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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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ich dir bereits erklärt habe, bezeichnet man sie korrekterweise als Dunkle, und wenn es dir nichts ausmacht, wäre es mir lieber, wenn nicht die ganze Stadt davon erführe. Benedikt ist noch jung, und ich habe versucht, ihn so gut wie möglich vor den Vorurteilen der Unaufgeklärten zu beschützen.«
    »Moment mal.« Io runzelte die Stirn. Erst drei Häuser weiter begann sie wieder zu sprechen. »Ich habe Benedikt und Imogen in meiner Zeit getroffen – wow, unglaublich, dass ich das gerade gesagt habe. Findest du nicht auch, dass ich mit der Unmöglichkeit dieser Situation schon ziemlich gut umgehen kann? Ich schon. Dafür sollte ich eine Belobigung bekommen, oder einen Preis, oder zumindest eine ›Behielt die Nerven, wo andere durchgedreht wären‹-Schärpe. Wo war ich? Ach ja, ich habe Benedikt und Imogen gestern getroffen. Also, ich meine mein Gestern, nicht deines. Wie auch immer, ich habe sie jedenfalls getroffen, und sie sahen zwar ein wenig älter aus als hier, aber nicht sehr viel. Also, keine dreihundert Jahre älter. Imogen scheint Anfang dreißig zu sein, und Benedikt wirkt etwas jünger. Wie kann das sein?«
    »Der Fluch der Dunklen, die nicht erlöst sind, geht auch auf deren Kinder über. Darum ist Benedikt unsterblich, genauso wie Imogen.«
    »Imogen ist auch ein Vampir? Wow. Dann sind die Geschichten darüber, dass Vampire unsterblich sind, also nicht nur Märchen? Es stimmt tatsächlich?« Sie schwieg einen Augenblick nachdenklich. »Das ist irgendwie unheimlich und gleichzeitig auch faszinierend. Ich meine, was Imogen alles erlebt haben muss! Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen. Und es erklärt auch, warum sie so viel jünger als Gretl aussieht.«
    »Deine Cousine?«
    »Ja. Ich kann einfach nicht fassen, dass Imogen auch ein Vampir ist. Auf mich wirkte sie so normal. Trinkt sie denn auch Blu … Ach du dickes Ei!« Sie blieb wie angewurzelt stehen, wirbelte herum und sah ihn an. Nikola stoppte ebenfalls so abrupt, dass Demeter gegen seinen Rücken stieß. »Die Kinder der Dunklen? Dann bist du auch ein Vampir?«
    »Das haben wir doch bereits vorhin klargestellt«, entgegnete er und schob sie vorwärts, damit Demeter endlich aufhörte, an seinem Hinterkopf zu knabbern. Jetzt bereute er, die Burg ohne Kopfbedeckung verlassen zu haben, denn das Pferd frönte leider nur zu gern seiner Vorliebe dafür, auf seinem Kopf zu grasen.
    »Ach, haben wir das? Wann war das denn? Du meinst …« Io schnappte nach Luft und atmete dabei wieder sehr tief ein. »Oh mein Gott, du hast mich gebissen! Du bist ein Vampir und hast mich gebissen! Du hast mein Blut getrunken! Jetzt werde ich auch zum Vampir!«
    »Ich habe klargestellt, dass man nicht so einfach zum Vampir wird«, beschwichtigte er sie und schob sie weiter vor sich her. Wenn sie noch länger hier draußen herumkrakeelte, würde man sie noch bis in die Nachbarstadt hören. »Anscheinend muss man dafür verflucht werden, so, wie es mir widerfahren ist. Ich habe in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren von einigen Frauen getrunken, und keine von ihnen hat sich in eine Dunkle verwandelt.«
    »Du hast mich gebissen!«, wiederholte sie. Die Erinnerung an das Erlebnis schien ihr nicht unangenehm zu sein, denn ihre Stimme klang schon nicht mehr so verzweifelt. Für ihn gehörte es jedenfalls zu seinen bisher schönsten Erlebnissen. Allein der Gedanke an ihre warme, seidige Haut und ihren weichen Körper unter ihm reichte aus, um ihm eine Erektion zu bescheren und sein Verlangen zu wecken. Er merkte, wie der Hunger in ihm aufstieg und sich seines Verstandes bemächtigte. Er spürte überdeutlich, wie nah sie ihm in diesem Moment war.
    Er wollte sie, wollte mehr, als nur seinen Hunger an ihr stillen. Er verzehrte sich danach, jeden Zentimeter ihrer Haut zu berühren, zu streicheln und zu liebkosen. Er wollte sich mit allen Sinnen an ihr laben, sie schmecken und fühlen und ablecken. Er musste mit ihr verschmelzen, auf die elementarste Art und Weise, auf die ein Mann und eine Frau eins werden konnten. Das alles wollte er – und zwar am liebsten auf der Stelle.
    »Heiliger Bimbam«, fluchte sie, sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an – und sprang plötzlich auf ihn los, schlang die Arme und Beine um ihn und brachte ihn beinahe zu Fall. Er taumelte gegen Demeter, doch der verflixte Gaul wich ihm geschickt aus, und er landete auf dem Boden. Io fiel auf ihn und stieß sich dabei den Kopf an seinem Kinn, doch nicht einmal davon ließ sie sich aufhalten. Sie

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