Existenz, und wenn die nur derartigen Lustbarkeiten diente, wie ihr sie beschrieben habt, dann war sie sowieso unbedeutend. Ich bezweifle, dass die Veränderung von unbedeutend in nicht existent – zumindest in diesem Fall – die Zukunft in irgendeinem Maße beeinflusst hat.«
    »Damit könntest du recht haben«, musste ich ihm zugestehen.
    Imogen schluchzte plötzlich auf und warf sich Nikola an den Hals. »Papa! Oh, Papa, ich habe dich so sehr vermisst.« Ganz wie im Schnulzenfilm. Ben schien zwar relativ immun gegen emotionale Anwandlungen, aber er ließ zumindest zu, dass Nikola ihn drückte, auch beantwortete er bereitwillig die Fragen, die sein Vater ihm über sein Leben stellte.
    »Wieder einmal bin ich diejenige, die euch unterbrechen muss«, meldete sich Tallulah ohne besonderen Nachdruck zu Wort, doch sofort begaben sich alle wieder brav auf ihre Plätze. »Denn dies ist nur ein Teil des Rätsels, von dem Sir Edward berichtet.«
    Ich bin so froh, dass wir das geklärt haben, sagte ich zu Nikola, lehnte mich an ihn und genoss die Wärme seine Hand auf meinem Bein. Ich fand es furchtbar, wie sie dich behandelt haben. Sie haben sich doch prächtig entwickelt, oder?
    Sie sind genauso intelligent und charmant geworden, wie ich es erwartet habe, meinte er und ließ dabei völlig außer Acht, wie sehr ihn ihr Verhalten noch vor wenigen Minuten erschüttert hatte. Meine Frau meinte auch immer, dass sie nach mir schlagen würden.
    Meine Güte, was für eine Hybris. Wenn ich dich nicht für so verflixt klug und unheimlich sexy halten würde, könntest du jetzt etwas erleben.
    Ich weiß doch, dass du mich gerne verführen würdest, erwiderte er. Das sollte wohl tadelnd klingen, doch das ging gründlich daneben, denn just in diesem Augenblick beschwor er Bilder der erotischsten Dinge herauf, die man mit einer Zunge und zwei Händen anstellen konnte, aber ich würde gerne dieser Dame weiter zuhören. Sie scheint uns einige interessante Einblicke vermitteln zu können.
    »Es hat nicht zufällig etwas mit David zu tun, oder?«, fragte Fran und versuchte, in die Schale zu spähen. »Letzte Woche hast du noch gesagt, dass du nicht sehen könntest, wie es ihm geht oder wo er sich aufhält. Hat sich daran etwas geändert?«
    »Nein«, gab sie zögerlich zurück. Dabei verlor sie die Schale, die sie in den Händen kippte und langsam drehte und so das Wasser von einer Seite zur anderen schwappen ließ, keine Sekunde aus den Augen. »Zumindest nicht so, wie du meinst. Sir Edward behauptet, dass Nikolas Gegenwart als ein Vorzeichen für Gewalttätigkeiten zu deuten wäre, die, sofern sie sich unkontrolliert ausbreiten, auch auf eure Belange übergreifen könnten.«
    »In welcher Hinsicht?«, wollte Nikola wissen, und seine Neugier überflügelte vorübergehend seine schmutzigen Gedanken.
    »Und was für eine Art von Gewalt?«, fragte ich und befürchtete schon wieder, dass ich dadurch, dass ich ihn in die Gegenwart mitgebracht hatte, etwas Schreckliches ausgelöst hatte.
    »Etwas ist aus dem Gleichgewicht geraten.« Tallulah stellte die Schale hin und sah uns beide nachdenklich an. »Wenn diese Verschiebung nicht rückgängig gemacht wird, wird sie großes Leid verursachen. Iolanthe Tennyson, du bist eine Zeitenweberin. Zeitstränge, die du zu einer Barriere hättest verknüpfen sollen, haben sich

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